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Herzattacken

Titel: Herzattacken
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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gekauft hatte, weil sie einen Traum hatte. »Ich hole Gabe da raus, Angel. Und Ali kommt mit mir. Hast du ein Feuerzeug?«

15
    Es war ein schmales, zweistöckiges Haus, das etwas weiter hinten auf dem Hügel stand, mit einem abschüssigen Vorgarten voller Büsche. Hinter dem Haus befand sich nur eine Terrasse auf Pfählen. In diese Richtung würde niemand entkommen, es sei denn, er hätte Flügel.
    Angel und Ali bewachten die Fußballtasche voller Geld, während ich um das Haus herumschlich. Die einzigen Ausgänge waren die Vordertür, die Verbindungstür zur Garage und eine kleine Tür auf der anderen Seite des Hauses. Rechts und links neben der Garage hingen Messinglampen und neben der Haustür eine Verandalampe.
    Ich wusste nicht, wer im Haus war, und konnte nur annehmen, dass es Rossi, Hazel und Gabe waren. Gabe war sicherlich außer Gefecht gesetzt. Ich verdrängte den Gedanken daran.
    Ich hatte das Feuerzeug in meiner Hosentasche, meinen Elektroschocker, das Spray und das Handy in meiner Weste. Angel hatte ihre Pistole. Ali hatte ihre Zähne. Leise ging ich zu Ali und Angel zurück, die hinter den Büschen hockten. »Okay, gib mir die Tasche. Du bist sicher, dass du mit diesem Ding umgehen kannst?« Ich sah auf die Pistole in Angels Hand.
    »Ich könnte Hugh die Eier abschießen, wenn er auf der anderen Straßenseite stünde. Mach dir keine Sorgen, Sam, du und Ali, ihr versteckt euch neben der Haustür. Ich erledige den Rest.«

    »Er ist gefährlich, Angel. Sei vorsichtig. Warte, bis ich die Glühbirne aus der Verandalampe geschraubt habe, bevor du schießt.«
    Angel nickte. Ali und ich gingen über die kurze Auffahrt, am weißen Camry vorbei und an der Garagenmauer entlang, an der ein ordentlich aufgerollter Gartenschlauch hing. Die Holzläden am Fenster der Hausfassade waren fest geschlossen. Unterhalb des Fensters lag ein Garten mit Blumen und Sträuchern. Gebückt führte ich Ali dorthin und sagte ihr, sie solle sich hinlegen. Ihre bernsteinfarbenen Augen waren weiterhin auf mich gerichtet.
    Ich wickelte einen langen Schal, den Angel in ihrer Tasche gehabt hatte, um meine Hand, biss die Zähne zusammen, griff in den Glasschirm der Verandalampe und packte die Glühbirne. Der Schmerz schoss trotz des Schals in meine Finger, ich stöhnte auf, aber ich zwang mich dazu, die Glühbirne rauszuschrauben. In der Dunkelheit ging ich zu den Sträuchern zurück, wo Ali lag. Ich hockte mich hin und versuchte, mit den Schatten zu verschmelzen. Wenn Rossi die Tür öffnete, würde ich ihn besser sehen als er mich, da er im Licht des Flurs stehen würde.
    Hoffte ich.
    Okay, Angel, dachte ich, mach deine Arbeit. Ali rutschte auf ihrem Bauch näher zu mir und leckte meine verbrannte Hand. Die zwei Lampen an der Garage waren hell genug, so dass ich Angels Schatten am Ende der Auffahrt erkennen konnte. Sie hob ihre Pistole.
    Peng! Der erste Schuss. Glas zersplitterte und die Garagenlampe, die mir am nächsten war, erlosch. Angels Schatten verschwand in der Dunkelheit.
    Ich zuckte zusammen, aber Ali blieb unbeeindruckt.
Sie war für so etwas trainiert. Ich hielt den Atem an und wartete darauf, dass die Haustür sich öffnete. Hinter mir hörte ich, wie sich die Fensterläden bewegten. Dann nichts mehr.
    Noch mal, Angel.
    Peng! Der zweite Schuss traf sein Ziel und löschte die zweite Garagenlampe. Während mein Herz pochte, überlegte ich, was Rossi als Nächstes tun würde. Was Gabe wohl dachte? Dieser Gedanke brachte mich fast zum Lächeln. Gabe würde wissen, dass ich es war. Ich packte die Fußballtasche voller Geld und wartete.
    Die Tür wurde geöffnet. Ich duckte mich und beobachtete Rossi. Er hatte seine Waffe in der Hand und schaute sich um. Gabe und Hazel waren nicht zu sehen. Lichtschein fiel aus dem Haus.
    Rossi kam heraus, den Rücken der Mauer zugewandt. »Polizei! Wer ist da?«
    Ich konnte spüren, wie sein Blick, ohne uns zu sehen, über Ali und mich glitt. Rossi war clever, verdammt clever. Aber er wusste auch, dass ich keine Waffe hatte.
    Angel schoss noch einmal, direkt durch das Fenster des weißen Camrys, der in der Auffahrt geparkt war. Die serienmäßige Alarmanlage heulte los.
    »Scheiße!«, brüllte Rossi. Dann nichts mehr. Er bewegte sich leise. Ich spürte mehr, als dass ich sah, wie er an der Garage entlang auf sein Auto zuging.
    Komm schon, Rossi , schrie ich innerlich, geh um die Ecke vor die Garage, wo die Lampen an deinem Haus und dein Auto als Zielscheiben missbraucht werden. Angel müsste
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