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Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten

Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten

Titel: Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten
Autoren: Carola Wimmer
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Aushang, auf dem steht: »16 Uhr Tanztee. 17 Uhr Bingo. 18 Uhr Willkommensessen. 20 Uhr Vortragsabend. Thema: Auf Columbus’ Spuren die Welt entdecken.«
    Bea seufzt. Von wegen Abenteuer. Das klingt alles ziemlich öde, denkt sie und starrt auf das graue Meer. Da tauchen plötzlich die Zwillinge wieder neben Bea auf.
    »Na, junges Fräulein, ist das deine erste Kreuzfahrt?«, spricht eine der beiden sie an.
    Bea nickt.
    »Du wirst dich sicher bestens amüsieren«, schnattert die andere gleich weiter. »Hier gibt es einfach alles! Es ist ein schwimmendes Hotel!«
    »Es gibt den Swimmingpool, den Fitnessraum, die Diskothek – und den Piratenklub«, plaudert die andere.
    »Was ist denn der Piratenklub?«, möchte Bea wissen.
    »Der Piratenklub ist für Kinder. Da könnt ihr basteln, malen … und ja, basteln. Was ihr Kinder halt so gerne tut«, erklärt eine der beiden Zwillinge.
    Bea ist enttäuscht. Piratenklub. Der Name klang deutlich nach mehr Abenteuer. Den Zwillingen ist das egal, sie sind bereits weitergezogen und unterhalten sich nun mit einem älteren alleinstehenden Herrn.
    Schließlich entdeckt Bea noch Herrn Kabunke. Die Hände hat er in den Hosentaschen vergraben. Aufmerksam mustert er die Mitreisenden, während er auf seinen Schuhsohlen hin und her wippt.
    »Ach, hier bist du«, hört Bea plötzlich die vertraute Stimme ihrer Mutter.
    »Wo ist denn Nick?«, will Papa wissen.
    »Nick wollte in der Kabine bleiben«, sagte Bea. »Vielleicht ist er schon seekrank.«
    »Hoffentlich ist er nicht zu traurig wegen Herrn Hase«, sagt Mama. »Er vermisst ihn sicher schon.«
    »Stimmt, das ist auf keinen Fall leicht für ihn«, sagt Papa. »Bea, würdest du so lieb sein und mal nach Nick schauen? Vielleicht kannst du ihn ein wenig aufmuntern?«
    »Ja, klar«, sagt Bea und eilt los. Der arme Nick! Dass ihr Bruder wegen Herrn Hase traurig ist, daran hatte Bea gar nicht gedacht! Die letzten Meter bis zur Kabine rennt sie. Als sie die Tür aufreißt, erwartet sie eine große Überraschung.
    Was sieht Bea?





N ick sitzt versonnen auf seinem Bett und streichelt ein flauschiges Etwas.
    »Hast du etwa Herrn Hase mitgenommen?«, ruft Bea erschrocken.
    »Siehst du doch!«, antwortet Nick.
    »Aber das geht nicht, was werden Mama und Papa dazu sagen?«, fragt Bea aufgebracht.
    »Sie brauchen es ja nicht zu wissen«, entgegnet Nick. »Herr Hase bleibt einfach hier bei uns in der Kabine.«
    Bea setzt sich zu Nick aufs Bett und streichelt Herrn Hase. Der kleine Hase schnüffelt neugierig an ihrer Hand.
    »Auf einer Osterkreuzfahrt darf ein Osterhase ja eigentlich auch nicht fehlen!«, meint Bea. Doch dann besinnt sie sich wieder. »Nick, das gibt einen Riesenärger! Wenn das jemand rauskriegt! Keine Ahnung, was die mit blinden Passagieren machen!«, sagt sie.
    Nick guckt erschrocken.
    »Und du verdirbst Mama und Papa den ganzen Urlaub!«, fügt Bea noch hinzu.
    Nick steigen Tränen in die Augen.
    Jetzt bekommt Bea Mitleid. »Ich verrate dich ja nicht«, beruhigt sie ihren Bruder.
    Bea steht auf und geht in der winzigen Kabine nervös hin und her. Sie denkt nach.
    »Herr Hase braucht Streu«, sagt sie dann.
    »Hab ich alles dabei«, ruft Nick schon wieder fröhlich. Er öffnet seinen Koffer. Statt der Sachen, die Mama am Vormittag hineingetan hat, liegen dort Streu, Heu, Karotten und Salat.
    Bea lässt sich seufzend auf das Bett fallen. »Wo sind deine Klamotten? Was willst du die nächsten Tage anziehen?«
    Nick zuckt mit den Schultern. Bea seufzt ein zweites Mal.
    »Ein Hase macht auch Hasenköttel«, fügt Bea hinzu. »Wir brauchen einen Stall.«
    Bea und Nick schauen sich suchend um. Dann öffnet Bea die Tür zur Dusche.
    »Hier könnte Herr Hase wohnen«, überlegt sie.
    »Das ist es!«, ruft Nick begeistert und fängt sofort an, in der Duschwanne aus Streu und Heu ein kleines Nest zu bauen. »Guck mal, wenn wir die Tür von der Duschkabine zumachen, hat Herr Hase einen richtigen Stall«, freut er sich. »Ganz und gar ausbruchsicher!«
    Bea kratzt sich am Kopf. »Und wo sollen wir uns die nächsten Tage duschen?«
    »Müssen wir das denn?«, fragt Nick sie mit großen Augen.
    »Du spinnst wohl!«, beschwert sich Bea. »Du denkst doch nicht, dass ich die ganze Reise müffelnd verbringe!«
    »Dann duschen wir eben bei Mama und Papa«, schlägt Nick vor.
    Bea nickt. »Ja, da wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben«, sagt sie.
    »Danke, danke, danke!«, ruft Nick und umarmt Bea heftig. »Du wirst mich auch bestimmt nicht
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