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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii
Autoren: A. A. Fair
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Bertha drüben jemanden stunden- oder tageweise anstellen.
    Schon allein der Gedanke, eine Sekretärin vom Festland nach Hawaii zu schicken, brächte sie einem Herzanfall nahe.«
    . »Ich weiß, ich weiß«, bestätigte Elsie. »Aber man wird doch wohl noch Luftschlösser bauen dürfen, oder nicht?«
    »Natürlich dürfen Sie das«, erwiderte ich, rückte meine Krawatte zurecht und betrat dann das Büro mit der Aufschrift B. Cool, Privat. Bertha empfing mich mit einem penetrant süßlichen Lächeln. »Das ist Mr. Bicknell, Donald«, sagte sie, und mit strahlendem Lächeln in Richtung auf Bicknell stellte sie mich vor: »Und das ist Donald Lam, mein Partner.«
    Ich ging mit schnellen Schritten zu ihm hinüber und wehrte ab, als er aufstehen wollte. »Bitte, behalten Sie doch Platz«, bat ich und streckte ihm meine Hand hin.
    Er reichte mir die Fingerspitzen und zog die Hand zurück, ehe ich sie noch ergreifen konnte.
    »Vorsichtig, bitte«, mahnte er, »meine Hand schmerzt ein wenig - nur ein leichter Anfall von Rheumatismus.«
    »Das tut mir aber leid«, bedauerte ich.
    Dann warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr und wandte mich Bertha zu: »Übrigens, der Fall ist jetzt endgültig erledigt. Ich meine die Sache, wegen der du dir gestern abend so viel Sorgen gemacht hast.«
    »Ach deswegen warst du so lange nicht aufzutreiben, Donald!«
    Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich.
    Bertha kam sofort zur Sache. »Mr. Bicknell hat ein Problem, das wir für ihn bearbeiten sollen.«
    »Worum handelt es sich?« fragte ich.
    »Das wird er dir selbst erzählen«, antwortete sie und fügte dann hinzu: »Du wirst in dieser Sache nach Honolulu fahren müssen, Donald.«
    »Warum denn das?«
    »Weil die Angelegenheit dort abgewickelt werden muß. Du wirst also morgen mit der Lurline abreisen.«
    Ich protestierte. »Das wird kaum möglich sein. Ruf doch mal bei Matson an, dann wirst du hören, daß die Lurline für mindestens fünf Wochen ausgebucht ist.«
    »Du fährst morgen«, wiederholte Bertha energisch. »Mr. Bicknell hat schon alles arrangiert, die Tickets werden bereits ausgestellt.«
    Ich wandte mich Bicknell zu und sah ihn abschätzend an. Er war etwa fünfundvierzig Jahre alt. Ein kräftiger Windstoß hätte ihn mit Leichtigkeit umwerfen können. Seine buschigen Augenbrauen saßen über durchdringenden grauen Augen, die Backenknochen traten kantig aus dem Gesicht hervor, das Haar war strähnig, die Haut fahl und wächsern und verlieh ihm ein ungesundes Aussehen. Er trug einen Maßanzug, der mindestens zweihundertfünfzig Dollar gekostet haben mußte, auf Hochglanz polierte Schuhe, eine handgemalte Krawatte in der Preislage von fünfundzwanzig Dollar, ein Oberhemd mit französischen Manschetten und goldgefaßte Smaragde als Manschettenknöpfe. Seine knochigen Hände umspannten das klobige obere Ende eines schweren Spazierstocks. Er versuchte den Eindruck zu erwecken, als sei er ein gewichtiger Großindustrieller; aber sein Gesicht war von Sorge und Furcht gezeichnet; vielleicht fürchtete er, wir könnten seinen Auftrag ablehnen oder ihm unangenehme Fragen stellen.
    »Wie lange haben Sie denn die Kabinen auf der Lurline schon gebucht?« fragte ich ihn.
    »Schon ziemlich lange.«
    »Dann wußten Sie also im voraus, was geschehen würde?«
    »Nein.«
    »Ach, dann wollten Sie also jemand anders auf die Reise mitnehmen?«
    In diesem Augenblick schaltete sich Bertha nervös ein. »Aber Donald, nun laß doch Mr. Bicknell die Sache auf seine Weise erzählen. Du kannst doch hier kein Kreuzverhör anstellen. So bringst du alles nur durcheinander.«
    »Im Gegenteil; ich versuche gerade, mir einen Überblick zu verschaffen.«
    »Na, auf diese Weise packst du die Sache aber ziemlich verkehrt an. Du spannst den Karren vor das Pferd.«
    Ich grinste spitzbübisch und fragte: »Wer ist dann deiner Meinung nach das Pferd?«
    Berthas Augen begannen ärgerlich zu funkeln. »Das bist du«, knurrte sie, spendete dann aber sofort wieder ihr süßliches Lächeln, als sie sich Bicknell zuwandte und sagte: »Donald ist stets zu Scherzen aufgelegt. Das müssen Sie gar nicht beachten. Bei der Arbeit aber beweist er, daß er Köpfchen hat, und er wird auch für Ihr Problem die richtige Lösung finden.«
    »Das will ich hoffen«, antwortete Bicknell. »Aber dennoch wäre es mir viel lieber, wenn Sie die Sache selbst in die Hand nehmen könnten, Mrs. Cool. Nicht, daß ich Ihre Fähigkeiten unterschätze, Mr. Lam«, setzte er schnell
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