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Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Titel: Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)
Autoren: Abby Green
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verhalten, war eine Sache. Das hier … das hier war etwas ganz anderes. Vor Wut, dass er diese Person zum zweiten Mal unterschätzt hatte, zog sich sein Magen zusammen.
    Die eiligen Schritte im Flugzeug entgingen ihm, als er auf das Rollfeld trat, aber das Zuschlagen der Kabinentür war nicht zu überhören. Luc ging auf Jesse Moriarty zu. Direkt vor ihr blieb er stehen und blickte sie mit bebenden Nasenflügeln an.
    „Sieh einer an, Miss Moriarty … Schon seltsam, dass wir uns hier treffen, meinen Sie nicht auch?“ Seine Stimme klirrte vor Kälte. „Könnten Sie mich aufklären, wo ich mich hier befinde?“
    Er sah, wie sie schluckte. Sie war also keineswegs so kühl, wie sie sich den Anschein gab.
    „In Griechenland. Auf einer Privatinsel. Die ich gemietet habe.“
    „Und Sie haben sich gedacht, es wäre nett, Ihren Urlaub mit mir zu verbringen? Hätte ich gewusst, wie sehr Sie sich nach mir sehnen, hätten wir bestimmt etwas arrangieren können“, sagte er sarkastisch.
    Ihre Wangen wurden feuerrot. „So ist das nicht. Deshalb sind Sie nicht hier.“
    Dieses Erröten hatte mehr Wirkung auf ihn als die Tatsache, dass er in einem anderen Land als dem geplanten angekommen war. Mit einem Schritt war er ganz dicht bei ihr, packte ihre Oberarme und schüttelte Jesse. Die Sonnenbrille fiel ihr von der Nase, und der Blick aus ihren riesigen grauen Augen, in denen sich widerstreitende Emotionen spiegelten, traf ihn ins Mark.
    „Werden Sie mir jetzt erklären, wieso ich hier bin?“, verlangte er barsch.
    „Ich …“ Sie schluckte verkrampft, räusperte sich. Dann sagte sie mit fester Stimme: „Ich habe Sie entführt.“

3. KAPITEL
    Luc Sanchis’ Finger gruben sich schmerzhaft in ihr Fleisch, aber Jesse würde sich eher die Zunge abbeißen, bevor sie einen Ton von sich gab. Und während sie in sein Gesicht starrte, fielen ihr seine verboten langen Wimpern auf. Sie blinzelte. Das war verrückt! Sie hatte soeben einen der einflussreichsten Männer der Welt entführt, und das Einzige, woran sie denken konnte, waren seine Wimpern?!
    „Ich nehme an, man hat mir etwas in den Kaffee getan?“, vermutete er wütend.
    Jesse lief erneut rot an. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie das Flugzeug sich auf der Bahn in Bewegung setzte. Keiner von ihnen beiden hatte auf das Brummen der Motoren geachtet.
    „Ja, es war ein pflanzliches Schlafmittel. Ich hatte gehofft, es würde Sie so schläfrig machen, dass Ihnen die Flugänderung nicht auffällt und genug Zeit bleibt, um Ihre Sachen auszuladen. Niemand konnte ahnen, dass es Sie komplett außer Gefecht setzt.“
    Sicher, woher hätte sie auch wissen sollen, dass er so oder so schon übermüdet war? Da die Benommenheit inzwischen verschwunden war, konnte er davon ausgehen, dass es kein starkes Medikament war.
    Hinter sich hörte er das Aufheulen der Flugzeugmotoren. Abrupt drehte er sich um und sah, wie die kleine Maschine für den Start beschleunigte. Völlig fassungslos und unfähig zu irgendeiner Reaktion beobachtete er das Manöver. Zum ersten Mal seit Langem verlief sein straff durchorganisiertes Leben nicht nach Plan. Zudem mischte sich in die Ungläubigkeit noch ein anderes, erheblich vielschichtigeres Gefühl.
    Sie beide spürten den Sog, als das Flugzeug an ihnen vorbeiraste und die Nase in den blauen Himmel reckte.
    Dieses andere Gefühl schwand, als Luc die Ungeheuerlichkeit der Situation begriff. Er starrte Jesse Moriarty an, und ihm wurde zum ersten Mal wirklich bewusst, wie klein sie war, vor allem in den flachen Schuhen. Der Wind hatte ihr kurzes Haar zerzaust, was extrem sexy wirkte. Dann jedoch fiel Luc wieder ein, mit welch unverschämter Arroganz sie letzte Woche in sein Büro gestürmt war, um sein Angebot zu überbieten. Er verschränkte die Arme vor der Brust und fühlte die Wut in sich aufflammen.
    Jesse schluckte schwer. Sie hatte den ungläubigen Blick bemerkt, mit dem Luc Sanchis den Start des Flugzeugs verfolgt hatte. Jetzt allerdings sah er sie an, kalt und zornig, und sie wusste, dass sie sich neben ihrem Vater wahrscheinlich den Feind ihres Lebens gemacht hatte.
    Das Motorenbrummen verebbte, je höher die Maschine stieg, bis nur noch das Summen der Insekten zu hören war. Und als Luc Sanchis’ Stimme dann in der Stille erklang, war sie extrem leise und deshalb umso bedrohlicher.
    „Ihnen ist schon klar, dass Sie sich mit diesem kleinen Kniff gute acht Jahre hinter Gittern eingehandelt haben?“
    Jesse nickte schwach. Sie hatte alle Konsequenzen
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