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Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Titel: Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)
Autoren: Abby Green
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mulmig. Aber nicht nur das – sie war sich plötzlich seiner Nähe und seiner unglaublichen Ausstrahlung so spürbar bewusst.
    Deshalb klang ihr Ton schärfer als beabsichtigt. „Auf dieser Insel gibt es nichts außer der Villa. Sie können gerne hier bleiben, wenn Sie wollen. Aber ich sollte Sie wohl warnen … die Nächte können sehr kalt werden.“ Und dann fügte sie noch hinzu: „Wir liegen weder an einer Flug-noch an einer Schifffahrtsroute.“
    Sie konnte sehen, wie er die Fäuste ballte. Mit seinem dunklen Anzug und der formellen Krawatte sollte er auf der Insel eigentlich völlig fehl am Platz wirken, doch er verschmolz perfekt mit dem felsigen Hintergrund. Und die Sonne ließ seine gebräunte Haut noch exotischer schimmern.
    Es war unübersehbar, wie wütend Luc war. „Verflucht sollen Sie sein, Moriarty“, stieß er aus, streifte sich das Jackett von den Schultern und lockerte die Krawatte. Dann marschierte er auf den Jeep zu. Er riss die Tür so verärgert auf, dass er sie fast aus den Angeln gehoben hätte. Die Beifahrerseite sackte unter seinem Gewicht ab, als er auf den Sitz glitt.
    Jesse startete den Motor und legte den Gang ein. Der Wagen schoss mit einem Ruck vor, und unter Luc Sanchis’ vernichtendem Blick spürte sie, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. Schnell atmete sie einmal tief durch, bevor sie den Jeep von der Rollbahn auf die einzige Straße lenkte, die um die Insel herum zur Villa führte.
    Verkrampft umklammerte Luc den Türgriff. Er fühlte sich wie im Gefängnis, eine Empfindung, die noch verstärkt wurde, weil er nicht hinter dem Steuer saß. Er hasste es, nicht selbst zu fahren, außer natürlich, er befand sich auf der Rückbank einer Limousine mit Chauffeur. Er zuckte zusammen, als Jesse in den nächsten Gang schaltete und das Getriebe gequält aufheulte. Der Jeep war neu und luxuriös ausgestattet, trotzdem konnte Luc mit seinen langen Beinen keine bequeme Position finden. Allerdings fiel ihm auf, wie sehr Jesse sich strecken musste, um überhaupt an die Pedale zu gelangen.
    Er musste an ein Püppchen denken. Vermutlich konnte er ihren Schenkel mit einer Hand umfassen. Ihre Hände wirkten winzig am Steuer. Die aufgerollten Ärmel ihres Hemdes gaben den Blick auf schlanke Unterarme und schmale Handgelenke frei.
    Unbewusst veränderte Luc seine Sitzposition so, dass er Jesse Moriarty genauer studieren konnte. Der oberste Hemdknopf stand offen, zeigte sehr helle Haut und einen langen Hals. Der Sicherheitsgurt lag eng an ihrem Oberkörper und betonte ihre kleinen Brüste.
    Plötzlich drehte sie den Kopf und schaute argwöhnisch zu ihm herüber. „Was ist?“
    Es kostete ihn mehr Anstrengung, als ihm lieb war, sich von ihr loszureißen. Für einen Moment spürte er fast so etwas wie Verlangen, dann fluchte er still und richtete den Blick wieder auf die Straße. Er schob die heftige Reaktion auf diese Frau den außergewöhnlichen Umständen zu. Der erste Schock ließ langsam nach, und plötzlich fiel Luc etwas ein.
    Er schaute wieder auf ihr Profil und bemühte sich, ihr stures Kinn und ihre vollen Lippen zu ignorieren. Mit verschränkten Armen lehnte er sich an die Tür. „Man erwartet mich zu einem Wirtschaftsforum in der Schweiz. Man wird sich fragen, wo ich bleibe. Und wenn ich nicht zu erreichen bin, werden meine Sicherheitsleute die Suche nach mir starten.“
    Jesse umklammerte das Lenkrad fester. Die hohen schmiedeeisernen Tore der Villa kamen in Sicht, Jesse stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Sie hatte keine Lust, dieses Gespräch in dem engen Wagen zu führen, wenn sie ihre gesamte Konzentration für die Straße brauchte. Sie war nicht unbedingt eine erprobte Autofahrerin. Erst als die Tore sich automatisch hinter ihnen wieder schlossen, fühlte sie sich sicherer. Luc Sanchis jedoch sah sich ebenfalls nach den geschlossenen Toren um, und Jesse konnte eine neuerliche Welle der Feindseligkeit spüren, die von ihm ausging.
    Die Villa stand auf einem Felsplateau hoch über dem Meer. Üppig blühende Bougainvillea säumte die steile Auffahrt zu dem klassisch-eleganten Anwesen. Das zweistöckige cremefarbene Gebäude war mit Dachziegeln aus Terrakotta gedeckt, die über die Jahre von der Sonne ausgeblichen waren. Hohe Doppeltüren führten zu einer großen Veranda im Erdgeschoss. Davor lag eine parkähnliche Rasenfläche, die über eine kleine, von Bäumen und Sträuchern beschattete Steintreppe zu erreichen war.
    Kies knirschte unter den Rädern, als Jesse den
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