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Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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Größe", sagte Akoskin brummend. "Da wirkt NOVA auf einmal ziemlich mickrig."
    "Es kommt nicht immer auf die Größe an, Commander", entgegnete Ishida. Erst als mehrere verblüffte Blicke die I.O. trafen, bemerkte sie ihre verbale Stilblüte. "Also ... das bezog sich auf das System. Die Feuerkraft. Sie wissen, was ich meine." Sie setzte eine grimmige Miene auf.
    "Natürlich, I.O." Jayden erwiderte ihren Blick todernst, obwohl er ein Zucken seiner Mundwinkel nicht unterdrücken konnte. "Also schön." Er klatschte in die Hände. "Ich will so viele Aufklärungsdaten wie in dieser Situation möglich. Commander Kensington, setzen Sie die passiven Sensoren ein. Lieutenant Larik, halten Sie Ausschau nach offenen Phasenfunkports und loggen sie unverschlüsselt gesendete Daten mit."
    "Aye, Sir", kam es aus beiden Kehlen.
    "Beim Oni", sagte Ishida und deutete auf die Holosphäre. "Sehen Sie nur, da. Moment, ich vergrößere den Abschnitt." Ihre Finger glitten über die Kommandokonsole.
    "Das sind Interlink-Kreuzer", begriff Jayden, als die drei Raumschiffe in einem Regen aus Photonen erschienen. "Er hat sie also fertig gestellt."
    "Die REP-I hat soeben ein Signatur-Update vom Server geladen und an uns überspielt", meldete Kensington. "Signaturzuordnung abgeschlossen, unsere Datenbank ist damit aktualisiert."
    In diesem Fall kam ihnen zugute, dass jedes Raumschiff, sobald es ein Sonnensystem erreichte und den Sicherheitsschlüssel gesendet hatte, ein Signaturupdate erhielt. Immer wieder gingen Schiffe verloren oder es wurden neue in Dienst gestellt, weshalb eine derartige Aktualisierung von großer Bedeutung war.
    "Laut Signaturen handelt es sich bei den drei Interlink-Kreuzern um die HARPYIE, die HYDRA und die MEDUSA." Kensington verzog die Mundwinkel. "Da hatte jemand wohl einen sehr martialischen Geschmack."
    "Ich nehme an, der Imperator will damit ein deutliches Zeichen setzen. Achten wir darauf, diesen griechischen Monstern nicht zu nahe zu kommen."
    Bei diesen Worten schaute er zu Lieutenant Task, der gemächlich in seinem Sessel saß. Oder eher lag.
    "Schläft er etwa?", fragte Jayden fassungslos.
    "Er meditiert", erwiderte Ishida. "Das macht er so oft er kann. Um seine Konzentration zu steigern und den multisensorischen Input zu beherrschen, der sein Hirn überflutet. Und da wir aktuell sowieso nur mitgeschleppt werden, ist er ja quasi arbeitslos."
    Seit seiner Infizierung mit dem Erios-Virus als kleines Kind, erfassten Tasks Sinne jedes Detail aus seiner Umgebung nahezu gleichzeitig. All diese Informationen stürmten quasi gleichzeitig auf seinen Geist ein, wurden parallel verarbeitet. Nur die beständige Konzentration verhinderte, dass sein Geist sich an unbedeutenden Details festsaugte und er abdriftete.
    Jayden stimmte seiner I.O. nach kurzem Zögern zu. "Da er vermutlich schon alle möglichen Fluchtvektoren berechnet hat, lassen wir es gut sein."
    Die REP-1 flog am Jupiter vorbei. Er schaltete die Holosphäre wieder auf Flugsicht. Einst hatte sich im Orbit des äußersten Planeten des Sonnensystems die Raumstation SOL-22 gedreht. Es war der Sitz von Admiral Yoshio Zhang gewesen, dem Oberbefehlshaber der Space Navy. Hier hatte Sjöberg Jayden am 1. November 2265 das Kommando über die HYPERION übertragen. Damals hatte alles begonnen. Damals. Er musste lachen. Es war noch kein Jahr her und erschien ihm trotzdem wie eine Ewigkeit.
    In einer Entfernung von etwa 45 AE, nahe der Ekliptik des Sonnensystems, erkannte er den Kuipergürtel in der Holosphäre. Dort lag, wie er erst vor wenigen Tagen von Doktor Irina Petrova erfahren hatte, eine geheime Forschungsstation. Michalew hatte sie einst eingerichtet, um am Parlidenrätsel zu forschen. Er schüttelte langsam den Kopf. An diesem Ort war es der Wissenschaftlerin gelungen, die First Lady von der Parlidenrüstung zu befreien.
    Die Stunden verstrichen. Auf der Kommandobrücke herrschte Schweigen. Jeder hing seinen Gedanken nach und beobachtete das Sonnensystem, als würden sie es heute zum letzten Mal sehen.
    Oder zum ersten Mal richtig, überlegte er.
    Viele Stunden voller gespannter Erwartung später erreichten sie Terra. Gemäß den gefälschten Unterlagen in der Datenbank der Raumkontrolle wurde ihnen ein Ankerpunkt in einem der Orbitalhäfen zugewiesen.
    "Soweit, so gut. Jetzt gilt es." Jayden beobachtete die blaue Kugel, die sich im Zentrum der Holosphäre drehte. Irgendwo dort unten war Sjöberg. So nah und doch unerreichbar.
     
    *
     
    Dank manipulierter
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