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Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Titel: Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko
Autoren: Nora Roberts
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seinem Kaffee und sah zu Jonas hinüber. Der wird sich nicht so leicht mit einer einfachen Erklärung abspeisen lassen, dachte Scott. Aber er war eben schon immer der Überzeugung gewesen, dass der Zweck die Mittel heiligte. „Seit drei Jahren bin ich jetzt hinter dem Mistkerl her.“ Er nahm noch einen Schluck Kaffee, kostete den Geschmack des Triumphs aus. „Zwei Jahre hat es gedauert, bis wir den Schmugglerring unterwandern konnten, und selbst dann bekam ich keinen direkten Kontakt zum Kopf der Organisation. Um an ihn heranzukommen, musste ich mir mehr einfallen lassen als überhaupt vorstellbar. Er war sehr vorsichtig. Während der letzten acht Monate habe ich als Scott Trydent mit Manchez zusammengearbeitet. Bis vor zwei Tagen war Pablo der engste Kontakt zu Ambuckle, den ich herstellen konnte.“
    „Sie haben sie benutzt.“ Jonas legte seine Hand auf Liz’ Schulter. „Ihretwegen ist sie direkt in die Schusslinie geraten.“
    „Stimmt. Das Problem war, für lange Zeit waren wir uns nicht sicher, wie weit sie tatsächlich in der Sache drinsteckte. Wir wussten über Ihren Shop Bescheid, Liz. Wir wussten auch, dass Sie eine erfahrene Taucherin sind. Um genau zu sein … es gibt eigentlich nichts, was meine Abteilung nicht über Sie weiß. Eine Zeit lang galten Sie sogar als unsere Hauptverdächtige.“
    „Hauptverdächtige?“ Liz verflocht die Finger in ihrem Schoß und merkte, wie der Ärger in ihr überbrodeln wollte. „Sie haben mich also verdächtigt.“
    „Vor über zehn Jahren haben Sie die USA verlassen und sind nie wieder zurückgekehrt. Sie hatten sowohl die Möglichkeiten als auch die Kontakte, um den Schmugglerring zu leiten. Ihre Tochter ist fast das ganze Jahr über nicht auf der Insel, besucht dafür aber eine der besten Schulen Houstons.“
    „Das geht nur mich etwas an.“
    „Solche Details sind für uns auch immer interessant. Als Sie Jerry Sharpe bei sich im Haus aufnahmen und ihn für sich arbeiten ließen, erhärtete sich unser Verdacht nur noch mehr. Jerry war da zwar anderer Ansicht, aber wir waren ja auch nicht unbedingt an seinen Ansichten interessiert.“
    Liz spürte, wie Jonas’ Finger sich härter in ihre Schulter gruben. Sie legte ihre Hand auf seine. „Woran waren Sie dann bei ihm interessiert?“
    „Ich hatte Kontakt zu Jerry Sharpe aufgenommen, in New Orleans. Er war ebenfalls jemand, über den wir alles wissen. Er war ein gewiefter Kerl, ein Trickbetrüger, aber er hatte auch Stil.“ Ohne die Augen von Jonas zu nehmen, trank er aus seiner Tasse. „Wir haben ihm einen Deal vorgeschlagen. Wenn er in den Ring reinkommen konnte und uns Informationen lieferte, dann würden wir im Gegenzug gewisse … nun, Unbedachtheiten übersehen. Ich mochte Ihren Bruder“, sagte Scott zu Jonas. „Ich mochte ihn wirklich. Wenn er nur etwas innere Ruhe finden und sesshaft hätte werden können … er wäre ein verdammt guter Cop gewesen. ‘Den Bösen ein Schnippchen schlagen’, so nannte er es.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass Jerry für Sie gearbeitet hat?“ In Jonas’ Innerem tobte ein Gefühlssturm. Das Bild seines Bruders, das er noch immer nicht wirklich akzeptieren konnte, änderte sich rasant.
    „Korrekt.“ Scott steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und sah auf die Flamme, die an dem Streichholz fraß. „Ich mochte ihn. Das meine ich ernst. Er hatte eine Art, die Dinge zu betrachten, dass man glatt vergessen konnte, wie lausig sie sind.“
    Ja, so war Jerry, dachte Jonas. Um seine Gedanken zu ordnen, ging er zum Fenster hinüber. Er sah zu, wie die Wellen sanft gegen die Bootsrümpfe schwappten. Die Sonne tanzte funkelnd auf der Wasseroberfläche. Kinder liefen lachend über den Strand. Die Szene war nahezu die gleiche wie an dem Tag, als er auf Cozumel angekommen war. Manche Dinge änderten sich eben nie, während andere sich in einem konstanten Fluss befanden. „Was ist passiert?“
    „Jerry hatte Probleme damit, Anweisungen zu befolgen. Er wollte zu schnell zu weit kommen. Er sagte einmal zu mir, dass er etwas zu beweisen hätte. Sich selbst und diesem anderen Teil von ihm. Seinem besseren Ebenbild.“
    Langsam drehte Jonas sich um. Der Schmerz war wieder zurück, eine tiefe Qual. Liz konnte es in seinen Augen lesen. Sie stand auf, um zu ihm zu gehen. „Erzählen Sie weiter.“
    „Er hatte sich diese Idee in den Kopf gesetzt, dass er Geld von einer Lieferung abzweigen würde. Ich wusste nichts davon, erfuhr es erst, als er mich von Acapulco aus
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