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Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Heißer als Feuer: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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Wange. Sie schüttelte bedrückt den Kopf. »Beide Eltern haben bei dem Brand den Tod gefunden. Seine Großmutter ist unterwegs, um den Kleinen zu sich zu holen. Ich vermute, dass sie angesichts der Witterungsverhältnisse Probleme mit dem Wagen hat und sich deswegen verspätet.«
    Ian nickte. Er fasste die Hand des Kindes und drückte sie an seine Wange. Blinzelte verräterisch, kniff die Lider zusammen. Shay hatte ihn nie mehr geliebt als in diesem Augenblick. Schließlich rieb er sich die Augen und stand auf. »Etliche Straßen sind weiterhin von den Schneemassen blockiert. Als ich deine Nachricht bekam, hab ich mir gleich einen Mietwagen genommen. Ich bin die ganze Nacht durchgefahren.« Er strich zaghaft schüchtern über ihre Wange. »Wie geht es dir?«
    Sie zuckte bloß wegwerfend mit den Achseln. Blöde Frage! »Diese Leute brauchen dich jetzt mehr als ich, Ian.« Mit einem Kopfnicken deutete sie auf die vielen Verletzten, die sich in dem Saal drängten.
    Er nickte. »Wir sehen uns später.«
     
    Zwei Tage nach dem Brand war der Gemeindesaal wieder geräumt. Shay hätte heimgehen können, machte sich jedoch lieber nützlich. Sie half beim Aufräumen und Putzen, brachte die geliehenen Sachen zurück, initiierte Kleidersammlungen für die Katastrophenopfer. Besuchte die Verletzten im Krankenhaus, informierte sich über leerstehende Wohnungen für die Bedauernswürdigen, die ohne ein Dach über dem Kopf auf der Straße standen.
    Ian begrub die Toten und tröstete ihre Angehörigen. Er arbeitete unermüdlich mit einem Bergungsteam zusammen, das die Trümmer räumte und nach persönlichem Besitz forschte, der noch brauchbar war. Das Wetter spielte gottlob mit. Zwar war es bitterkalt, aber das Schneetreiben hatte aufgehört.
    Celia und John meldeten sich telefonisch bei ihnen und boten ihre Hilfe an. Shay und Ian baten ihre Eltern jedoch inständig, zu Hause zu bleiben.Tagsüber gingen die jungen Leute getrennte Wege, und wenn sie spätabends nach Hause kamen, machten sie sich das Essen warm, das Mrs. Higgins in die Mikrowelle gestellt hatte. Dann fielen sie abgekämpft ins Bett. Gäste wären ihnen in dieser Situation nur lästig gewesen – auch wenn diese Gäste bereitwillig mit angepackt hätten.
    Nach ungefähr einer Woche hatte sich ihr Tagesablauf wieder einigermaßen normalisiert. Shay, die von ihren Besuchen im Krankenhaus früher als sonst nach Hause gekommen war, bemerkte spontan, dass sie endlich ein bisschen Muße hatte. Sie legte Kaminholz nach, zauberte einen Salat zu dem Braten, den Mrs. Higgins am Morgen vorbereitet hatte, und deckte im Speisezimmer sorgfältig den Tisch. Dann lief sie nach oben. Sie wollte sich noch schnell duschen und umziehen.
    Als das Telefon klingelte, hantierte sie bereits wieder in der Küche herum und beobachtete dabei, wie Ians Offroader in die Einfahrt bog. Wenn sie mit allem gerechnet hätte, aber bestimmt nicht damit, dass ihr Agent in der Leitung war. Noch verblüffter war sie, als er ihr mitteilte, dass Zavalas Wahl auf sie gefallen sei, der Fotograf aber auf ein weiteres Foto-Shooting beharre. Der Künstler war wohl sehr angetan von ihr, die bislang gemachten Aufnahmen hatten seinen hohen Qualitätsansprüchen jedoch noch nicht entsprochen.
    Shay atmete tief durch. »Puh, bedaure, dass ich Ihnen einen Korb geben muss«, erklärte sie, »aber ich glaube nicht, dass ich das noch einmal haben will … Ja, ich weiß schon, was Sie meinen – und es tut mir auch echt leid, aber mit Zavala möchte ich nichts mehr zusammen machen... Wissen Sie, der Typ arbeitet völlig unprofessionell. Er hatte ungelogen sechs Tobsuchtsanfälle während unserer Session. Nein, also wirklich, so ein Chaos muss ich nicht haben. … Hören Sie, ich hab bloß für diese eine Probesitzung Honorar bekommen und nicht für den eigentlichen Job, folglich kann er die Fotos gar nicht vermarkten ohne mein Okay. Außerdem ist da noch was ganz Entscheidendes … Iwo, doch nicht das. Ich bekomme ein Baby … Nein, ich freue mich wahnsinnig darauf … Nöö, ich glaub, ich leg das Ganze erst mal auf Eis, es sei denn, es handelt sich um einen wirklich anspruchsvollen Modeljob. Und dann auch bloß vielleicht . Ich muss auf jeden Fall vorher mit Ian darüber sprechen. Okay, also, es tut mir echt leid wegen dieser Zavala-Kiste … Danke nochmals, dass Sie dabei an mich gedacht haben. Auf Wiederhören.«
    Nachdenklich legte sie auf. Uff, das wäre geschafft. Und sie fühlte sich sogar gut dabei. Aber das lag
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