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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition)
Autoren: Tanja Voosen
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schillernd grün färbten und sofort wieder erloschen. Es war als würde sie in einem Feuer lesen.
    Ist unser Leben ein gutes, so schenkt es uns drei elementare Schätze:
    Unseren Verstand. Die Fähigkeit zu handeln, hilft uns Recht von Unrecht zu unterscheiden. Unser Herz. Die Fähigkeit Gefühle zu empfinden ist der Grundkern, der es uns erlaubt einen eigenen Weg zu wählen. Unsere Magie. Die Fähigkeit zu kämpfen, schenkt uns die Macht zu zerstören, vor allem aber, zu erhalten. Unsere Kraft ist nicht erlernbar, sie liegt verborgen in unserm Inneren, in unserem tiefsten Selbst. Beherzige diese drei Aspekte und die Drachenflamme wird sich dir zeigen.
    Mit einem letzten Leuchten erloschen die Buchstaben und färbten sich wieder schwarz. Noch ehe Kaithlyn die Augen abgewandt hatte, waren sie ganz verschwunden. Ratlos wie nie zuvor starrte sie auf das leere Stück Papier, von dem sie sich so viel mehr erhofft hatte. Alles, nur nicht das.
    Was bedeuteten diese Worte? Von wem stammen sie? Warum waren sie kostbar? Wo waren die Sprüche, Flüche und Formeln der uralten Magie der Drachen?
    „Ich verstehe das nicht“, sagte Kaithlyn langsam. „Ich verstehe die Bedeutung dieser Worte nicht.“
    Sie sprach mit ihrer Gedankenstimme zu Harlow.
    „Ich glaube es ist ein Rätsel, das du lösen musst, das in diesen Worten der Schlüssel zur Magie liegt, zu deiner eigenen echten Stärke“, antwortete das Kianki. Kaithlyn wurde nachdenklich.
    Garu sah sie still und erwartungsvoll an. Sie schob das Pergament unachtsam zurück. Wieder zischte es laut, als das gläserne Gefäß sich schloss. Sie rieb sich die Schläfen und versuchte geordnet zu denken. Ein anonymer Hinweis hatte ihr zu ihrem Ryogan verholfen oder vielmehr wollte jemand, dass sie es erhielt? Das war immerhin eine Theorie wert.
    Dein Tod ist so sicher, wie der aller Amulettträger . Egal wo du bist, ich werde dich finden, wenn die Zeit gekommen ist. Das Duell wird ein Kampf, der zu meiner Zufriedenheit stattfinden wird, unter meinen Bedingungen. Greens Worte hallten in ihrem Kopf wieder. Das Duell wird ein Kamp,f der zu meiner Zufriedenheit stattfinden wird, unter meinen Bedingungen. Seine Bedingungen? Konnte das sein…? Kaithlyn schüttelte benommen den Kopf. Dann fiel ihr ein, wo sie war und dass Garu ihr noch immer gegenüber saß.
    „Entschuldige, ich war in Gedanken versunken“, murmelte sie. „Danke für deine Hilfe, aber ich sollte jetzt besser gehen. Es ist spät und ich hab noch etwas zu erledigen.“ Sie dachte an Irina. Garu erhob sich leichtfüßig und lächelte unbestimmt. Sie sah in seine unverändert blutroten Augen, die aus der Dunkelheit stachen wie nichts Vergleichbares. „Ist das in Ordnung?“, fragte sie nach einer Pause und erst jetzt wurde ihr bewusst, wie erschöpft sie wieder einmal war. Garu nickte zustimmend.
    „Ich habe dir zu danken, für deine Nachsicht. Ich hoffe, das unser nächstes Treffen erfreulicherer Hintergründe hat und nicht stets irgendeine Gefahr für dich birgt.“
    Er beugte sich vor, nahm ihre Hand, neigte sich tiefer und seine frostigen Lippen berührten ihre Handoberfläche, ganz so wie bei ihrer ersten Begegnung.
    Ein Handkuss erschien ihr altmodisch, dennoch spürte sie trotz seiner toten, kalten Berührung einen Funken warmer Erregung. Das Mal an ihrem Hanggelenk stichelte kurz, dann war Garu, lautlos und schnell, verschwunden.

Annäherung
     
     
    Kaithlyn gähnte und gähnte und gähnte, während sie müde durch den nächtlichen Park zurück zum Hauptgebäude trottete. Sie musste unbedingt mit Fye sprechen. Harlow war sich sicher, dass er dort irgendwo zu finden war.
    Der Mond verschwand gerade hinter einer schwarzen Wolke und es wurde so dunkel, dass Kaithlyn kaum den Weg sah. Es war nass und rutschig und roch noch immer nach dem Regen, der vor so vielen Stunden verklommen war.
    Bedacht darauf still und leise zu sein, ging sie durch die langen Korridore und blieb unschlüssig stehen. Gelegentlich brannten Kerzen an den Wänden. Die Gänge waren so dunkel und das übrige Licht so spärlich, dass es schwer war sich zu orientieren. Wo war sie überhaupt? Kaithlyn kniff die Augen zusammen und spähte in verschiedene Richtungen. Harlow schüttelte missbilligend den Kopf. Schritte später hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt und die Umrisse vor ihr wurden deutlicher und kamen ihr bekannter vor. Trotzdem war es merkwürdig, so ganz alleine nachts umher zu wandern. Außerdem brach sie gerade die
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