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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf
Autoren: MIRANDA JARRETT
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Kreditrahmen zu erhöhen und ihn wieder spielen zu lassen.
    „Lord Westbrook, mit Verlaub.“ Einer der beiden Lakaien, die die Tür flankierten, hielt ihn auf. „Sie sind doch Lord Westbrook, nicht wahr?“
    „Der bin ich.“ Es tat verdammt gut, erkannt und mit Namen angesprochen zu werden. Vielleicht hatte Miss Penny ihre Meinung bereits geändert und wollte ihn ausdrücklich am Hazard-Tisch willkommen heißen.
    „Haben Sie das Schreiben gelesen, das Sie heute von Miss Penny erhielten?“, wollte der Lakai wissen.
    „Sie hat mir geschrieben?“ Wie schmeichelhaft, einen persönlichen Brief von Miss Penny zu bekommen. Er wünschte, er hätte ihn gelesen. Dummerweise hatte er sich nicht die Mühe gemacht, seine Post durchzusehen, da er davon ausgegangen war, dass es sich nur um Rechnungen handelte.
    „Ja, Mylord.“ Der zweite Lakai kam hinzu. „In diesem Brief hat sie Ihnen alles erklärt.“
    „Tatsächlich?“, fragte er glücklich. „Nun, da ich ihn nicht gelesen habe, sollte ich vielleicht hineingehen und sie persönlich nach dem Inhalt fragen.“
    „Nein, Mylord.“ Die Lakaien tauschten einen Blick. „Miss Penny hat Ihnen mitgeteilt, dass Ihre Mitgliedschaft derzeit überprüft wird, und solange das Mitgliederkomitee noch keine Entscheidung getroffen hat, sind Sie nicht länger in Penny House willkommen.“
    „Nicht willkommen?“, wiederholte Westbrook verblüfft. „Was zum Teufel soll das heißen?“
    „Es tut mir leid, Mylord, aber wir haben Anweisung, Sie nicht einzulassen“, erklärte der erste Lakai mit unbewegter Miene. „Wenn Sie dann bitte zur Seite treten würden, Mylord, damit die Gentlemen hinter Ihnen hineingehen können.“
    „Aber wenn ich Miss Penny sprechen …“
    „Miss Penny hat keine Zeit, Mylord.“ Der Lakai verschränkte die Arme vor der Brust. „Also, Mylord …“
    „Zur Hölle mit Ihnen!“, brauste Westbrook auf. „Zur Hölle mit Ihnen allen!“
    Er wirbelte auf dem Absatz herum und bahnte sich einen Weg durch die Traube von Gentlemen, die gerade die Treppe hinaufkamen.
    Dieses Mal war diese verdammte rothaarige Hexe zu weit gegangen. Schlimm genug, dass sie ihn als unehrenhaften, mittellosen Gentleman gebrandmarkt hatte, der seinen Verpflichtungen nicht nachkommen konnte. Nun war er auch noch aus dem Club verbannt und zu einem Ausgestoßenen gemacht worden, der der vornehmen Gesellschaft unwürdig war. Dafür würde sie bezahlen müssen.
    Oh ja, er würde dafür sorgen, dass sie bekam, was sie verdiente. Selbst wenn es mich mein letztes Geld kostet, schwor er sich. Ich werde dafür sorgen.
    Irgendwie hatte sie diesen Abend überstanden, obwohl er ihr wie der längste ihres Lebens vorgekommen war. Gefolgt von Pratt machte Amariah ihren Kontrollrundgang durch die verlassenen Räume, bevor die Kerzen gelöscht und die Türen abgeschlossen wurden und sie sich endlich nach oben zu Bett begeben konnte.
    Als sie aus dem letzten Raum, dem Empfangssalon, trat, klopfte es so laut an der Eingangstür, dass sie zusammenfuhr.
    „Sehen Sie nach, wer da ist, Pratt“, bat sie mit gesenkter Stimme. Der Verwalter ging zur Tür und spähte aus einem der Seitenfenster. „Ist es jemand, den wir kennen?“
    „Ja, Miss.“ Pratt nickte. „Es ist Lord Guilford.“
    Langsam stieß Amariah den angehaltenen Atem aus. „Lassen Sie ihn herein, Pratt“, befahl sie ruhig.
    „Sind Sie sicher, Miss Penny?“ Mit besorgter Miene drehte der Verwalter sich zu ihr um.
    „Ich bin sicher“, antwortete sie gerührt. „Und danke, Pratt.“
    „Wie Sie wünschen, Miss.“
    Pratt öffnete die Tür, und Guilford betrat die Halle. „Guten Abend, Pratt“, begrüßte er den Verwalter mit seiner üblichen lässigen Selbstsicherheit und reichte ihm seinen Hut. „Oder inzwischen muss ich wohl Guten Morgen sagen.“
    „Ja, Mylord.“ Pratt schien nicht recht zu wissen, was er als Nächstes tun sollte. „Kann ich Ihnen helfen, Mylord?“
    „Nur eine Person kann mir jetzt helfen, Pratt“, erwiderte Guilford düster, „und das ist Miss Penny.“
    „Sie sagten, es würde nicht so enden, Guilford, und da hatten Sie wohl recht.“ Amariah trat aus dem Schatten. Sie war unendlich verletzt und wütend auf ihn, doch sie würde ihn anhören. „Kommen Sie in den Salon, und wir werden uns aussprechen. Ich brauche Sie dann nicht mehr, Pratt.“
    Pratt nickte, schien sie jedoch nicht allein lassen zu wollen. „Danke, Miss, aber ich glaube, ich werde in die Küche gehen und noch etwas essen. Sie können
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