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Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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Überrangbefehle musste sie nicht lange darauf warten, bis das erste Shuttle in ihre Richtung startete.
    Jayden beobachtete die Holosphäre auf der Kommandobrücke genauso durchdringend, wie alle anderen Kommandooffiziere. Immerhin war es durchaus möglich, dass der Rebell im Flottenhauptquartier längst entdeckt worden war und die REP-I im Fadenkreuz zahlreicher Raketenforts schwebte. Und davon gab es hier mehr als genug.
    "Ich hätte nicht gedacht, dass wir die Erde so bald wiedersehen", sagte Commander Ishida sinnierend. "Allein der Anblick während des Anflugs. Einfach schön."
    "Sieht man davon ab, dass wir zu den meistgesuchten Menschen des Imperiums gehören." Bei dem Wort Imperium lag kaum verhohlene Abscheu in der Stimme von Akoskin. "Die Freude ist also ein wenig getrübt."
    Jayden ließ seinen Blick wandern. Sein Team war wieder fast vollständig an Bord und es tat verdammt gut, die HYPERION im Einsatz zu wissen. Ishida saß locker neben ihm, beobachtete die Holosphäre und zeigte von Anspannung keine Spur. Akoskin wirkte nach außen wie ein dunkler Ritter - emotionslos und schattenhaft. Nachdem er die Maske des Frauenhelden und Machos abgelegt hatte, erwies sich seine wahre Natur als weniger gesellig. Trotzdem mochte Jayden ihn.
    Peter Task saß mittlerweile wieder aufrecht in seinem Sessel und hantierte an seiner Konsole.
    Lieutenant Commander Tess Kensington machte ihm da schon eher Sorgen. Die vergangenen Ereignisse hatten die Frau von TIKARA II verändert. War sie auf der einen Seite mit Zev Buckshaw wiedervereint, bei dem es sich in Wahrheit um den angeblich verstorbenen Präsidentensohn John Kartess handelte, hatten die nachfolgenden Geschehnisse sie hart getroffen. Bei dem Beschuss von Tikara II, den Sjöberg hatte vornehmen lassen, waren ihre Zieheltern vermutlich umgekommen. Das Massaker lag erst wenige Tage zurück und so ziemlich jeder, der die Bilder gesehen hatte, war zutiefst erschüttert. Der Planet war zum Niemandsland des Solaren Imperium erklärt worden. Es gab keine Polizeikräfte mehr, keine Nahrungsversorgung von außen. Anarchie und das Recht des Stärkeren herrschten auf der Slum-Welt heute schlimmer als je zuvor.
    Kensingtons Augen waren rot unterlaufen und ... leer. Jayden hätte viel darum gegeben, Janis hier zu wissen. Mittlerweile hatte sich die tief sitzende Abneigung gegen Psychologen gelegt, die scheinbar in jedem Offizier verankert gewesen war. Es gab kaum noch Crewmitglieder, die ihn nicht aufsuchten. Und Jayden konnte es keinem verdenken. Sie lebten in dunklen Zeiten.
    Seine Aufmerksamkeit wurde auf Lieutenant Larik gelenkt. Der marsianische Kommunikationsoffizier mit den Brauentätowierungen sprach leise in sein Headset.
    "Gibt es Neuigkeiten?", fragte er ihn.
    Der Offizier war noch recht neu an Bord, nahm den Platz von Sarah McCall ein. Nachdem die Verräterin vom Schiff geflüchtet war, hatte Jayden zu seinem Leidwesen festgestellt, dass es ihm schwer fiel, zu Larik Vertrauen aufzubauen. Monatelang hatte er in seiner Kommunikationsoffizierin das unschuldige Küken gesehen, das sie ihm dank ihres verdammten Bambiblickes vorgespielt hatte. Was, wenn der Marsianer auch etwas verbarg? Zugegeben, bisher hatte er sich primär durch seine Panikattacke auf der Krankenstation ausgezeichnet, nach dem sie ihn bei der ersten Mission der HYPERION von der PROTECTOR gerettet hatten. Gleiches war nach dem Zwischenfall im Algethi-System geschehen.
    Wir sind alle Teil der Sjöberg-Falle. Wir erhielten unsere Posten, weil Sjöberg Michalew reinlegen wollte. Bei Larik ist das anders. Vielleicht fällt es mir deshalb so schwer, mit ihm warm zu werden.
    "Ich habe soeben ein vollständiges Status-Update von der TORCH II erhalten", sagte der Marsianer nun. "Das erste Versorgungsshuttle kommt aus dem japanischen Sektor."
    Jayden nickte seiner I.O. lächelnd zu. "Wer da wohl an Bord ist?"
    Es blieb nur zu hoffen, dass der Rebell saubere Arbeit geleistet und die Spuren maskiert hatte. Wenn irgendjemandem bemerkte, dass Versorgungsshuttles aus allen möglichen Sektoren von Terra hierher in den Orbit unterwegs waren, würden sie unweigerlich auffallen."
    Der Gleiter flog jedoch unbeirrt seinen Kurs.
    "Kommandobrücke an Maschinenraum", sagte Jayden und aktivierte damit das interne Komm-System.
    "Lorencia hier."
    "Das erste Shuttle ist auf dem Weg und wird gemäß Verteilungsplan von uns entgegen genommen. Sind sie bereit, L.I.?"
    "Natürlich, Sir. Die Marines stehen Spalier, falls uns böse
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