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Her mit den Jungs!

Her mit den Jungs!

Titel: Her mit den Jungs!
Autoren: Carly Phillips
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Hand.«
    Eine feste weibliche Hand, dachte Lola, hütete sich jedoch, es auszusprechen. Yank wusste zwar genau, worauf sie abzielte, ging aber nicht weiter darauf ein.
    »Du hast völlig Recht«, sagte er und lenkte das Gespräch absichtlich wieder auf Micki. »Jemand muss ihr dringend diese Flausen austreiben. Sie ist schon viel zu erpicht darauf, sich aufzutakeln. Es wäre mir wesentlich lieber, wenn sie sich weiterhin wie ein richtiger Lausbub aufführen würde. Geh und rede du mit ihr; du kannst das bestimmt besser als ich. Mach ihr klar, dass sie viel zu jung für solche Faxen ist.«
    Lola warf ihm einen vernichtenden Blick zu und zog von dannen. Vermutlich fühlte sie sich von seiner Anweisung in ihrer Weiblichkeit gekränkt. Yank stöhnte entnervt. Immerhin hatte er sein Ziel erreicht - sie würde ihm in nächster Zeit garantiert aus dem Weg gehen.
    Und damit waren für die nächsten sechzehn Jahre sowohl Mickis Er- als auch seine Beziehung zu Lola besiegelt.

1
    Auf der Suche nach ihrem Klienten begab sich PR-Beraterin Micki Jordan in die Garderoben der New York Renegades, die dieses Jahr gute Chancen hatten, die Meisterschaft zu gewinnen. In der Hand hielt sie eine aktuelle Ausgabe der New York Post. Auf der aufgeschlagenen Seite prangte die Überschrift »Maniküre für den Herrn - ist Baseballstar John Roper gewillt, sich auf dem Spielfeld die perfekt gepflegten Fingernägel zu ruinieren?«
    Normalerweise liebte Micki ihren Job. Sie war wie ihre Schwestern in der PR-Abteilung von Hot Zone, der Sportagentur ihres Onkels, tätig. Aber es gab auch Tage, an denen sie sich fragte, warum ausgerechnet sie immer die schwierigsten Fälle zugeteilt bekam. Zugegeben, bei dem Spieler, der ihr heute Kopfzerbrechen bereitete, handelte es sich zufällig um ihren besten Kumpel.
    Insgeheim wusste Micki nur zu gut, weshalb ihr Annie und Sophie stets die härtesten Nüsse überließen: Weil sie mit ihrer burschikosen Art bei den Spielern einfach am besten ankam und von ihnen am meisten respektiert wurde. Frustriert schüttelte sie den Kopf.
    Sie störte sich schon eine ganze Weile an ihrem allzu maskulinen Image, musste die Auseinandersetzung damit aber wohl oder übel auf später verschieben. Zunächst galt es, sich um das allzu feminine Auftreten ihres Klienten zu kümmern.
    »Hey, Micki«, rief ihr einer der Spieler zu, als sie die erste Reihe halb nackter Männer vor ihren offenen Spinden passierte.
    Sie winkte und ging weiter, wobei sie starr geradeaus blickte. Micki wurde oft gefragt, wie es kam, dass sie sich in den Garderoben der Spieler fast wie zu Hause fühlte. Kein Wunder, sie war schließlich von Kindesbeinen an daran gewöhnt.
    Sie war acht gewesen, Annabelle zwölf und Sophie zehn, als ihre Eltern gestorben waren und Onkel Yank plötzlich zu ihrer einzigen erwachsenen Bezugsperson avanciert war. Annabelle hatte als Älteste im Bunde ganz selbstverständlich die Mutterrolle übernommen und war immer schlichtend eingeschritten, wenn sich Micki und Sophie zankten.
    Damit sie nicht voneinander getrennt wurden, hatte Annie stets dafür gesorgt, dass ihre jüngeren Schwestern sich benahmen und zugunsten der beiden oft ihre eigenen Bedürfnisse hintangestellt. Infolgedessen hatte sie sowohl zu Micki als auch zu Sophie ein sehr enges Verhältnis, während sich Micki und Sophie nicht ganz so nahe standen.
    Im Gegensatz zu Annabelle und Sophie, die seit jeher den eher femininen Mädchentyp verkörperten, hatte Micki ihren Onkel von Anfang an auf Schritt und Tritt verfolgt - bis in die Umkleideräume der Sportler, die er betreute. Sie war noch nie die klassische kleine Prinzessin gewesen; eine Tatsache, an der sich auch mit ihrem Eintritt in die Schule nichts änderte, wo sie großen Spaß daran fand, sich in allen möglichen und unmöglichen Spielen und Sportarten mit den Jungs zu messen. Und sie fühlte sich auch heute noch überaus wohl in der Gesellschaft des anderen Geschlechts jedenfalls, solange an der romantischen Front Funkstille herrschte. Dann war sie ganz in ihrem Element.
    »Hi, Mick!« Juan Sierra schlug spielerisch mit einem Handtuch nach ihr und erinnerte etwas unsanft an den Zweck ihres Besuches.
    »Wo steckt Roper?«, erkundigte sie sich bei Juan.
    »Der gewährt der Presse mal wieder eine Sonderaudienz vor seinem Spind«, informierte sie Ricky Carter und deutete mit dem Daumen hinter sich, obwohl sie die Frage gar nicht an ihn gerichtet hatte.
    Carter, Ersatz-Centerfield-Spieler der Renegades, war
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