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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
Autoren: Rick Riordan
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einen Sohn des Jupiter gehörte. Er war in Camp Jupiter aufgewachsen und sein vertrautes Gesicht würde die Römer hoffentlich davon abhalten, das Schiff vom Himmel zu pusten.
    Annabeth versuchte, es zu verbergen, aber sie vertraute dem Typen noch immer nicht so ganz. Er verhielt sich zu perfekt – befolgte immer die Vorschriften, tat immer das, was anständig war. Er sah sogar zu perfekt aus. Im Hinterkopf hatte Annabeth einen bohrenden Zweifel: Was, wenn das ein Trick ist und er uns verrät? Was, wenn wir ins Camp Jupiter segeln und er sagt, ›He, Römer! Seht euch mal das tolle Schiff und diese Gefangenen an, die ich euch mitgebracht habe!‹
    Annabeth bezweifelte, dass das passieren würde. Trotzdem konnte sie Jason nicht ansehen, ohne einen bitteren Geschmack im Mund zu bekommen. Er war ein Teil von Heras erzwungenem »Austauschprogramm« gewesen, um die beiden Lager miteinander bekannt zu machen. Ihre Überaus Nervtötende Majestät, die Königin des Olymp, hatte den anderen Göttern eingeredet, dass die beiden Gruppen von Kindern – römische und griechische – sich zusammentun müssten, um die Welt vor der bösen Göttin Gaia, die aus der Erde erwachte, und ihren grauenhaften Kindern, den Giganten, zu retten.
    Ohne Vorwarnung hatte Hera sich Annabeths Freund Percy Jackson geschnappt, seine Erinnerungen ausgelöscht und ihn ins römische Lager gesteckt. Im Austausch hatten die Griechen Jason bekommen. Nichts davon war Jasons Schuld, aber immer wenn Annabeth ihn ansah, wurde sie daran erinnert, wie sehr Percy ihr gefehlt hatte.
    Percy … der jetzt irgendwo unter ihnen war.
    O, Götter! Panik wogte in ihr auf und sie kämpfte dagegen an. Sie durfte sich jetzt nicht gehenlassen.
    Ich bin ein Kind der Athene, sagte sie sich. Ich muss mich auf meinen Plan konzentrieren und darf mich nicht ablenken lassen.
    Sie spürte es wieder – dieses vertraute Zittern, als ob ein psychotischer Schneemann hinter sie geschlichen wäre und ihr in den Nacken hauchte. Sie drehte sich um, aber da war niemand.
    Sicher ihre Nerven. Nicht einmal in einer Welt der Gottheiten und Monster konnte Annabeth sich vorstellen, dass es auf einem neuen Kriegsschiff spukte. Die Argo II war gut geschützt. Die Schilde aus Himmlischer Bronze an der Reling waren besprochen worden, um Monster abzuwehren, und der schiffseigene Satyr, Trainer Hedge, würde jeden Eindringling wittern.
    Annabeth wünschte, sie könnte ihre Mutter um Rat bitten, aber das war im Moment nicht möglich. Nicht nachdem sie im vergangenen Monat diese entsetzliche Begegnung mit ihrer Mom gehabt und das schlimmste Geschenk ihres Lebens erhalten hatte …
    Die Kälte drängte sich noch näher an sie heran. Sie glaubte, im Wind eine leise Stimme lachen zu hören. Jeder Muskel in ihrem Körper spannte sich an. Irgendetwas würde gleich furchtbar schiefgehen.
    Fast hätte sie Leo befohlen, den Kurs zu ändern. Dann erklangen unten im Tal Hörner. Die Römer hatten sie entdeckt.
    Annabeth glaubte zu wissen, was sie erwartete. Jason hatte ihr Camp Jupiter in allen Einzelheiten beschrieben. Trotzdem konnte sie ihren Augen kaum trauen. Das von den Oakland Hills umgebene Tal war fast doppelt so groß wie Camp Half-Blood. Ein kleiner Fluss schlängelte sich an der einen Seite vorbei und bog sich zur Mitte hin zu einem großen G, um dann in einen blitzblauen See zu münden.
    Gleich unter dem Schiff, am Ufer des Sees, funkelte die Stadt Neu-Rom im Sonnenlicht. Sie erkannte die Wahrzeichen, die Jason ihr geschildert hatte – das Hippodrom, das Kolosseum, die Tempel und Grünanlagen, das Wohnviertel Seven Hills mit seinen verwinkelten Straßen, bunten Villen und blühenden Gärten.
    Sie sah die Spuren der kürzlich stattgefundenen Schlacht der Römer gegen eine Armee aus Monstern. Die Kuppel eines Hauses, das sie für das Senatsgebäude hielt, war eingestürzt. Das riesige Forum war von Kratern durchsetzt. Etliche Springbrunnen und Statuen waren nur noch Trümmer.
    Dutzende von Jugendlichen in Togen strömten aus dem Senatsgebäude, um die Argo II in Augenschein zu nehmen. Weitere Römer kamen aus Läden und Cafés, glotzten und zeigten auf das sich senkende Schiff.
    Einen knappen Kilometer weiter im Westen, wo die Hörner erklangen, ragte auf einem Hügel eine römische Festung auf. Sie sah genau aus wie die Illustrationen, die Annabeth aus Büchern über Militärgeschichte kannte: ein mit Metallstacheln besetzter Verteidigungsgraben, hohe Mauern und Wachttürme mit Katapulten.
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