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Herz ist Trumpf

Herz ist Trumpf

Titel: Herz ist Trumpf
Autoren: MIRANDA JARRETT
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zurückzuweisen?“
    „Ich habe das Geschenk abgelehnt, Euer Gnaden.“ Amariah nickte den vorbeikommenden Herren zu und lächelte. Es ersparte ihr, Guilford anzusehen. „Die Gründe dafür können Sie meiner Nachricht entnehmen.“
    „Wenn Sie Rubine nicht mögen, sollten Sie mir das einfach sagen“, versetzte er eher gekränkt als erzürnt. „Robitaille hat einen Laden voller Schmuck, von dem Sie sich etwas aussuchen können. Vielleicht möchten Sie gerne hingehen?“
    „Ob mir Rubine gefallen oder nicht, ist nicht die Frage, Euer Gnaden.“ Amariah konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er mit Absicht begriffsstutzig war. „Meine Schwestern und ich haben noch nie ein solches Geschenk akzeptiert. Es entspräche nicht dem, was unserem Vater für uns oder für Penny House vorschwebte. Falls ein Gentleman uns seine besondere Wertschätzung zeigen möchte, schlagen wir ihm vor, einen Beitrag zum Wohltätigkeitsfonds von Penny House zu leisten.“
    Mit einem knurrenden Laut brachte Guilford sein Missfallen zum Ausdruck. „Was soll einem daran Vergnügen bereiten, eine Spende zu leisten?“
    Nun galt Amariahs Lächeln ebenso ihm wie den Vorbeigehenden. Sie wusste, wann einem Mann klar wurde, dass er verlor, und sie hatte die unzufriedene Resignation in Guilfords Stimme gehört. Sie war nicht schadenfroh, denn die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass es wichtiger war, einem Mann zu gestatten, seinen Stolz zu wahren, wenn er unterlag, als sich an seiner Niederlage zu weiden.
    „Sie nehmen also das Armband nicht an?“, fragte er in einem letzten Versuch, sie umzustimmen.
    „Nein, Euer Gnaden.“ Ihr Ton war entschieden. „Indes würde ich mich freuen, Ihren Beitrag zu unserem Fonds zu akzeptieren.“
    Er seufzte niedergeschlagen. „Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, Miss Penny, aber Sie sind die erste Dame, die ich kenne, die ein Schmuckstück zurückgibt.“
    „Ich glaube es Ihnen, Euer Gnaden.“ Amariah sah ihn lächelnd an. „Das Leben ist voller erster Male. Ich sollte mich geehrt fühlen, dass eines Ihrer ersten Male mit mir zu tun hatte.“
    „Ich hoffe, nur das erste von vielen“, erwiderte er. „Für uns beide.“
    Seine Niedergeschlagenheit war verschwunden, und in seinem Gesicht stand so viel neue Hoffnung, dass sie ein wenig beunruhigt war. Was dachte er nur? Sie hatte ihm schließlich keinerlei Versprechungen gemacht.
    Oder doch?
    Nein, versicherte sie sich im Stillen. Guilford hat sich gerade geschlagen gegeben; ich sollte das als eine Gelegenheit ansehen, Pen ny House etwas Gutes zu tun, und nicht seine Beweggründe infrage stellen.
    „Wenn Sie es wünschen, Euer Gnaden, würde ich mich freuen, Ihnen zu zeigen, wofür das Geld verwendet wird, das wir erhalten“, sagte sie. „Es wäre mir ein Vergnügen.“
    Er hob die Brauen und gab sich überrascht. „Dann haben Sie mir verziehen, obwohl Sie mein Friedensangebot nicht akzeptieren?“
    Amariah zögerte. Sie konnte sich des unbehaglichen Gefühls nicht erwehren, dass er mehr sagte, als ihr bewusst war. „Gibt es einen Grund, weshalb ich Ihnen nicht vergeben sollte, Euer Gnaden?“
    Er neigte den Kopf und setzte einen reuevollen Gesichtsausdruck auf. „Man hat mir beigebracht, es sei gottgefällig zu vergeben, Miss Penny.“
    „Es ist gottgefälliger, gar nicht erst zu sündigen, Euer Gnaden“, konterte sie und versuchte, nicht zu lachen. „Obwohl ich Ihnen einen Punkt für Ihre Unverfrorenheit zugestehe, der Tochter eines Geistlichen eine derart abgedroschene Weisheit aufzutischen.“
    Er sah sie an, ohne das Kinn zu heben. Der Schalk blitzte ihm förmlich aus den blauen Augen hervor. „Ich versuche stets, mein Bestes zu tun, Miss Penny, besonders für Sie.“
    Amariah konnte nicht widerstehen. „Richtig, Euer Gnaden, Sie versuchen es.“ Sie war beruhigt, dass sie wieder in ihr übliches scherzhaftes Geplauder verfielen, jenes Hin und Her, das sie von Anfang an genossen hatte. Vielleicht war der Vorfall gestern Nacht wirklich nur ein Fauxpas gewesen. Weil Guilford immer zu ihren bevorzugten Gästen gezählt hatte – und eine wichtige Rolle im Mitgliederkomitee des Clubs spielte –, war sie bereit, seinen Ausrutscher zu vergessen.
    Er lachte ehrlich amüsiert. „Ich bin bereit, wahre Reue zu zeigen, Miss Penny. Erklären Sie mir diese Wohltätigkeiten, und ich schwöre Ihnen, ich werde jedem Wort lauschen und dann den Beitrag leisten, den Sie für passend halten.“
    „Der Preis des Armbands wäre mehr als genug,
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