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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii
Autoren: A. A. Fair
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hinzu.
    Bertha antwortete hastig: »Wir können unmöglich beide zur gleichen Zeit fort, und wie die Dinge gerade liegen, kann Donald kurzfristig reisen, ich aber nicht. Wenn Sie so liebenswürdig sein möchten, Mr. Bicknell, uns nochmals die Einzelheiten vorzutragen. Das heißt, Sie brauchen nur die wichtigsten Fakten zu erwähnen. Ich habe mir vorhin Notizen gemacht und kann Donald die fehlenden Details später geben. Ich möchte aber, daß er die Sache von Ihnen selbst erfährt.«
    Bicknell faltete seine knochigen, mit Gichtknoten bedeckten Hände über dem Knauf des Spazierstocks, lehnte sich vornüber, so daß seine mageren Schultern sich nach oben schoben, als er einen Teil seines Gewichtes auf den Spazierstock verlagerte. »Es gibt bisher wirklich noch keine Details«, sagte er. »Die sollen Sie ja erst herausfinden.«
    »Schon, aber Sie wollen doch, daß eine Dame beschützt wird«, fiel Bertha ein, »und Sie glauben, daß eine Erpresserbande diese Dame bedroht.«
    »Genau das«, bestätigte Bicknell. »Ich will, daß Mira beschützt wird - sie soll aber nicht wissen, daß ich sie beschützen lasse. Daher bemühe ich mich auch, eine Frau für diese Arbeit zu engagieren. Ich würde eine Frau wirklich vorziehen, Mrs. Cool.«
    »Ich weiß«, antwortete Bertha, »aber schließlich wollen Sie doch in erster Linie ein positives Ergebnis, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Na also. Und da kann ich Ihnen nur versichern, daß Donald der richtige, gewitzte Teufel ist, der Ihnen diese Ergebnisse liefern wird. Donald ist jung und dynamisch und -«
    »Gerade diese Vorzüge können in diesem Fall unvorteilhaft sein«, meinte Bicknell.
    »Warum?« fragte Bertha erstaunt.
    »Weil Mira - nun, wie soll ich mich ausdrücken -, ich möchte nicht, daß die Dinge noch komplizierter werden, als sie ohnehin schon sind.«
    »Wollen Sie damit andeuten, daß Mira für Männer sehr empfänglich ist?« erkundigte sich Bertha, wobei ich an ihrer Stimme erkannte, daß sie soeben einen neuen Gesichtspunkt in der Sache entdeckte.
    »Was heißt empfänglich! Sagen wir lieber, man weiß bei Mira nie, wie sie reagieren wird.«
    »In dieser Hinsicht brauchen Sie sich Donalds wegen keine Gedanken zu machen«, entgegnete Bertha etwas zu eifrig. »Wenn der einmal an einen Fall herangeht, dann gibt es für ihn nur die Arbeit. Private Interessen sind völlig ausgeschlossen.«
    Bicknell sah mich zweifelnd an. Bertha übrigens auch.
    »Vielleicht kann ich etwas später nachkommen«, tröstete Bertha. Und nach einem abschätzenden Blick aus ihren kalten kleinen Augen fügte sie hinzu: »Wenn der Fall größere Formen angenommen hat.«
    »Groß genug ist er jetzt schon!« rief Bicknell aufgeregt. »Er ist wichtig genug, um die größten Anstrengungen zu rechtfertigen. Aber verstehen Sie mich bitte endlich richtig. Über mich kann man nicht einfach verfügen, Mrs. Cool. Ich will nicht auf etwas festgenagelt werden, was gar nicht meinen Absichten entspricht. Andererseits werde ich für das, was ich bekomme und was mich zufriedenstellt, auch gut bezahlen.«
    »Selbstverständlich, Mr. Bicknell. Und unsere Detektei wird Ihnen das liefern, wofür Sie gern bezahlen«, lenkte Bertha mit honigsüßem Lächeln ein. »Und jetzt erzählen Sie uns noch etwas über Mira.«
    »Mira hat mir telegrafiert, daß sie sich in ernsten Schwierigkeiten befindet. Sie braucht dringend Geld. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Jene Mira, von der hier die Rede ist, heißt Mira Woodford«, erklärte mir Bertha und sah mich aufmunternd an.
    »So ist es«, bestätigte Bicknell.
    Bertha studierte ihre Notizen. »Sie war mit Ihrem Geschäftspartner Ezra P. Woodford verheiratet. Dieser ist gestorben und hat ihr eine Menge Geld hinterlassen.«
    »Ja, das ist im wesentlichen richtig. Ezra war sehr reich und hat außer Mira keine Angehörigen gehabt!«
    »Wann ist er gestorben?« wollte ich wissen.
    »Vor drei Monaten.«
    »Und wie lange sind die beiden verheiratet gewesen?«
    »Neun Monate.«
    Bertha ergänzte Bicknells Angaben. »Ezra Woodford war neunundsechzig Jahre alt. Stimmt das, Mr. Bicknell?«
    »Ja, das stimmt. Er war neunundsechzig, als er starb, achtundsechzig, als er heiratete.«
    »Und Mira?« fragte ich. »Wie alt ist sie?«
    »Siebenundzwanzig.«
    Ich sagte darauf nichts.
    »Also schön«, brummte Bicknell mit einem ärgerlichen Blick auf mich. »Natürlich war es keine Liebes-, sondern eine Vernunftehe. Aber Ezra wollte Mira haben. Mira hat sich ihm nicht an den Hals
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