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Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)
Autoren: Andreas Suchanek
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Ihre Uniform ab.”
    “Bitte?”
    Der Grauhaarige betätigte ein Icon auf seinem Pad. Die Tür glitt auf und zwei muskelbepackte Männer sowie eine bullige Frau traten ein.
    “Legen Sie Ihre Uniform umgehend ab. Andernfalls wird man Ihnen dabei helfen.”
    Irina schluckte hart. Mit zitternden Händen schälte sie sich aus ihrer Hose, das Oberteil folgte. Die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, nahm sie wieder auf dem Stuhl Platz.
    Auf ein Nicken des Grauhaarigen trat die bullige Frau mit steinerner Miene vor, hob die Kleidungsstücke auf und verließ die Zelle. Die beiden Männer verzogen bei Irinas Anblick angewidert das Gesicht, dann gingen auch sie.
    Es war kühl. Irina begann zu zittern. Sie trug nur noch ihre Unterwäsche, presste ihre Lippen wütend aufeinander.
    “Nachdem dies nun geklärt ist, lässt es sich einfacher reden. Ich finde es unangebracht, wenn eine Verräterin durch das Tragen einer Uniform die Space Navy beschmutzt. Sehen Sie das anders?”
    “Ich war immer loyal.”
    Der Grauhaarige seufzte in gespielter Ermüdung. “Das Ganze wird doch mehr Zeit in Anspruch nehmen, als ich dachte.”
    Die Tür des Raums öffnete sich.
    “Admiral!” Grauhaar sprang förmlich aus seinem Sitz. “Was für eine Freude!”
    “Gehen Sie sich die Beine vertreten”, sagte Björn Sjöberg. Seine Stimme wurde von einem warmen Bariton getragen, der Bart war wie immer säuberlich gestutzt. Er schenkte Irina ein Lächeln.
    Als sie alleine waren, nahm er hinter dem Tisch Platz und bedachte sie mit einem gütigen Blick. “Sie haben ihm also geholfen.”
    “Ich versichere Ihnen …”
    Sjöberg winkte ab. “Überspringen wir diesen Teil. Ich bin ein geduldiger Mensch, doch Michalew hat eine Menge Schaden angerichtet und viele Leben ausgelöscht. Männer, Frauen und Kinder starben. Die Präsidentin ist tot. Und Sie, Doktor, waren beteiligt - auf welche Art auch immer.
    Glücklicherweise gibt es in der Solaren Union schon lange kein Todesurteil mehr, doch die ersten Stimmen werden bereits laut, das zu ändern. Das Volk schreit nach Blut. Wer bin ich, dass ich ihm etwas Derartiges verweigere?”
    Irina wurde eiskalt. “Sie … aber … das ist nicht Ihr Ernst.”
    Sjöberg lächelte und schüttelte langsam den Kopf. “Doktor, wir sind zivilisierte Menschen. Die Todesstrafe ist barbarisch und wird sich zweifellos auf die Gefolgsleute von Michalew beschränken.
    Ich fürchte aber, das schließt Sie mit ein.”
    Irina spürte, wie ihr Puls in die Höhe schoss. Was immer in der Solaren Union während des Flugs der HYPERION geschehen war, es war nicht mehr die Heimat, die sie verlassen hatten.
    “Was wollen Sie?”
    Sjöberg nickte. “Sie haben einen wachen Verstand. Ich biete Ihnen einen einmaligen Deal an. Machen Sie sich keine Hoffnungen, Sie werden nie wieder als Ärztin arbeiten oder in der Navy dienen. Aber wenn Sie mir bei einem wissenschaftlichen Problem zur Hand gehen, entgehen Sie der Todesstrafe.”
    “Um was handelt es sich?”
    “Ihr Fachgebiet.” Sjöberg erhob sich. “Sie sollen meine Frau von der Parlidenrüstung befreien. Gelingt Ihnen das, sind Sie frei. Wenn Sie versagen, erwartet Sie das gleiche Schicksal, wie alle von Michalews kleinen Puppen.” Damit wandte er sich um und verließ den Raum.
    Irina blieb zitternd zurück.

    *

    Sol-System, Mars, 02. April 2266, 08:30 Uhr
    1 Monat später

    Captain Jayden Cross hatte das Gefühl, durch eine Geisterstadt zu marschieren. Die ehemals dicht bevölkerte Wissenschaftsstation auf dem Mars, wo bis vor wenigen Wochen das erste Fraktal untersucht worden war, glich einem toten Gerippe. Weder Weißkittel noch aktive Sicherheitssysteme waren geblieben, nur deaktivierte Monitore und Holotanks.
    “Captain, beehren Sie uns auch schon mit Ihrem Besuch!”, sagte Admiral Rispon. “Ich stand kurz davor, einen Suchtrupp loszuschicken.”
    Jayden wusste nicht, ob sein neuer Vorgesetzter gerade scherzte oder ihm ernsthaft die Sicherheit auf den Hals hatte hetzen wollen. Bisher hat er ja eine Menge Charaktereigenschaften aus seinem Repertoire hervorgezaubert, aber Humor gehört nicht dazu. “Es tut mir Leid, Sir. Das Mars-Shuttle hatte mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen.”
    “Oh, Sie entschuldigen sich, na dann ist ja alles in Ordnung. Walker scheint mit der Einschätzung Ihres Charakters Recht zu behalten. Aber dieses Gespräch vertagen wir auf ein anderes Mal.” Rispon winkte ihn heran. “Das hier ist Doktor Florian von Ardenne.”
    Der
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