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Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)
Autoren: Lilian Larsen
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sprach ziemlich schlicht und sachlich. Tanja besaß ja keine Freunde. Niemanden, mit dem sie reden konnte.
    Ronnys Wohnung versetzte Tanja in blankes Erstaunen. Soviel Luxus hatte das Mädchen aus der Provinz noch nie gesehen. Ronny tat, als sei dies alles ganz selbstverständlich.
    »Mensch Meier«, sagte Tanja. »Du wohnst ja wie, na ja wie ...«
    »Ein ehemaliger Parteibonze, meinst du?«
    »Nein, so nicht«, sagte sie. »Das ist ja ganz toll. Wohnst du allein hier?«
    »Mutterseelenallein!« verkündete er lächelnd. »Aber nun komm weiter, Tanja. Du siehst ja erbärmlich aus. Aber wir werden dich schon wieder hinkriegen.«
    Dankbar lächelte sie ihn an. Ronny ließ ihr die herzförmige Badewanne einlaufen. Das Badezimmer war sehr groß. Exotische Pflanzen gaben ihm ein ganz besonderes Flair. Tanja kam aus dem Staunen nicht heraus. Das naive Mädchen glaubte, Ronny sei der Sohn sehr reicher Eltern, denn er hatte ihr vorhin beiläufig gesagt, dass er aus Frankfurt am Main stammte.
    Wohlig konnte sich die geschundene Dirne entspannen. Es dauerte gar nicht lange und Ronny kam mit Sektgläsern und einem silbrigen Kübel.
    »Jetzt nimmst du erst mal einen zur Brust. Es ist echter französischer Champagner. Der weckt Tote auf.«
    »Ich hab noch nie in der Badewanne Champagner getrunken«, sagte sie und musste trotz ihres Elends kichern.
    »Dann wird es Zeit, dass du es tust, Schätzchen«, sagte Ronny, stieß mit ihr an und blickte ihr in die Augen. Tanja fand, dass Ronny sehr schöne Augen hatte. Sie waren hellgrau und konnten unheimlich zwingend blicken.
    Später brachte er ihr einen Morgenmantel aus chinesischer Seide. Tanja befühlte den leichten, weichen Stoff und bewunderte das herrliche Muster. »Der muss ja ein Vermögen gekostet haben«, sagte sie andächtig.
    »Halb so schlimm, Schätzchen«, winkte Ronny ab. Dann küsste er sie lächelnd einmal auf die Nasenspitze und verschwand wieder. Tanja aber kam sich vor wie im Himmel. Später kuschelte sie sich auf die mollige Polstercouch, während Ronny zärtliche, dezente Musik spielen ließ. Sie tranken Champagner, und Ronny hatte, wie es schien, eine ganze Platte herrlichster Appetithäppchen herbeigezaubert.
    »So gut ist es mir noch nie gegangen«, sagte Tanja versonnen. Ronny hatte eine Strähne ihres roten Haares um seinen Finger gewickelt und beschäftigte sich damit, die Haarsträhne zärtlich mit seinen Lippen zu liebkosen.
    Sie schlief mit ihm. Er war, wie sie fand, ein wundervoller Liebhaber. Er war für sie kein Freier, sondern ein Freund. Wie sie selbst glaubte, sogar der einzige Freund, den sie hatte. Am Morgen nach dieser Nacht verwöhnte sie Ronny mit einem herrlichen Frühstück.
    »Später gehen wir in die Stadt, neue Klamotten für dich kaufen«, sagte Ronny mit seinem ewigen Lächeln.
    »Aber ich weiß doch gar nicht, wie ich dir das danken kann«, meinte Tanja zaudernd.
    »Dazu werden wir schon eine Gelegenheit finden«, meinte er augenzwinkernd, und Tanja hatte noch keine Ahnung, worauf sie sich nun einließ.
     
    *
     
    Das Geschäft im »Puppenstübchen« blühte. Jeden Abend war das Lokal voll. Es kamen einheimische Geschäftsleute mit ihren Partnern aus den westlichen Ländern. Die günstigen Preise waren ebenso ein Magnet, wie die freundlichen Mädchen, die im »Puppenstübchen« arbeiteten.
    »Freilich ist alles Nepp«, pflegte Elvira zu sagen. »Aber der Gast darf sich nicht als der Betrogene vorkommen.«
    Elvira selbst benahm sich den Mädchen gegenüber sehr fair. Wohl hatte Elvira das Haus Nummer zwölf als Ganzes gemietet. Aber bei der Aufteilung der Einzelmieten übervorteilte sie die Mädchen nicht. Überdies bekamen die Dirnen, was das Lokal anging, eine kleine Umsatzbeteiligung. So konnte eigentlich jeder rundum zufrieden sein. Elvira verdiente trotz allem noch genug.
    An einem Abend plötzlich kam Tanja ins Lokal. Angie, die an jenem Abend Türdienst hatte, war richtig perplex und ließ Tanja eintreten. Tanja kam nicht allein. In ihrer Begleitung befand sich Ronny.
    »Wat willst du hier?«, fragte Elvira ungehalten. »Du bist rausgeflogen und hast hier nichts mehr zu suchen.«
    »Gib mir einen Whisky«, verlangte Tanja.
    »Gib ihr einen«, sagte Ronny. »Sonst steht dir die Bude hier Kopf, du alte Tülle!«
    »Hör mal, du Scheißer, wat willste eigentlich?«, fragte Elvira.
    Da griff Ronny zu, holte Elvira die Perücke vom Kopf und warf sie in eine Ecke hinter dem Tresen.
    »Tanja ist meine Braut, hörst du? Und du hast keine
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