Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf
Autoren: TVB1
Vom Netzwerk:
nicht. Du hast's hier mit einem Profi zu tun.« Terry ließ den Ball seitwärts rollen und schoss ihn aus der Drehung aufs Tor. Keith stoppte ihn mit dem Fuß und hob ihn über seinen Vater hinweg.
    »Angeber!« schrie Terry, rannte hinter dem Ball her, glitt aus und fiel prompt auf den Rücken, als er den Ball mit gestrecktem Bein stoppen wollte.
    Hazel und die Kinder lachten laut, als er sich mühsam hochrappelte, ein verlegenes Grinsen im Gesicht.
    »Komm schon, Bursche, du hast's nicht anders gewollt.
    Jetzt sollst du was erleben«, scherzte Terry. Er hob den Ball auf, legte ihn sich zurecht, nahm einen kleinen Anlauf und schoss ihn hart aufs Tor. Josie sprang mutig auf und versuchte das Leder zu fangen. Der Junge aber war älter und daher auch klüger. Er duckte sich und ließ den Ball über sich hinwegsegeln. Das Leder schlug krachend in das dichte Buschwerk hinter den Bäumen und war verschwunden.
    »Mein Gott, Dad!« stöhnte Keith.
    »Das ist zu gemein, Terry«, sagte Hazel vorwurfsvoll.
    »Geh und hol den Ball, Sohn«, befahl Terry unbeeindruckt.
    Doch Keith hockte sich mit störrischer Miene auf den Boden und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich hole ihn, Daddy.« Josie lief schon auf das Dickicht zu.
    »Geh ihr nach, Terry, laß sie nicht aus den Augen«, bat Hazel besorgt.
    »Der Ball ist nicht weit gefallen. Ihr geschieht schon nichts.« Terry streckte die Arme und betrachtete das Grün ringsum. »Ist schon besser als die ewige Maloche«, murmelte er kurzatmig.
    Josie spähte in das Dickicht und zwängte ihren Körper durch eine schmale Gasse zwischen den Ästen. Vorsichtig arbeitete sie sich tiefer in das Unterholz und ließ die Blicke auf der Suche nach dem Ball nach beiden Seiten schweifen. Die Stimme ihrer Mutter drang durch die Zweige und Äste zu ihr, doch das Mädchen war zu intensiv mit der Suche beschäftigt, um auf die Worte zu achten. Sie quietschte vergnügt, als sie den Ball in einem dicht belaubten Busch entdeckte, und zwängte sich rasch durch die Zweige, die an ihren Beinen kratzten.
    Schließlich hatte sie den Busch erreicht und ging in die Hocke, um das Spielzeug aus den Ästen zu angeln.
    Unter dem Ball bewegte sich etwas.
    Etwas Dunkles, das sich in den schwarzen Schatten des dichten Unterholzes verbarg.
    Josies Finger berührten den Ball und rollten ihn auf sich zu. Sie presste ihn an die Brust und wollte sich gerade auf-richten, als ihre scharfen Augen das Tier entdeckten. Sie schob sich näher heran und duckte sich, um besser sehen zu können, unter die Blätter. Der Fußball war augenblicklich vergessen, lag weiß und feucht schimmernd neben ihr. Auf allen vieren kroch Josie weiter, ohne auf die schlammige Erde zu achten, die Hände und Knie verschmierte. Im Halbdunkel unter den Ästen erkannte sie nur einen schwarzen Körper mit steifen Fellhaaren und zwei eng beieinanderliegende Lichtreflexe in den Augen der Kreatur, die sich nicht rührte und darauf zu warten schien, dass das Mädchen noch näher herankroch.
    »Braves Hündchen«, murmelte Josie glücklich. »Komm her, komm zu mir.«
    Ein dicker Ast versperrte ihr den Weg, und das Mädchen zerrte ungeduldig daran, doch er ließ sich nicht zur Seite biegen. Sie langte hinüber, wollte den Kopf des Tieres streicheln. Der spitze Kopf hob sich und streckte sich den Fingern entgegen. Das Mädchen kicherte erfreut über die Zutraulichkeit des Tieres und zerrte heftiger an dem Ast, um den pelzigen Tierleib streicheln zu können. Der heiße Atem aus der Tierschnauze streifte ihre Patschhand.
    Das plötzliche Krachen brechender Äste ließ sie auffahren, und in einer Reflexbewegung zog sie ihre Hand zu-rück.
    »Josie, wo bist du?«
    Das war die besorgte Stimme ihres Vaters.
    »Hier bin ich«, antwortete sie, »Ich habe ein Hündchen gefunden, Daddy.«
    Terry arbeitete sich durch das Unterholz und fand seine Tochter auf den Knien im Schlamm. Der weiße Fußball lag bei ihren Füßen. Strahlend schaute sie zu ihrem Vater auf.
    »Warte nur, bis Mutter dich sieht«, schalt er sie und bückte sich, um sie auf den Arm zu heben.
    »Das Hündchen ist da drin, Daddy. Darf ich es mit nach Hause nehmen?«
    Ihr Vater spähte in das Dunkel, doch als Josie ihm das Tier zeigen wollte, war es verschwunden.
    Das nussbraune Pferd trabte in leichtem Galopp den gewundenen Pfad entlang. Der Reiter war makellos gekleidet. Er trug eine braune Sommeruniform und eine dunkle Reiterkappe. Charles Denison, der Forstoberinspektor von Epping Forest, war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher