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Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Titel: Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)
Autoren: Abby Green
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sich ab.
    Er umfasste ihr Kinn und zog ihr Gesicht zu sich herum. Lange sagte er nichts, sah sie nur an. Jesse bemerkte am Rande, dass der Wagen bereits vor ihrem Apartmenthaus hielt, dennoch trafen Lucs Worte sie völlig unvorbereitet.
    „Wir sind fertig miteinander, Jesse. Unser kleines Intermezzo ist vorbei.“
    Er zog seine Hand zurück und lehnte sich an die Polster. Jesse starrte ihn an. Alles, was sie denken konnte, war, dass er ihr den Himmel auf Erden bereitet hatte, nur um sie nun im freien Fall abstürzen zu lassen.
    Genugtuung. Vergeltung … wie unzureichend diese Worte doch waren. Es war der kürzeste Rachefeldzug der Welt, hatte er doch nur zwei Tage und zwei Nächte gedauert.
    Ihre Gefühle drohten sie zu ersticken. Wut. Scham. Schmerz. Sie war tief verletzt. Sie hatte sich ihm willig hingegeben, und er hatte nie ein anderes Ziel verfolgt, als sie zu bestrafen. Mehr als ein Quickie auf dem Teppich in ihrem Schlafzimmer und ein weiterer hier im Auto waren nicht nötig gewesen, dass sie ihn bereits langweilte.
    Maßloser Zorn, wie Jesse ihn noch nie empfunden hatte, wallte in ihr auf. Sie holte aus und versetzte Luc eine schallende Ohrfeige. „Mistkerl!“
    Er zuckte mit keiner Wimper, rührte sich nicht. „Geh einfach, Jesse. Steig aus.“
    Das brauchte ihr niemand zweimal zu sagen. Sie riss die Tür auf, sprang aus dem Wagen und blieb bebend auf dem Bürgersteig stehen. Sie wollte Luc wegfahren sehen, der Anblick sollte sich in ihr Gedächtnis einbrennen, damit sie sich nie wieder so behandeln lassen würde.
    Das Fenster glitt herunter, Luc hielt ihr die Stilettos hin.
    „Behalte sie“, fuhr sie ihn an. „Schließlich hast du sie gekauft. Vielleicht passen sie deiner nächsten Geliebten.“
    Er ließ die Schuhe einfach fallen. Das Fenster schloss sich wieder. Der Wagen fuhr an, und der Hinterreifen zerdrückte die High Heels im Rinnstein.
    Es hätte genauso gut Jesses Herz sein können.
    Luc schloss die Augen, als der Wagen anfuhr. Doch noch immer sah er Jesse vor sich. Wie sie ihn angeblickt und ihre Hand an seine Wange gelegt hatte, so, als hätte sie seine düstere Stimmung gespürt. Wie sie sich auf ihn gesetzt und ihn umfangen hatte. Und ihr wütender Gesichtsausdruck, als sie ihn geohrfeigt hatte …
    Er riss die Augen wieder auf. Er war ausgezogen, um Rache zu üben, doch innerhalb von achtundvierzig Stunden hatte sich sein Plan in Wohlgefallen aufgelöst. Erst auf der Insel, und jetzt erneut. Jesse schien ein untrügliches Gespür dafür zu haben, womit sie ihm unter die Haut gehen konnte. Sie saß dort fest wie ein störender Dorn.
    Luc war sicher gewesen, dass er in der Stadt besser mit ihr würde umgehen können. Er hatte sich geirrt. Gründlich. Weil sie anders war als andere Frauen. Sie war sexy, verletzlich und gleichzeitig stärker als alle, die er kannte. Die Wahrheit war … in ihrer Nähe fühlte er sich schwach.
    Deshalb musste sie gehen, musste aus dem Leben verschwinden, das er so sorgfältig für sich und seine Familie aufgebaut hatte. Sie gefährdete sein hart erkämpftes Gleichgewicht. Er hätte sie auf der Veranstaltung ignorieren sollen, das wäre Rache genug gewesen. Stattdessen war er schwach geworden. Er hatte sie haben müssen. Doch er würde sich keine Schwäche mehr erlauben. Es war vorbei. Für eine kurze Weile hatten sich ihre Wege gekreuzt. Das war alles, mehr würde es nie sein.
    Er wollte sie nicht in seiner Nähe haben. Er brauchte das Gefühl, Herr der Lage zu sein. Mit Jesse Moriarty war das so gut wie unmöglich. Aber jetzt würde er endlich wieder zur Normalität zurückkehren.
    Den dumpfen Schmerz in seiner Brust würde er ignorieren. Alles war besser als die lodernde Intensität, in die Jesse ihn jedes Mal stürzte.
    Zwei Wochen später …
    In seinem New Yorker Apartment saß Luc auf der Bettkante und sah auf die Lichter von Manhattan. Normalerweise versetzte dieser Anblick ihm immer einen Motivationsschub, doch seit zwei Wochen war Energie Mangelware bei ihm. Er fühlte sich nur noch leer und ausgebrannt, so, als wäre etwas in ihm gestorben, als er an jenem Abend von Jesse weggefahren war.
    Dabei war sie immer da – in seinen Gedanken, in seinen Träumen. Gestern noch war er aus dem Bürogebäude getreten und mit einer kleinen Frau mit kurzen rotblonden Haaren zusammengeprallt. Er hatte sie bei der Schulter gepackt, doch es war nicht Jesse gewesen. Die Frau hatte sich losgerissen und ihn beschimpft, hatte ihn angefaucht, er solle seine Finger
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