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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara
Autoren: Margaret Way
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triumphierenden Unterton. »Vor einiger Zeit hatte ich in der Zeitung gelesen, dass du an einer neuen Biografie arbeitest. Fiona Kinross. Ich habe nur ein bisschen nachgeholfen, und das Schicksal hat dich mir in die Hände gespielt. Ich wusste alles über die Familie Kinross. Es sind sehr wichtige Klienten. Dann wurde ein Flug nach Kimbara angesetzt. Eigentlich sollte ein anderer Kollege mitfliegen, aber ich bin sehr gut im Manipulieren.«
    Ja, das bist du, dachte Brod und ging noch näher an die beiden heran.
    Wieder klang Rebeccas Stimme sehr resigniert. »Was erhoffst du dir davon? Und wenn du der letzte Mann auf der Welt wärst, würde ich nicht zu dir zurückkehren.«
    Und ich würde es nie zulassen, dachte er.
    »Damit versetzt du mir wieder einen Dolchstoß mitten ins Herz«, platzte Osborne heraus.
    »Du hast gar kein Herz, Martyn. Du hast bloß ein aufge-blasenes Ego.«
    »Und was hast du vor?« fragte er. »Bist du hinter Kinross her? Du warst ja schon immer sehr ehrgeizig.«
    Brod ballte die Hände zu Fäusten.
    »Du meinst, als ich mich für dich entschieden habe«, sagte Rebecca eisig.
    »Meine Familie ist keine gewöhnliche Familie«, prahlte Osborne. »Wir haben sehr gute Verbindungen. Das war ein großer Anreiz für dich. Meinst du, ich hätte das nicht gewusst?«
    »Martyn, ich gehe jetzt zurück ins Haus. Du redest immer noch mehr Unsinn, als ich je gehört habe.«
    Er umfasste ihre Schulter. »Dafür wirst du bezahlen, das schwöre ich.«
    »Nur zu«, erwiderte sie und riss sich von ihm los.
    Plötzlich erschien Brod vor ihnen auf dem Weg. Im schwachen Licht der Veranda wirkte er sehr groß und sehr kräftig, und vor allem schien er sehr wütend zu sein. »Sie sind hier zu Besuch, Osborne«, erklärte er schroff. »Ich habe den Eindruck, dass Sie Rebecca schikanieren, und ich möchte ihr helfen.«
    Osborne schien nach Luft zu schnappen. »Schikanieren?« Er klang verletzt. »Glauben Sie mir, Mr. Kinross, das ist das Letzte, was ich tun würde. Sie haben alles missver-standen.«
    »So, habe ich das? Rebecca, komm her.« Brod machte eine einladende Geste. »Dann schulden Sie mir wohl eine Erklärung. Sie haben Rebecca den ganzen Abend provoziert. Ich bin doch kein Idiot.«
    »Das würde ich auch nie behaupten.« Osbornes Stimme bebte. »Es war ein großer Schock für mich, Becky hier wieder zu begegnen. Woher hätte ich das wissen sollen?«
    »Sagen Sie es mir.« Brod tat ganz bewusst so, als würde er es noch nicht wissen.
    »Er hatte in der Zeitung gelesen, dass ich hier bin.«
    Rebecca wagte es nicht, ihn anzusehen. »Und er hat Mr.
    Mattheson davon überzeugt, dass er ihn mitnehmen soll.«
    »Und warum?« fragte er.
    »Wenn Sie wüssten.« Unvermittelt fasste Osborne sich an den Kopf und tat so, als würde er vor Kummer kaum ein Wort über die Lippen bringen. »Ist es ein Verbrechen, wenn man versucht, seine Frau zurückzugewinnen?«
    »O nein!« rief Rebecca, und Brod zuckte zurück, als hätte man ihm einen Schlag versetzt. Das Glück, das sie in den vergangenen Wochen erlebt hatte, war zerstört. Sein Vertrauen auch. Ein dummer Fehler konnte ein Leben für immer zerstören.
    »Ich will sie nur zurückhaben«, bekräftigte Osborne leise.
    »Ich liebe sie. Ich habe nie aufgehört, sie zu lieben.«
    Das hörte sich an, als würde es stimmen. Trotzdem – oder gerade deswegen – packte Brod ihn am Kragen. »Moment mal. Wollen Sie damit sagen, dass Rebecca Ihre Frau ist?
    Sie sind hierher gekommen, um sich wieder mit ihr zu versöhnen?«
    »Ich schwöre, dass es für mich der einzige Ausweg war.«
    Vor Verzweiflung versagte Osborne fast die Stimme. »Sie hat sich all die Jahre geweigert, mich zu sehen, meine Briefe zu beantworten und mit meiner Mutter zu reden.«
    »Jahre? Sie ist seit Jahren nicht mehr mit Ihnen zusammen?« fragte Brod aufgebracht.
    »Martyn und ich wurden schon vor Jahren geschieden«, erklärte Rebecca, obwohl ihr klar war, dass es ihm lieber gewesen wäre, wenn sie geschwiegen hätte. »Unsere Ehe war sehr unglücklich. Ich wollte ihn nie wieder sehen.«
    Obwohl ihm das Blut in den Ohren rauschte, verstand er, was das bedeutete. »Das verstehe ich«, sagte er schroff.
    »Was soll man als Mann denn tun, wenn die Frau sich nicht ans Ehegelübde hält?« Osborne hielt die Hand vors Gesicht, als wollte er sich schützen.
    Ja, ich würde dir gern einen Kinnhaken verpassen, dachte Brod, aber ich bin ja ein zivilisierter Mensch.
    »Und ausgerechnet hier wollten Sie versuchen, sie
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