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Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Titel: Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko
Autoren: Nora Roberts
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breiten Grinsen aus dem Gerichtssaal gehen.“ Er blies den Rauch zwischen den Zähnen aus. „Dieser Mistkerl hier wird nirgendwo anders hingehen als in ein Bundesgefängnis.“
    „Es bleibt immer noch zu klären, ob diese Männer in Ihrem Land oder in meinem vor Gericht gestellt werden“, sagte Moralas leise. Er zuckte mit keiner Wimper, als Scott zu ihm herumwirbelte.
    „Hören Sie, Captain …“
    „Das sollten wir später besprechen.“ Moralas wandte sich an Liz und Jonas. „Ihnen gilt unser Dank, und vor allem möchte ich mich entschuldigen. Ich bedaure, dass wir keinen anderen Ausweg gesehen haben.“
    „Ich auch“, murmelte Liz. Sie blickte zu Scott. „War es das wert?“
    „Ambuckle hat mehrere tausend Pfund Kokain in die Staaten geschmuggelt. Er ist verantwortlich für über fünfzehn Morde in den USA und Mexiko. Ja, das war es auf jeden Fall wert“, lautete seine Antwort.
    Sie nickte. „Ich hoffe, Sie werden verstehen, dass ich Sie nie wieder sehen will.“ Sie fasste Jonas’ Hand, brachte ein kleines Lächeln zustande. „Außerdem waren Sie ein lausiger Tauchschüler.“
    „Tut mir leid, dass wir nie zusammen auf diesen Drink gegangen sind.“ Er lenkte den Blick zu Jonas. „Vieles tut mir leid.“
    „Ich bin Ihnen dankbar für das, was Sie mir über meinen Bruder berichtet haben. Das ändert alles.“
    „Ich werde ihn für eine offizielle Ehrung vorschlagen. Man wird es an Ihre Eltern schicken.“
    „Es wird ihnen sehr viel bedeuten.“ Jonas streckte Scott die Hand hin und meinte es auch so. „Sie haben nur Ihren Job erledigt, das verstehe ich. Wir alle müssen tun, was wir tun müssen.“
    „Das heißt nicht, dass ich es nicht manchmal bereue.“
    Jonas nickte. Etwas in seinem Innern war jetzt befreit – und grenzenlos frei. „Was nun die letzten Wochen anbelangt, die Sie Liz zugemutet haben …“ Sehr nüchtern, sehr überlegt ballte Jonas die Finger zur Faust und landete einen harten Treffer an Scotts Kinn. Der schmale Mann zerbrach gleich noch einen Stuhl, als er rückwärts zu Boden ging.
    „Jonas!“ Völlig perplex konnte Liz nichts anderes tun, als zu starren. Und dann, unfassbar, stieg ein Kichern in ihr auf. Sie presste die Hand vor den Mund, lehnte sich bei Jonas an und ließ das Lachen heraus. Moralas saß völlig ungerührt in seinem Sessel und nippte an seinem Kaffee.
    Scott befühlte vorsichtig sein Kinn. „Wir tun, was wir tun müssen“, murmelte er.
    Jonas kehrte ihm nunmehr den Rücken zu. „Leben Sie wohl, Captain.“
    Moralas blieb, wo er war. „Auf Wiedersehen, Mr Sharpe.“ Er stand auf, und in einer seltenen Zurschaustellung von Gefühl nahm er Liz’ Hand und setzte einen Kuss auf den Handrücken. „ Vaya con Dios .“
    Der Captain wartete, bis sich die Tür hinter Liz und Jonas geschlossen hatte, bevor er wieder zu Scott schaute. „Natürlich erwarte ich, dass Ihre Regierung den Stuhl ersetzt.“
    Er war fort. Sie hatte ihn weggeschickt.
    Seit fast zwei Wochen wachte Liz jeden Morgen mit denselben Gedanken auf. Jonas war weg. Es war besser so. Nach fast zwei Wochen musste sie sich jeden Morgen selbst davon überzeugen. Hätte sie auf ihr Herz gehört … sie hätte Ja gesagt, als er sie bat, ihn zu heiraten. Sie hätte alles zurückgelassen, was sie sich aufgebaut hatte, und wäre mit ihm gegangen. Und hätte damit sein Leben und wahrscheinlich auch ihr eigenes zerstört.
    Er war wieder in seiner Welt zurück, wälzte Gesetzbücher, hielt Plädoyers vor der Jury im Gerichtssaal, nahm Einladungen zu eleganten Dinnerpartys an. Inzwischen – davon war sie überzeugt – verblasste die Erinnerung an die Zeit auf Cozumel schon. Schließlich hatte er nicht geschrieben. Auch nicht angerufen. Gleich am darauffolgenden Tag, nachdem Ambuckle festgenommen und abgeführt worden war, war er abgereist – ohne noch einmal von Liebe zu sprechen. Er hatte seine Dämonen besiegt, als er Manchez ins Gesicht gesehen hatte, und war endlich mit sich im Reinen abgereist.
    Jonas war weg, und sie musste sich einmal mehr allein dem Leben stellen. So wie es schon immer für dich gewesen ist, dachte Liz. Sie würde nichts bereuen. Das hatte sie sich versprochen. Was sie Jonas gegeben hatte, hatte sie ohne Bedingungen und ohne Erwartungen gegeben. Was er ihr gegeben hatte, würde sie für immer tief in ihrem Herzen bewahren.
    Die Sonne scheint, dachte sie. Die Luft war mild, wie sanfte leise Musik. Der Mann, den sie liebte, war fort, aber auch sie war mit sich im Reinen. Ein
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