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Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)
Autoren: Lilian Larsen
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Gesichtern saßen die Dirnen auf den Barhockern, rauchten lustlos oder nippten an ihrem Drink. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Immer wieder blinkte das Licht über der Eingangstür. Elvira hatte es für besser gehalten, die Gäste zunächst zu begutachten, bevor man ihnen Einlass gewährte.
    Das Herrenpublikum war sehr gemischt. Vorwiegend schienen die Männer sich umsehen zu wollen. Elvira hatte für den Anfang die Preise nicht zu hoch angesetzt, damit man mit den größeren Bars konkurrieren konnte. Das Geschäft ließ sich gut an. Die Mädchen hatten reichlich zu tun. Manchmal kam es vor, dass sich nur eine einzige Dirne im Lokal aufhielt und eine weitere den Bardienst versah. Die übrigen waren alle mit den Gästen auf Nummer zwölf gegangen, wie man das Bordellhaus zu bezeichnen pflegte.
    Elvira stand an jenem ersten Abend hinter der Theke. Sie trug eine tizianrote Perücke und war gut geschminkt. Wie immer verstand sie es, sich richtig zu präsentieren. Elvira konnte Herz zeigen und doch wieder eiskalt sein. Jedem der Männer erzählte sie genau die Geschichte, die er über ihr Dirnenleben hören wollte. Ursprünglich hatte Elvira Paulke einmal Filmschauspielerin werden wollen und sich mit etlichen Produzenten auf die Besetzercouch gelegt. Dann kam einer mit einem tollen Angebot. Er war kein Produzent gewesen, sondern ein Zuhälter, der Elvira zum Anschaffen schickte. Und ehe sich die damals noch sehr junge Frau dreimal umgedreht hatte, war sie mittendrin im Milieu gewesen und es hatte kein Zurück mehr gegeben.
    Seit dieser Zeit war Elviras Verhältnis zu den »Beschützern« sehr gespalten.
    »Wenn eine ihren Kerl angeschleppt bringt, fliegt sie raus«, hatte Elvira den Dirnen gnadenlos verkündet. »Was ihr mit euren Möpsen macht, ist mir piepegal. Aber die Geier kommen mir hier nicht über die Schwelle, weil ich mit denen keinen Tanz haben will.«
    Elviras Befürchtungen waren etwas übertrieben, denn in jenen Tagen war die Prostitution in den östlichen Ländern bei Weitem nicht so durchorganisiert wie im alten Teil Deutschlands. Auf eigene Rechnung, um das schnelle Geld zu machen, prostituierten sich mehr oder weniger Frauen, die Amateurinnen waren und das Dirnenleben nicht genau kannten.
    In den folgenden Tagen lief das Geschäft sehr gut an. Die Mädchen hatten einige Besonderheiten von Elvira gelernt und verstanden, diese Praktiken auch gut zu verkaufen. Hinzu kamen die günstigen Preise im Lokal, die nette Atmosphäre und die gute, ausgeklügelte Organisation.
    Nach zwei Wochen meinte die Chefin aus dem Westen, man müsse unbedingt noch mehr Mädchen haben.
    »Ich werde eine Anzeige aufgeben und die Neuen selbst aussuchen«, sagte sie beim Frühstück, das meistens erst um die Mittagszeit stattfand.
    »Kannst du den Hals nie volle kriegen?«, fragte die rote Tanja. »Noch mehr Weiber und noch mehr. Und ich?«
    »Du nimmst jeden Abend wenigstens drei auf die Matte«, sagte Elvira.
    »Ich halt auch fünfe aus oder zehne!«, konterte Tanja fauchend.
    »Du wirst dich wundern«, sagte die alte Angie. »Manchmal wird dir ein einziger von diesen Böcken schon zuviel werden. Ich hatte genug über mir.«
    »Aber es ist dir nischt geblieben«, zischte Tanja. »Du bist heute 'ne arme alte Sau, oder nicht? Ich will einmal etwas haben, will zu Hause einen Frisörsalon aufmachen und nischt mehr vom Strich wissen.«
    »Du wirst am Ende genauso wenig haben wie alle anderen«, meinte Angie seufzend. »Früher haben sie mir ja nicht viel bezahlt. Da hast du es bloß gemacht, weil du ein bisschen besser leben konntest als die anderen.«
    »Früher ist vorbei«, sagte die rote Tanja. »Guck dir mal die Elvira an. Die fährt 'nen Sportflitzer und hat Klamotten, dass es dir die Augen aus dem Kopf reißt.«
    »Sie kann auch was«, sagte Angie. »Und das nicht nur mit der großen Klappe.«
    »Tanja kann auch wat«, sagte Elvira grollend. »Gestern hast du es wieder mit einem ohne Gummi gemacht ...«
    »Es ist meine Gesundheit!« fauchte Tanja.
    »Aber unser Ruf«, erklärte die West-Dirne ungerührt. »In unserer Zeit kannst du keinen mehr ohne Gummi ranlassen. Willste das nicht verstehen, oder biste so blöde? Wenn du dich ansteckst, kannst du deinen Traum vom Frisörladen in den Wind schreiben, du doofe Nuss!«
    »Meine Sache!«, knurrte Tanja.
    »Hör zu, wenn ich noch einmal höre, dass du ohne Schutz arbeitest, dann schmeiß ich dich raus!«
    »Du hast mir nischt zu sagen, du alte Dreckschlampe. Du liegst mir
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