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Herr der Welt

Herr der Welt

Titel: Herr der Welt
Autoren: Jules Verne
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gewiß!
    – Doch die Erschütterungen, die man in der Nachbarschaft der Bergkette beobachtet hat?…
     

    »Man möchte gerne wissen, was der Great-Cyry in seinem Bauche birgt?… (S. 23.)
     
    – Ja freilich… die Erschütterungen… die verflixten Erschütterungen, rief Herr Smith mit einem Achselzucken. Wer weiß denn aber, ob solche tatsächlich vorgekommen sind?… Genau zur Zeit, als die Flammen am hellsten aufloderten, befand ich mich in meiner Farm in Wildon, höchstens eine Meile vom Great-entfernt, und wenn da zwar ein Rauschen und Brausen in der Luft hörbar war, so habe ich doch nichts von einem Erzittern oder gar Erschüttern des Erdbodens bemerkt.
     

    Eine reiche Tierwelt belebte die Waldungen der Gegend. (S. 30.)
     
    – Doch nach den Berichten, die dem Herrn Ward zugegangen sind…
    – Ach, das sind Berichte, die unter dem Eindrucke des ersten Schreckens abgefaßt waren, erklärte der Bürgermeister von Morganton. In dem meinigen habe ich jedenfalls von nichts dergleichen gesprochen.
    – Nun… mag sein! Die Flammen aber, die über die obersten Wände aufschossen?…
    – O, die Flammen, Herr Strock, mit denen ist’s ein anderes Ding!… Die hab’ ich gesehen, mit meinen eigenen Augen gesehen, und auch die Wolken, die deren Schein auf weite Strecken zurückstrahlten. Andernteils vernahm man vom Gipfel des Great-Eyry her daneben ein merkwürdiges Geräusch… eine Art Pfeifen, wie wenn aus einem Kessel der Dampf abgeblasen wird.
    – Dafür könnten Sie also als Zeuge eintreten?
    – Ja… mir hat es fast die Ohren gesprengt!
    – Und haben Sie, Herr Smith, während dieses Tumultes nicht auch etwas wie einen mächtigen Flügelschlag bemerkt?
    – Ja freilich, Herr Strock. Doch welcher Riesenvogel, der nach dem Erlöschen der Flammen durch die Luft dahingeschwebt wäre, hätte diesen Flügelschlag hervorrufen können?… Was für Flügel hätte der haben müssen?… Ich frage mich auch noch immer, ob diese Wahrnehmung nicht bloß ein Erzeugnis meiner Einbildung gewesen sein möge… Der Great-Eyry… ein Horst, der von Ungeheuern des Luftmeeres bewohnt wäre: Hätte man denn diese nicht schon längst sehen müssen, wenn sie über ihrem ungeheuern Felsenneste kreisten?… Wahrlich, hier liegt ein Geheimnis vor, das bisher noch nicht gelüstet ist…
    – Das wir aber enthüllen werden, Herr Smith, wenn Sie mir dabei helfen wollen.
    – Das versteht sich, Herr Strock, ich bin dazu um so lieber bereit, als es mir am Herzen liegt, die Bewohner der Umgegend wieder zu beruhigen.
    – Dann ziehen wir also gleich morgen auf Kundschaft aus…
    – Gleich morgen!«
    Hiermit nahm ich vom Bürgermeister von Morganton Abschied.
    Ich begab mich nach meinem Gasthofe zurück und richtete mich hier für einen längeren Aufenthalt ein, da ich nicht wissen konnte, wieviel Zeit die geplante Untersuchung in Anspruch nehmen würde. Hier schrieb ich auch gleich an Herrn Ward. Ich meldete ihm mein Eintreffen in Morganton und das Ergebnis meiner ersten Verhandlung mit dem Bürgermeister des Ortes. bei der wir übereingekommen wären, die vorliegende Angelegenheit in kürzester Zeit nach besten Kräften zu erledigen. Gleichzeitig versprach ich, ihn von unseren Versuchen – durch Briefe oder Telegramme – stets auf dem Laufenden zu halten, damit er über die Stimmung und das Verhalten der Leute in der hiesigen Gegend immer unterrichtet bliebe.
    Am Nachmittage traf ich mit Herrn Smith zum zweiten Male zusammen, und da beschlossen wir, morgen mit dem ersten Tagesgrauen aufzubrechen.
    Zur Lösung unserer Aufgabe hatten wir uns über folgenden Plan geeinigt:
    Die Besteigung des Berges sollte unter der Begleitung von zwei, in derartigen Bergfahrten besonders geübten Führern unternommen werden. Die erwählten beiden Führer hatten die höchsten Gipfel der Blauen Berge schon wiederholt erstiegen. Freilich an den Great-Eyry hatten sie sich noch nicht herangewagt, da es ihnen bekannt war, daß oben ein Kranz unersteigbarer Felswände den Zugang zum Gipfel verhinderte, und vor dem Auftreten der neuerlichen Erscheinungen hatte der Great-Eyry, wie wir wissen, auch den Wagemut von Bergfexen noch nicht gereizt. Jedenfalls konnten wir uns aber auf unsere beiden Führer verlassen. Smith kannte sie persönlich und wußte, daß es zwei kühne, gewandte und zu allem willige Männer waren. Sie würden vor keiner Schwierigkeit zurückweichen, und wir brauchten ihnen nur zu folgen. Übrigens wäre es jetzt, wie Herr Smith bemerkte,
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