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Herzattacken

Titel: Herzattacken
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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an einem Magnet am weißen Kühlschrank klebten.
    Ein kleiner, silberner Schlüssel hing an einem weißen Stück Garn. Ich nahm den Schlüssel und drehte mich um, um in die Garage zu laufen, als ich Schritte auf Zement hörte.
    Rossi! Er musste auf der Veranda sein und gleich hereinkommen. Ich sah Ali in die Augen, sie ging rückwärts aus der Küche. Da ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, warf ich ihr den Schlüssel zu, aber sie drehte sich um, lief um die Ecke und ließ mich allein.

    Der Schlüssel rutschte über die Fliesen und landete auf dem Teppich. Was jetzt? Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Rossi. Er stand hinter mir. Mit einer Waffe. Und es war ziemlich wahrscheinlich, dass er wütend war.
    Aber ich hatte, was er wollte.
    Ich nahm das Feuerzeug aus meiner Tasche und drehte mich um.
    Er hatte mich schon gesehen und zielte mit seiner Pistole genau auf mein Gesicht. »Sam.«
    »Rossi.« Was sollte ich jetzt tun? Der Schlüssel der Handschellen lag hinter mir auf dem Boden. Gabe war in der Garage gefesselt, und Ali suchte wahrscheinlich nach Bier. Fragen und Gebete tobten durch mein Gehirn. »Ich habe Ihr Geld mitgebracht.«
    »Hast du geschossen?« Seine blauen Augen betrachteten mich professionell. Er war jetzt ganz Polizist.
    Ich versuchte gar nicht erst zu lügen. »Nein, das war Angel. Sie ist inzwischen fort und holt Hilfe.«
    Er sah amüsiert aus. »Netter Versuch, Sam, aber ich habe das Revier schon von meinem Autotelefon aus angerufen und Vandalismus an meinem Auto gemeldet. Ich habe ihnen gesagt, dass ich morgen eine Anzeige aufgeben werde, und habe ihnen deutlich klar gemacht, dass sie sich nicht um Nachbarn kümmern sollen, die den Zwischenfall unter Umständen meldeten.«
    Er hatte sich nach allen Seiten hin abgesichert. Ich war eine Dilettantin, die gegen einen Profi kämpfte.
    »Wonach hast du in meiner Küche gesucht?«
    Ich trat von einem Fuß auf den anderen. Vor lauter Angst zitterten meine Hände und meine Stimme. Ich wollte nicht sterben. Außerdem würde ein Schuss wahrscheinlich noch schmerzhafter sein als all die Prügel, die
ich in letzter Zeit bezogen hatte. Denk nach! Ich konnte ihm schlecht sagen, dass ich nach dem Schlüssel gesucht hatte, aber auf einen Pistolenlauf zu starren, machte mein Gehirn nicht gerade … das ist es . »Eine Pistole. Ich habe nach einer Pistole gesucht. Nach Gabes Pistole.«
    Er sah mich mit seinen hübschen Augen an, dann schaute er sich suchend in der Küche um. »Irgendwelche Bomben hier drin? Wanzen? Ein Komplize im Besenschrank?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte das Gefühl, als brannte sich das Gewicht des kleinen Schlüssels, der hinter mir auf dem Boden lag, in meinen Rücken. Himmel, was tat ich hier? Das Einzige, was mir einfiel, war: »Ich trage meinen Stringtanga.«
    In seinem Blick flammte männliches Interesse auf, seine Augen schienen eisblau. »Warum stellst du die Fußballtasche nicht einfach auf den Tisch« - er deutete mit der Pistole auf den Küchentisch rechts von mir - »und wir unterhalten uns ein bisschen über deinen Stringtanga.«
    Wie konnte ich Gabe den Schlüssel zukommen lassen? Langsam stemmte ich die Tasche hoch und ging die paar Schritte zum Tisch. Selbst wenn Rossi irgendwie gewinnen sollte, hatte ich absolut nicht die Absicht, ihm das Geld zu überlassen. Ich stellte die Tasche auf den Messing-Glas-Tisch und machte den Reißverschluss auf. Ich wollte, dass Rossi sich umdrehte und zum Tisch schaute. Auf diese Weise könnte ich den Schlüssel sehen. Ich hatte nur einen Versuch, eine winzige Chance, Rossi abzulenken, um dann den Schlüssel zu schnappen und zu versuchen, Gabe zu erreichen.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass Rossi mich in den Rücken schießen würde, bevor ich den Schlüssel erwischte, war groß.

    Er stand jetzt hinter mir, sein Körper war gegen meinen Rücken gepresst. Er gehörte nicht zu den Polizisten, die sich gehen ließen. Ich spürte seinen flachen Bauch an meinem Rücken. »Wo hast du das Geld gefunden, Sam? Oder hattest du es die ganze Zeit?«
    »Es war in Trents Humidor in der Garage, und ich habe es erst heute Abend gefunden.« Er hatte nicht bemerkt, dass ich ein Feuerzeug in der Hand hielt.
    »Dreh dich um.«
    »Sie sind zu nah, ich kann mich nicht umdrehen.« Und ich hatte nicht genug Platz, um wegzulaufen.
    Er trat einen Schritt zurück. Panisch dachte ich daran, das Pfefferspray hervorzuholen und ihm in die Augen zu sprühen. Ich drehte mich vorsichtig um.
    »Zeit, sich
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