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Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Titel: Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)
Autoren: Abby Green
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Ablenkungsmöglichkeiten boten … die Jesse weidlich ausnutze.
    Sie hatten Jesses Wohnung und Lucs Stadthaus verkauft und eine große Villa in Richmond mit einem riesigen Garten erstanden, durch den Tiger regelmäßig mit dem Besitzerstolz einer prächtig gediehenen und viel geliebten Katze patrouillierte.
    An der Tür zu Jesses Büro blieb Luc stehen und sah lächelnd auf das Bild, das sich ihm bot. Jesse saß mit einer Gruppe Teenager auf dem Boden und besprach das neue Spiel, an dem sie arbeitete.
    Voller Enthusiasmus schloss sie ihre Beschreibung, als ihr ein köstliches Prickeln über den Rücken lief. Sie liebte diesen Moment des Tages – wenn Luc auf sie wartete oder umgekehrt sie auf ihn. Sie freute sich immer auf das, was nach der Arbeit kam.
    Die Kids packten ihre Sachen zusammen, Jesse drehte sich zu Luc um und streckte ihm die Hand entgegen, damit er ihr beim Aufstehen half.
    Er legte seine Finger auf ihren gewölbten Leib unter dem Hängerchen. „Und? Hat er heute viel gestrampelt?“
    „Unglaublich.“ Jesse war jetzt im siebten Monat schwanger. „Das war sicher das Chili auf dem Sandwich, das ich zum Lunch hatte.“
    „Meine Frau, die Feinschmeckerin“, spöttelte Luc milde. Dann überkam ihn das heftige Bedürfnis, mit ihr allein zu sein. Er fasste ihre Hand und zog sie mit sich aus dem Raum.
    „Bye“, winkte sie den Teenagern zu. „Bis nächste Woche.“
    „Bye, Jesse, bye, Mr Sanchis“, klang es im Chor zurück.
    Als sie im Wagen saßen und Jesse sich an Lucs Seite kuschelte, fragte er: „Wieso nennen sie mich eigentlich noch immer ‚Mr Sanchis‘?“
    Jesse musste über seinen leicht pikierten Ton lächeln. „Aus irgendeinem unverständlichen Grund empfinden sie dich wohl als einschüchternd.“
    „ Du hast mich nie als einschüchternd empfunden“, erwiderte er gutmütig und legte den Arm um sie. „Alles in Ordnung?“
    Jesse nickte. Sie wusste, was er meinte. Ihr Vater war gestern zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt worden. Jesse hatte vor Gericht gegen ihn ausgesagt. Ohne Lucs Unterstützung hätte sie das niemals gewagt. „Ich bin einfach nur froh, dass es vorbei ist. Und gleichzeitig trauere ich um etwas, das ich nie hatte. Und um deinen Vater und meine Mutter.“
    Luc hob ihr Gesicht an und drückte einen leichten Kuss auf ihre Lippen. „Keine Trauer mehr. Das erlaube ich nicht.“
    Jesse sah ihren Mann an und lächelte. Genau in diesem Moment bewegte sich das Baby. Sie nahm Lucs Hand und legte sie sich auf den Bauch, damit er es auch fühlen konnte.
    Nein, für Trauer bestand nicht mehr der geringste Grund.
    – ENDE –
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