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Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Heldentod - Star trek : The next generation ; 4

Titel: Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Autoren: Amigo Grafik GbR
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Die Fähigkeit von Wissenschaftlern, unter praktisch allen Umständen die Ruhe zu bewahren, beeindruckte ihn immer wieder. Im Augenblick beobachtete er die Commanders Schmidt, Wacker und Brevoort, die den Borg-Kubus mit bemerkenswerter Ungerührtheit studierten und sich dabei, obwohl sie noch ein ganzes Stück von ihm entfernt waren, bereits Notizen machten und Anmerkungen aufzeichneten.
    Rappaport fiel auf, dass Janeways Verhalten von dem der Männer abwich. Statt ihn mit den Augen eines Wissenschaftlers zu analysieren, schien Janeway ihm mit dem Misstrauen eines Kriegers zu begegnen, so als warte sie nur darauf, dass er irgendeine falsche Bewegung machte, woraufhin sie sofort in Aktion treten würde. Es fiel ihm deutlich leichter, den Kubus aus Janeways Perspektive zu betrachten als auf die Art, wie es die Wissenschaftler taten. »Dieses Ding wirkt gewaltig«, fuhr er fort. »Selbst aus dieser Entfernung. Sind sie alle so … so …«
    »Furcht einflößend?«
    Er nickte.
    »Nein«, sagte Janeway. »Nein, dieser hier ist größer als die meisten.«
    »So wie es aussieht, kommt es doch auf die Größe an.«
    Er dachte, dass ihm das ein Lachen von Janeway einbringen würde, doch alles, was er ihr entlockte, war ein nachsichtiges Verziehen der Miene. Der Captain machte sich einen inneren Vermerk, nicht noch einmal zu versuchen, in Anwesenheit des Vice Admirals humorvoll zu sein.
    »Sollen wir den Transporter vorbereiten?«
    »Tatsächlich«, meldete sich Brevoort zu Wort, »haben wir darüber gesprochen und würden es vorziehen, mit einem Shuttle zu fliegen, wenn das nicht zu viele Umstände bereitet. Das Schiff von außen zu betreten, würde uns die Möglichkeit geben, seine Hülle genauer zu untersuchen.«
    Rappaport blickte Janeway an, die einen Augenblick lang nachzudenken schien, bevor sie nickte. »Brücke an Shuttlehangar«, sagte er knapp.
    »Hier Shuttlehangar.«
    »Bereiten Sie das Shuttle Chawla für den sofortigen Start vor.«
    »Danke, Captain«, sagte Janeway. »Bringen Sie uns in Transporterreichweite, nur für den Fall, und bleiben Sie dort. Wir melden uns jede halbe Stunde bei Ihnen. Wenn wir das nicht tun …«
    »Dann werde ich Ihre Kommunikatoren erfassen und Sie zurückbeamen.«
    »Nein.«
    Er blinzelte überrascht. Auch die Wissenschaftler blickten bei ihrer Antwort verwirrt auf.
    »Nein?«, wiederholte Rappaport.
    »Nein«, sagte sie fest. »Wenn Sie uns nicht erreichen können, müssen wir davon ausgehen, dass etwas schief gegangen ist. In diesem Fall wäre es zu gefährlich, uns zurück an Bord des Schiffes zu holen. Es wäre uns weitaus besser geholfen, wenn Sie sich auf sichere Entfernung zurückziehen und die Sternenflotte informieren würden.«
    »Wäre es?«, fragte Schmidt unruhig und handelte sich damit einen verärgerten Blick von Brevoort ein.
    »Admiral«, sagte Wacker langsam, »denken Sie, dass wir an Bord des Borg-Kubus in irgendwelche Schwierigkeiten geraten werden?«
    »Nein«, sagte Janeway, »Ich muss allerdings die Möglichkeit in Betracht ziehen. Es ist besser, auf alles vorbereitet zu sein, das schief gehen kann, ganz gleich, wie unwahrscheinlich es ist.«
    »Sehr richtig, Admiral«, sagte Brevoort. Commander Schmidt nickte zustimmend, aber Rappaport sah, dass er dieser Unternehmung mit nicht mehr ganz so wissenschaftlicher Ungerührtheit entgegenblickte wie zuvor.
    Rappaport richtete seinen Blick wieder auf den Borg-Kubus und versuchte, sich einzureden, dass es ungeachtet Janeways verständlicher Vorsicht nichts gab, worüber er sich Sorgen zu machen brauchte. Die Spezialisten der Sternenflotte hatten das Ding – basierend auf allem, was ihnen über die Borg bekannt war – als tot eingestuft. Das Einzige, was ihn etwas beunruhigte, war die Frage, ob es Aspekte der Borg gab, die niemandem bekannt waren und die imstande sein mochten, ihnen eine böse Überraschung zu bereiten.
    – II –
    Der Flug in den Borg-Kubus hinein war ereignislos, wenngleich alles andere als angenehm.
    Sowohl Janeway als auch die anderen Sternenflottenoffiziere waren im Grunde viel zu erfahren, um sich von dem Anblick überwältigen zu lassen. Dennoch bedurfte es einer beträchtlichen Menge an Janeways Selbstdisziplin, ein Schaudern zu unterdrücken, während sich das Shuttle dem Kubus immer weiter näherte und das verdammte Ding größer und größer wurde. Natürlich wusste sie theoretisch, wie groß er war: Die Ergebnisse der Messungen waren sehr genau gewesen. Doch es war ein Unterschied,
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