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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara
Autoren: Margaret Way
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anzufangen. Ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter. Es war eine äußerst bizarre Situation, die sie allerdings irgendwie durchstehen musste. Nachdem Rebecca diesen Entschluss gefasst hatte, ergriff sie das Wort. Sie konnte unmöglich so tun, als würde sie Martyn nicht kennen.
    »Hallo, Martyn, was für eine Überraschung!« rief sie.
    »Martyn und ich waren zusammen auf der Universität.«
    Sie blickte zu Brod und Fee. »Die Welt ist wirklich klein!«
    Das stimmte wenigstens.
    »Wie nett!« Fee betrachtete sie aufmerksam. Sie ließ sich nicht täuschen, auch wenn sie ihre Darstellung bewunderte.
    Vermutlich hatte Martyn angenommen, es würde ihr vor Entsetzen die Sprache verschlagen. Doch sie reichte ihm die Hand und entzog sie ihm schnell wieder, bevor er seinen Griff verstärken konnte. »Wie geht es dir, Martyn?«
    fragte Rebecca und spürte dabei seinen starren Blick auf sich.
    »Gut, Becky. Es ist mir noch nie besser gegangen. Meine Mutter hat übrigens neulich von dir gesprochen. Warum rufst du sie nicht mal an?«
    Weil sie mich anwidert. Genau wie du. »Ich schaffe es einfach nicht, alle Leute anzurufen«, erwiderte sie lässig und ließ sich von Brod zu Barry Mattheson führen. Dieser begrüßte sie herzlich und beglückwünschte sie zu ihrem Erfolg. »Ich hatte das Vergnügen, Ihre Biografie über Dame Judy Thomas zu lesen«, sagte er. »Meine Frau hat sie zuerst gelesen und dann mir gegeben. Das Buch hat uns beiden sehr gefallen.«
    »Meine werden Sie nicht kaufen müssen, Barry.« Fee tätschelte ihm den Arm. »Ich werde Ihnen und Dolly ein signiertes Exemplar schicken.«
    »Ich werde Sie daran erinnern, Fee.«
    Als Nächstes machte Brod Rebecca mit dem korpulenten Dermot Shields bekannt, der ausgesprochen nett und intelligent wirkte. Jonathan Reynolds, sein Berater, der sehr gepflegt war, schien tief von dem imposanten Ambiente beeindruckt, da es sein erster Besuch in einer der großen alten Heimstätten des Landes war.
    Als sie ins Esszimmer gingen, war Rebecca klar, dass Martyn mitspielen würde – zumindest vorerst. Sie wusste, dass er durchaus in der Lage war, sie bei der erstbesten Gelegenheit schlecht zu machen.
    Soll ich sie vernichten oder vielleicht einen großen Fehler machen, was meine Karriere betrifft? überlegte Martyn Osborne, als er an dem festlich gedeckten Esstisch Platz nahm. Die Familie Kinross stand ganz oben auf der Liste wohlhabender Klienten in seiner Kanzlei. Er hatte sogar schon den Verdacht gehabt, dass der alte Mattheson sie förmlich verehrte. Es wäre eine große Dummheit, diese Leute zu verärgern. Oder dabei beobachtet zu werden, wie er sie bewusst verärgerte.
    Ihm war nicht entgangen, wie Kinross reagiert hatte. Der Kerl war verdammt attraktiv mit seinem blauschwarzen Haar und den auffallend blauen Augen. So ein arroganter Mistkerl! Für wen hielt er sich eigentlich? Für Mel Gibson?
    Natürlich war er in Becky verliebt. Und sie war schöner denn je und wirkte im Gegensatz zu früher selbstsicher und kühl. Er, Martyn, hatte ihr so viel gegeben, und ihr hatte es nichts bedeutet. Er hatte sie zu sehr geliebt, und sie hatte seine Gefühle nur ausgenutzt. Ihn zu jemand anderem gemacht. Es war alles ihre Schuld. Alles. Er hatte ihr nie verziehen. Er war nie darüber hinweggekommen.
    Er hatte hart gearbeitet, um Mattheson auf dieser Reise begleiten zu können, und verschwiegen, dass seine Exfrau auf Kimbara war und dieser abgetakelten Schauspielerin Fiona Kinross dabei half, ihre albernen Memoiren zu schreiben.
    Mattheson wusste natürlich, dass er geschieden war, aber nicht, dass seine Exfrau Rebecca Hunt war. Natürlich hatte Becky ihren Mädchennamen wieder angenommen, nur um ihm, Martyn, eins auszuwischen. Er würde es ihr schon zeigen, allerdings musste er sich noch überlegen, wie er es am besten anstellte. Das Schlimmste war, dass er sie immer noch begehrte. Hatte er sie nicht aus dem Grund in diese gottverlassene Gegend verfolgt?
    Wie in Trance durchstand Rebecca das Abendessen und beteiligte sich sogar an der Unterhaltung. Martyn ist verrückt, dachte sie, aber man merkt es ihm nicht an. Er war attraktiv, sein Benehmen tadellos. Zu Fee war er sehr charmant. Im Gespräch mit Brod und seinen älteren Kollegen bewies er angemessenen Respekt, und Jonathan Reynolds gegenüber, der lange nicht so selbstbewusst war wie er, verhielt er sich ein wenig herablassend. Zu ihr war er nett.
    Der boshafte Ausdruck in seinen Augen entging ihr allerdings nicht. Sie versuchte zu
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