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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut
Autoren: Linda Howard
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Status. Da sie sich durch nichts ausweisen konnte, mußte der
Versicherungsmakler alles für sie beglaubigen, damit sie Ersatzkreditkarten
bekommen konnte. Die Kreditinstitute verschickten schließlich nicht an jeden
Anrufer blind eine neue Karte. Die neuen Karten würden bei dem
Versicherungsbüro hinterlegt werden und dort am nächsten Tag für sie
bereitliegen. Das Büro übernahm auch das Anmieten eines Leihwagens, der ihr ab
Mittag zur Verfügung stehen würde.
    Als nächstes gingen sie einkaufen. Faith
brauchte so vieles, daß sie die Menge der benötigten Dinge erschreckte. Selbst
damals, als man sie davongejagt hatte, hatte sie doch nicht alle Habe, wie
schäbig auch immer sie gewesen sein mochte, verloren.
    Die effiziente Halley schlug vor, eine Liste zu
machen. Das erwies sich zum Ordnen von Faiths Gedanken als sehr nützlich.
Koffer, Handtasche, Portemonnaie, Shampoo, Seife, Deodorant, Zahnpasta,
Tampons, Make-up und Parfüm; Bürste, Kamm, Fön, Reisebügeleisen; Unterwäsche,
Strümpfe, Schuhe, Kleidung. »Mein Gott«, sagte Faith angesichts der immer länger
werdenden Liste. »Das wird ja ein Vermögen kosten.«
    »Nur weil du es alles auf einmal kaufst. Aber
all die Dinge auf der Liste würdest du ohnehin eines Tages kaufen müssen. Was
willst du denn streichen, das Make-up vielleicht?«
    »Mitnichten!« erwiderte Faith, und sie lachten beide. Sie lachte
heute zum ersten Mal, und es tat ihr gut.
    Sie gingen in das örtliche Kaufhaus und
füllten zwei ganze Einkaufswagen, obwohl sie ihre Einkäufe auf ein Minimum reduziert
hatte. Keine der Schuhe paßten ihr, also mußten sie in einen anderen Laden
gehen. Halley war so fröhlich bei der Sache, daß auch Faith das Einkaufen Spaß
zu machen begann. Sie hatte an diesem Ritus amerikanischer junger Mädchen,
gemeinsam einzukaufen, nie teilgenommen. Es war eine vollkommen neue Erfahrung
für sie.
    Halley schien ihre Gedanken zu teilen.
»Mensch, das macht ja Spaß! Das habe ich seit Jahr und Tag nicht mehr gemacht.
Das müssen wir wiederholen – unter anderen Umständen natürlich.«
    Die Ausgaben fraßen ein ziemliches Loch in Faiths Bargeldvorrat.
Nach dem Einkaufen war sie vollkommen erschöpft. Die aufmerksame Halley fuhr
sie ins Motel zurück.
    Am Abend rief Gray sie an, und er hörte sich ebenso erschöpft an,
wie auch sie sich immer noch fühlte. »Wie geht es dir, Liebling?« fragte er.
»Hast du alles erledigen können?«
    »Mir geht es gut«, erwiderte sie. »Jedenfalls
funktioniere ich.« Sie hatte sich zwei Stunden hingelegt, was aber nicht viel
geholfen hatte. »Die Versicherungsfirma hat die Sache mit dem Mietwagen
übernommen, es ist also alles in Ordnung. Halley ist mit mir einkaufen
gegangen. Ich habe wieder etwas anzuziehen.«
    »Schade eigentlich.«
    Sie antwortete nicht auf seinen Kommentar, aber ein Lächeln zuckte
in ihren Mundwinkeln. »Und wie fühlst du dich?«
    »Absolut zerschlagen.«
    Sie zögerte, denn sie war sich nicht sicher, ob sie die Antwort
auf ihre nächste Frage hören wollte. »Haben sie schon etwas gefunden?«
    »Noch nicht.« Seine Stimme klang gepreßt.
    »Wie geht es Monica?«
    Er seufzte. »Ich weiß es nicht. Sie hockt vollkommen geknickt
herum. Mike und sie werden das unter sich abmachen müssen. Ich jedenfalls kann
ihr in dieser Sache nichts tun.«
    »Paß gut auf dich auf«, sagte sie zärtlich.
    »Du auch«, erwiderte er leise.
    Sowie er aufgehängt hatte, rief Faith bei Renee an. Sie hatte ein
schlechtes Gewissen, daß sie nicht eher daran gedacht hatte, nachdem ihre
Mutter doch so niedergeschmettert gewesen war.
    Ihre Großmutter hob den Hörer ab. Als Faith nach Renee fragte,
sagte die alte Dame aufgeregt: »Scheinbar hat sie sich aus dem Staub gemacht.
Sie hat ihre Kleider mitgenommen und ist vor zwei Tagen einfach verschwunden.
Seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört.«
    Faith sank das Herz. Sicher hatte es Renee nach ihrem Geständnis
mit der Angst zu tun bekommen. Und jetzt war sie wieder auf der Flucht, diesmal
vollkommen grundlos.
    »Wenn du von ihr hören solltest, Oma, dann möchte ich, daß du ihr
etwas ausrichtest. Es ist sehr wichtig. Der Mann, der Guy Rouillard umgebracht
hat, ist tot. Sie muß also keine Angst mehr haben.«
    Einen Augenblick lang schwieg ihre Großmutter. »Deshalb war sie
immer so nervös«, sagte sie schließlich. »Nun, vielleicht ruft sie ja an. Sie
hat noch ein paar Sachen hiergelassen, möglicherweise holt sie sie ja ab. Ich
werde es ihr ausrichten, wenn sie
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