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Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 8: Getrennte Wege (Science Fiction) (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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die Tiefen der Gefühle brachte zunehmendes Chaos mit sich.
    Entgegen ihrer wütenden Aussage auf dem Flug nach KASSIOPEIA hatte Lieutenant Commander Belflair Admiral Pendergast noch nicht über seinen Zustand informiert, ebenso wenig hatte der Captain das getan. Zweifellos war das jedoch nur eine Frage der Zeit.
    Und dann?
    Die Befehlshaberin der Flotte würde ihm sicher misstrauen. Er konnte aufgrund seiner emotionalen Instabilität zu einer Gefahr für seine Kollegen werden. Nach allem, was geschehen war, wollte er das zu allerletzt. Es gab jedoch lediglich eine Alternative.
    Alpha 365 nahm den Injektor in die Hand. Eine einzige Dosis des Medikaments würde ihn zurückverwandeln in das, was er sein sollte. Das neue Serum musste, im Gegensatz zum alten, nicht mehr regelmäßig eingenommen werden. Eine Injektion und er verwandelte sich wieder in den emotionslosen Sicherheitschef, der er gewesen war. 
    Die Folgen wären komplex. Ursprünglich hatte er ein Medikament abgesetzt, das seine Gefühle unterdrückte. Als fehlerhaftes Modell besaß er diese nämlich im Normalfall. Doch nach der Machtergreifung Sjöbergs, bei der dieser durch einen Trick legal die Regierungsgewalt an sich gerissen hatte, war alles komplizierter geworden. Sein Logikteil war der rechtmäßigen Regierung zur Treue verpflichtet. Sein Ethikteil hingegen wusste um die wahren Hintergründe des Umsturzes und lehnte sich gegen die sklavische Treue auf. Durch das Absetzen des Medikamentes erhielt er seine Emotionen und einen Großteil des freien Willens zurück.
    Laut den Aussagen seines Kontaktes bei den Untergrundgenetikern, würde das auch so bleiben. Eine Injektion und er verlor seine Emotionen, behielt aber seinen freien Willen. So zumindest die Theorie. Nur deshalb hatte er auch von Anfang an geplant, dass Medikament an sich zu bringen. Doch sein Kontakt hatte auch etwas von Nebenwirkungen gesagt. Die waren dessen Ansicht nach zwar sehr gering, aber trotzdem vorhanden.
    Keine Angst mehr. Und keine Schuld. Alles wird wieder logisch sein und nicht länger so unglaublich verwirrend.
    Andererseits musste er eben besagte Seiteneffekte verkraften. Und nicht nur das. Während er sich seinen Kollegen und Freunden bisher angenähert hatte, würde das mit dem Einsetzen der Wirkung sofort wieder enden. Er wäre erneut unnahbar und distanziert. Ein leichter, schneller Weg zurück.
    Und wollte das nicht jeder? Den alten Zustand wiederhaben. Nicht mehr das Neue, Unbekannte und meist Tödliche erleben müssen. Damals - er sprach von wenigen Monaten und doch kam es ihm wie eine Ewigkeit vor - war alles einfacher gewesen. Hieß es nicht so?
    Alpha 365 nahm den Injektor, presste ihn gegen seine Halsschlagader und aktivierte ihn. Sofort wurde das Serum durch winzige Hautperforationen ohne Schmerzen in seine Blutbahn gepumpt. Sekunden später war es komplett verabreicht. Damit war es vorbei. Es würde zweifellos etwas dauern, bis die Wirkung einsetzte, doch dann war er wieder ganz der alte. So musste es einfach sein. Und die Nebenwirkungen meisterte er spielend.
    Lächelnd sank er zurück und wartete.
     
    *
     
    Epilog II - Des Rätsels Lösung
     
    "Was für ein Debakel", sagte die Ministerin für Öffentliche Information, Svea Christensen. "Wir konnten es Michalew nicht schon wieder in die Schuhe schieben, also haben wir aus der Not eine Tugend gemacht. Für die Bürger der Union ist Captain Jayden Cross der Übeltäter."
    Präsident Björn Sjöberg schnaubte auf. "Und das fressen die?"
    "Wir haben es ganz groß aufgezogen. Nachdem die Finanzbehörde die fingierte Steuerhinterziehung von Cross' Eltern öffentlich machte und der Bruder wegen der angeblichen Finanzierung von terroristischen Taten im Keller der I.S.P. verschwunden ist, glauben die auch das."
    "Dann hat der gute Captain mit seinem letzten kleinen Stunt ja doch noch etwas Vernünftiges vollbracht." Björn strich sich zufrieden über den vollen Bauch. Wie so oft hatten Svea und er das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und einen Happen gegessen, während sie Strategien besprachen. "Ich denke, die Familie unseres lieben Captains wird nach und nach in der Versenkung verschwinden. Schlachten Sie den Fall des großen Helden noch eine Weile aus."
    "Das hatten wir sowieso vor." Sie grinste böse. "Um danach von ihm zu Pendergast überzuspringen. Ihr Image ist jetzt auch sehr leicht angreifbar."
    Björn nickte zufrieden. Immerhin an dieser Front lief alles nach Plan. Die verlorene Flotte der Admiralin
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