Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt
Autoren: David Moody
Vom Netzwerk:
und fürchteten sich zu sehr, um sich zu bewegen oder miteinander zu reden. Castle, der auf dem Beifahrersitz kauerte, hatte Mühe, die Augen offen zu halten. Um sich abzulenken, spähte er durch das Fenster zu seiner Linken. Als er plötzliche Bewegungen erblickte, setzte er sich ruckartig auf.
    »Heiliger Bimbam«, stieß er hervor.
    »Was ist?«, fragte Armitage besorgt.
    »O großer Gott«, wimmerte er. »Sie kommen.«
    »Wer?«
    »Ganze Horden verfluchter Leichen«, erwiderte er. »Sie halten genau auf uns zu.«
    Armitage lehnte sich durch den Wagen und spähte durch das von Atemdampf beschlagene Fenster.
    »Verfluchter Idiot«, knurrte er, hievte sich auf seinen Sitz zurück und ließ den Motor an. »Das sind unsere Leute.«
    Castle rieb sich die müden Augen und starrte eindringlicher in die Dunkelheit. Eine jähe Bewegung und der Aufprall eines Körpers gegen den Van unmittelbar neben ihm ließen ihn vor Angst und Überraschung heftig zusammenzucken – doch das schreiende Gesicht am Fenster gehörte, obwohl er es nicht erkannte, einem Überlebenden.
    Das Motorgeräusch versetzte die verrottenden Gestalten, die in der Nähe des Fußballplatzes geblieben waren, erneut in hellen Aufruhr. Sie schleuderten sich wieder gegen den Zaun, packten ihn mit knochigen Fingern und rüttelten wütend daran. Rasselnder Lärm hallte durch die Nachtluft, als Armitage die Scheinwerfer des Vans einschaltete und zurücksetzte. Die ersten Überlebende und etwa die gleiche Anzahl Leichen strömten auf das Fußballfeld.
    »Woher soll ich wissen, wann alle drin sind?«, murmelte er nervös.
    Zunächst erwiderte Castle nichts. »Da ist Cooper«, sagte er schließlich und beobachtete, wie der Soldat am Tor innehielt und die restlichen Nachzügler antrieb. Da Castle sich im Wagen plötzlich nutzlos fühlte, riss er die Tür auf, sprang hinaus, rannte um das Fahrzeug herum und half Cooper, die heranwankenden Leichen abzuwehren, die sich auf das Feld drängen wollten.
    »Ich sehe niemanden mehr«, brüllte Cooper, als er einen weiteren Leichnam zurückstieß und einen letzten Überlebenden hineinschob. Mehr Bestätigung brauchte Castle nicht. Sofort rannte er selbst ins Innere der Umzäunung, während der Soldat Armitage bedeutete, wieder vorwärtszurollen und den Eingang zu blockieren.
    Das kurz zuvor noch stille Feld hatte sich schlagartig in ein hektisches Gewirr von Aktivitäten verwandelt. Verseuchte Leichname vermischten sich mit Überlebenden, die angesichts des spärlichen Lichts Mühe hatten, die einen von den anderen zu unterscheiden. Armitage, der die Verwirrung mitbekam, stieg aus dem Van und rannte zum näheren der beiden Großfahrzeuge, wobei er sich durch einige wandelnde Tote kämpfen musste. Hastig erklomm er die Kabine und tastete in der Finsternis nach dem Schlüssel. Kaum hatte er ihn gefunden, drehte er ihn, schaltete die Scheinwerfer ein und flutete das Fußballfeld mit grellem Licht. Da die Überlebenden ihre Mitmenschen somit von den ausgemergelten Kadavern unterscheiden konnten, begannen sie rasch, das Feld von Letzteren zu befreien. Schwache, zerbrechliche Körper wurden von verängstigten Männern und Frauen bis zur Unkenntlichkeit zerschmettert. Andere – die Ältesten und die Jüngsten, kauerten furchtsam in der Nähe der Fahrzeuge. Da ein Großteil des Fleisches der Kadaver verwest war und ihr Gewicht sich daher drastisch verringert hatte, konnten Cooper und einige andere sie hochheben und buchstäblich über den Zaun schleudern. Donna beobachtete mit einer Mischung aus Faszination und Ekel, wie ein Leichnam vor den Füßen von fünf anderen landete, die sofort begannen, ihn in Stücke zu reißen.
    Dann stieß Dawn Parker, eine vierundzwanzigjährige Überlebende, einen markerschütternden Schrei aus da mehrere Leichen sie umzingelt und in die Ecke des Spielfelds getrieben hatten. Weitere gierige Hände fassten durch den Zaun und versuchten, sie zu packen. Sie ließ sich zu Boden fallen und verbarg das Gesicht in den Händen. Die ersten Leichname sanken bereits neben sie und begannen, mit unbeholfenen Fäusten auf sie einzuschlagen. Donna und Baxter rannten ihr zu Hilfe und zerrten die Kadaver von ihr weg. Keith Peterson und ein weiterer Mann, die beide hinter ihnen Stellung bezogen hatten, packten sie und entsorgten sie über den Zaun.
    Nach ein paar Minuten war es erledigt. Das Spielfeld war frei von Leichen.
    »Alle in die Wagen!«, brüllte Croft und fing an, die verängstigten Überlebenden auf die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher