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Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)
Autoren: Lilian Larsen
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seiner Jacke, nahm eine Brieftasche heraus und gab Tanja schließlich drei Hundertmarkscheine.
    »So, und nun mach was«, forderte er. Tanja machte. Plötzlich wurde er wild. Tanja ließ mit sich geschehen, was er tun wollte. Er benahm sich brutal, fast pervers. Aber die Dirne dachte, es für dreihundert Mark aushalten zu müssen und biss tapfer sie Zähne zusammen. Nackt lag sie auf den heruntergelassenen Liegesitzen, und dieser Mann nahm sie so, wie es Tania bisher noch nicht erlebt.
    Plötzlich wurde er ruhig. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte Tanja an.
    »Du Scheißnutte!« stieß er hervor. »Keinen Zehner bist du wert ...«
    »Bist du verrückt geworden?«, fragte Tanja fast hilflos, denn sie sah zu, wie er nach ihrer Handtasche angelte und schließlich alles Geld herausnahm. Nicht nur das, was er ihr gegeben hatte. »So 'ne Drecksnutte wie du braucht einen Denkzettel.«
    Dann geschah etwas, womit Tanja nicht gerechnet hatte. Wie ein Berserker prügelte er auf die Dirne ein. Tanja hatte Mühe, ihr Gesicht vor den heftigen Schlägen zu schützen. Zuletzt verspürte Tanja einen kräftigen Stoß, und dann lag sie, nackt wie sie war, auf der Wiese vor dem Auto.
    »Geh zu Fuß zurück, Scheißnutte«, sagte der Mann, warf ihr die Kleidungsstücke und ihre geplünderte Handtasche hinaus und gab Gas. Tanja hatte nicht einmal die Möglichkeit, sich die Wagennummer zu merken, denn die Beleuchtung ging nicht. Ob das Absicht oder Zufall war, konnte Tanja nicht wissen.
    Dann verebbte das Motorengeräusch in der Ferne. Tanja versuchte sich zu erheben. Der ganze Körper schmerzte. Die junge Dirne befühlte ihr Gesicht. Es war ganz verschwollen.
    »Diese Sau«, schluchzte sie wütend und verzweifelt. »So 'ne Sau!«
    Alle Wut und Verzweiflung halfen nicht. Tanja musste versuchen, irgendwie zurückzukommen. Flüchtig schoß ihr der Gedanke durch den Kopf, dass ihr so etwas im »Puppenstübchen« nicht hätte widerfahren können.
    Tanja kehrte zur Landstraße zurück, nachdem sie ihre Kleidung angezogen hatte. Sie konnte kaum gehen, kam sich vor, als habe sie eine Dampfwalze überrollt.
    Es waren keine fünf Minuten vergangen, als sich die Scheinwerfer eines Autos näherten. Tanja winkte verzweifelt, und der Wagen, ein weißes Cabriolet, stoppte. Den Fahrer schätzte Tanja auf etwa dreißig. Er trug einen hellen Anzug. Mehr gewahrte das Mädchen für den ersten Augenblick nicht.
    »Können Sie mich bitte mitnehmen?«
    »Na klar doch. Steig ein«, sagte der Mann in einem kumpelhaften Ton. Ächzend ließ sich Tanja zurücksinken, nachdem sie sich in den Wagen gezwängt hatte.
    »Was ist dir denn passiert?«, fragte der Fahrer, nachdem sie eine Weile unterwegs waren.
    Was sollte sie ihm erzählen? Dass sie eine Dirne war und von ihrem Freier ausgenutzt, betrogen, verprügelt und obendrein noch bestohlen worden war?
    »Du bist vom Strich, oder?«
    »Also, wenn du es schon weißt«, meinte sie und schlug eine andere Tonart an, »dann kann ich es dir auch sagen. Ich bin mit einem Freier rausgefahren. Na ja, und der hat mich so zugerichtet und mir mein Geld abgenommen.«
    »Ich heiße Ronny«, sagte der Mann. »Und du?«
    »Tanja«, kam es kleinlaut zurück. »Eigentlich heiß ich Edeltraud Schöller. Aber damit kann man in dem Gewerbe keinen Staat machen. So habe ich mich Tanja umgetauft.«
    »Du wohnst allein?«
    »Ich habe ein Zimmer in der Goethestraße. Bei 'ner alten Witwe«
    »Arbeitest du an der Nordstraße bei den Tankstellen?«
    »Ja«, gab sie zu. »Hör mal, mir kommt es so vor, als wolltest du mich ausfragen?«
    »Ich bin eben ein sehr neugieriger Mensch«, sagte Ronny. Nun betrachtete sie ihn genauer. Er sah nicht schlecht aus, trug eine schwere goldene Halskette und eine Armbanduhr, von der Tanja wusste, dass sie ein Vermögen wert war.
    »Kennst du dich mit diesen Sachen aus?« fragte Tanja zögernd.
    »Ich bin damit groß geworden, Schätzchen«, antwortete er. »Wenn du einverstanden bist, fahren wir jetzt zu mir in meine Wohnung. Dort kannst du dich schön heiß baden. Ich mach dir einen Drink, der dich wieder auf die Stelzen bringt. Dann sehen wir weiter.«
    »Aber ich ...«
    »Ich tu dir nichts«, sagte er. »Vor mir brauchst du kein Schiss zu haben. Oder ist es dir lieber, ich liefere dich bei der Tankstelle ab?«
    »Nein«, antwortete sie kleinlaut. Sie fühlte sich wie zerschlagen, und der Gedanke an ein schönes heißes Bad weckte Sehnsüchte in ihr. In einer Weise vertraute sie ihm. Er
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