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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf
Autoren: MIRANDA JARRETT
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und klammerte sich an ihn. „Oh, Guilford, wenn du nicht …“
    „Aber ich bin hier“, beruhigte er sie, wiegte sie sanft hin und her und strich ihr tröstend übers Haar. „Es ist wieder gut. Du bist in Ordnung, und ich liebe dich, und das ist alles, was zählt.“
    Seufzend lehnte Amariah ihre Wange an seine Brust. Ihr Blick fiel auf ihren Peiniger, den Guilford zu Boden geschlagen hatte und der sich nun mühsam aufrappelte. Ihre Augen weiteten sich entsetzt, als sie erkannte, dass der Mann eine Pistole in der Hand hielt.
    „Guilford, pass auf!“, schrie sie. „Hinter dir!“
    Guilford ruckte herum, ohne sie loszulassen, und voller Entsetzen sah Amariah, dass es Westbrook war, der auf sie zielte.
    „Lassen Sie die Waffe fallen, Westbrook“, befahl Guilford ruhig.
    „Deine Hure hat mein Leben ruiniert, Guilford. Sie hat mich wie Dreck unter ihren Füßen behandelt und dafür gesorgt, dass ganz London mich auslacht.“
    „Das ist nicht wahr, Westbrook, und das wissen Sie!“
    „Verdammt, Guilford.“ Westbrook begann den Abzug zurückzuziehen. „Ist es doch!“
    Amariah sah das Aufblitzen des Schießpulvers, hörte die scharfe Explosion, die von den Mauern widerhallte, und in dem kurzen Moment, da sie die Augen schloss und sich auf den Einschlag gefasst machte, überwältigten sie Gefühle von Verlust, Liebe, Sehnsucht und ein großes Bedauern, dass ihr Leben zu Ende sein sollte, ehe es richtig begonnen hatte.
    Doch der gequälte Schmerzensschrei kam weder von ihr noch von Guilford, sondern von Westbrook. Amariah riss die Augen auf und sah, wie er seinen Arm umklammerte, die Pistole fallen ließ und stürzte.
    „Sind Sie und Miss Penny unverletzt, Euer Gnaden?“ Wie aus dem Nichts tauchte Fewler mit einer rauchenden Waffe in der Hand vor ihnen auf und verbeugte sich. „Es tut mir leid, dass wir nicht eher hier waren, um Ihnen das zu ersparen.“
    Sie gingen zurück in den Hof, und Cassia und Bethany eilten ihnen entgegen, umarmten Amariah weinend und vergewisserten sich, dass sie in Ordnung war. Plötzlich standen lauter Leute um sie und Guilford herum, die alle aufgeregt durcheinanderredeten.
    „Es gibt nur einen Weg, all das wiedergutzumachen, Amariah.“ Guilford hatte die Stimme erhoben, sodass das Stimmengewirr verstummte. Er nahm ihre Hände und drehte Amariah so zu sich, dass sie ihn ansehen musste. Die anderen traten zurück und bildeten einen Kreis um sie.
    „Ich frage dich vor all diesen Zeugen“, sagte Guilford feierlich in die erwartungsvolle Stille hinein. „Willst du mich heiraten, Amariah?“
    Amariah lächelte unter Tränen. Ihr Herz quoll über vor Liebe zu ihm. „Ja“, flüsterte sie. „Ja, Guilford, ich will!“
    Am nächsten Abend standen Amariah und Guilford gemeinsam im Empfangssalon, als ein Lakai die neueste Ausgabe des Covent Garden Tattle hereinbrachte.
    Amariah nahm das Blatt entgegen, schlug die Seite mit den Gesellschaftsnachrichten auf und las:
    „Wir von der Presse machen nicht oft oder wissentlich Fehler, da wir der EHRLICHKEIT huldigen. Doch wenn wir durch falschen Rat fehlgeleitet wurden, berichtigen wir eilig unsere Irrtümer und kehren demütig auf den Weg der Wahrheit zu rück.
    In der letzen Ausgabe brachten wir einen Bericht über die Rote Königin, Miss P***y von Penny House, und Seine Gnaden, den Duke of G***f**d. Für die Irrtümer, die er enthielt, müssen wir uns ausdrücklich und demütig bei der schönen Dame und dem Herren entschuldigen, und wir vertrauen darauf, dass den Übeltäter, der solche UNWAHRHEITEN über sie verbreitet hat, sein gerechtes Schicksal ereilen wird.
    Daher belohnen wir heute unsere loyalen Leser mit der neues ten, absolut verbürgten Information über das glückliche Paar, nämlich dass Seine Gnaden Miss P***y um ihre Hand gebeten hat.
    Möge die Ehe der beiden mit Wohlstand, Gesundheit und Kindern gesegnet sein, um die FREUDE des Paares und die edle Erbfolge Seiner Gnaden zu bewahren!
    Lasst die LIEBE über alles triumphieren!“
    Amariah sah Guilford über die Zeitung hinweg misstrauisch an. „Wann hast du das geschrieben?“ Guilford ließ den Blick angelegentlich zur Decke wandern. „Nun, irgendwann gestern Abend …“
    „Du hast es geschrieben, als du beim Tattle warst, bevor du nach Penny House zurückkamst“, stellte sie fest. „Und bevor du mich überhaupt gefragt hattest.“
    Guilford gab sich alle Mühe, nicht zu lachen.
    „Und wenn ich dich abgewiesen hätte?“ Sie warf die Zeitung nach ihm. „Dann
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