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Herrin auf Kimbara

Herrin auf Kimbara

Titel: Herrin auf Kimbara
Autoren: Margaret Way
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Buch war gut. Wenigstens das hatte sie Fee gegeben. Und der Familie Kinross. Zuletzt hatte sie Tag und Nacht daran gearbeitet, als könnte sie dadurch alles wieder gutmachen.
    Brod!
    Verzweifelt versuchte sie, nicht an ihn zu denken, doch sie sehnte sich schmerzlich nach ihm. Sie hatte sich in ihn verliebt, und nun bekam sie die Einsamkeit zu spüren. Kein Wunder, dass sie so angespannt war, nachdem sie die Freuden der Lust erfahren hatte. Ihre Arbeit hatte jedoch nicht darunter gelitten – im Gegenteil. Vielleicht war tatsächlich etwas dran an dem alten Sprichwort, dass ein Künstler erst leiden müsse, um kreativ sein zu können.
    Hätte Brod sich nur nicht von ihr abgewandt! Allerdings hatte sie ihm auch zu wenig Zeit gegeben, weil sie sich mit Selbstvorwürfen gequält hatte.
    Einen Moment lang verspürte Rebecca Selbstmitleid, aber sie verdrängte es schnell. Es war alles ihre Schuld. Sie hatte eine Rolle gespielt und den Preis dafür bezahlt.
    Entschlossen stand Rebecca auf. Für heute hatte sie genug gearbeitet. Sie musste sich jetzt ablenken. Daher beschloss sie einzukaufen. Es war Freitag, und die Geschäfte würden bis einundzwanzig Uhr geöffnet sein.
    Da sie völlig verspannt war, dehnte sie die Arme. Sie brauchte nicht in den Spiegel zu blicken, um zu wissen, wie viel sie abgenommen hatte. Obwohl sie stets auf eine gesunde Ernährung achtete, hatte sie aus Kummer Gewicht verloren.
    Sie würde zu Fuß zum Einkaufszentrum gehen und Räucherlachs, frisches Obst und Gemüse kaufen, die leckeren Brötchen aus der Bäckerei und Vollkornbrot zum Frühstück, vielleicht auch eine Flasche Riesling. Sie musste ihr gewohntes Leben weiterleben. Sie musste stark sein. Und dass sie stark sein konnte, hatte sie bereits nach ihrer Ehe mit Martyn bewiesen.
    Wieder tauchte Brods Bild vor ihrem geistigen Auge auf, und der Kummer überwältigte sie.
    Ally gab Gas, und ihr kleiner Sportwagen beschleunigte.
    Sie hatte fast einen Monat im Norden von Queensland gedreht, und als sie nach Hause gekommen war, hatten viele Nachrichten auf sie gewartet. Fee hatte sie um Rückruf gebeten, und sie hatte sich sofort bei ihr gemeldet und von dem dramatischen Ereignissen auf Kimbara erfahren.
    »Du machst Witze. Rebecca war mal verheiratet?« Sie, Ally, war schockiert und auch ein wenig wütend gewesen.
    »Warum hat sie es uns nicht erzählt? Was ist schon dabei?«
    »Für Rebecca war es offenbar schwer«, hatte Fee trocken erwidert. »Brod leidet sehr darunter. Er liebt sie wirklich.«
    »Sie kann ihn jedenfalls nicht lieben, wenn sie sich ihm nicht anvertrauen kann«, erklärte Ally scharf und fügte dann versöhnlicher hinzu: »Aber es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen. Schließlich habe ich mein Leben auch nicht im Griff.«
    »Meinst du, du könntest Rebecca mal besuchen, mein Schatz?« erkundigte Fee sich hoffnungsvoll. »Ich kann dir ihre Adresse geben.«
    »Die habe ich.« Geistesabwesend blätterte Ally in ihrem Adressbuch. »Brod hat sich bestimmt sehr zurückgezogen, oder?«
    »Du kennst ihn doch. Du kennst doch die Männer.«
    »Nicht so viele wie du, liebste Fee.«
    »Wie gemein von dir!« rief Fee mit einem amüsierten Unterton. »Ich habe den Eindruck, dass Rebecca immer noch etwas verschweigt.«
    »Über ihren Mann.«
    »Ihren Exmann, mein Schatz. Im Gefängnis kann er jedenfalls nicht gesessen haben. Er arbeitet für Barry. Nein, das stimmt gar nicht. Er arbeitet nicht mehr für ihn. Ich glaube, Brod hat etwas damit zutun.«
    »Hast du mal überlegt, ob Rebecca vielleicht Gewalt in der Ehe erfahren hat?«
    »Wer würde einer so schönen und zarten Kreatur wie Rebecca wehtun?« hatte Fee entsetzt gefragt.
    »Genau das werde ich herausfinden.«
    Als Ally das Apartmenthaus erreichte, in dem Rebecca wohnte, ließ sie den Blick über die Namensschilder am hell erleuchteten Eingang schweifen. Hunt, R. Dritter Stock. Apartment Nr. 20. Ally drückte auf die Klingel.
    Niemand antwortete. Sie hätte Rebecca vorher anrufen sollen, aber sie wollte sie überraschen. Sie hatte sie vom ersten Augenblick an gemocht und sich darüber gefreut, dass ihr geliebter Bruder sich endlich verliebt hatte. Nun wollte sie ergründen, warum die beiden nicht zueinander kommen konnten. War Rebecca so voller Geheimnisse?
    Eine Frau, in die man sich besser nicht verliebte? Alles war möglich.
    Ally warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und wollte gerade zu ihrem Wagen zurückkehren, als sie Rebecca die Straße entlang kommen sah, in jeder Hand
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