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Heisse Liebe in eisiger Nacht

Heisse Liebe in eisiger Nacht

Titel: Heisse Liebe in eisiger Nacht
Autoren: C Cross
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seinem Kopf.
    Er biss die Zähne zusammen, um ein gequältes Stöhnen zu unterdrücken, stolperte den gleichen Weg zurück, den er gekommen war, stützte sich am Bettpfosten ab und sank aufs Bett.
    Von wegen, dass dein Schicksal sich gewendet hat, dachte er sarkastisch. Fortuna hatte ihn mit einem Fingerschnippen vom Sieger in einen Besiegten verwandelt, vom Jäger zum Gefangenen.
    In einer ähnlichen Lage hatte er sich schon einmal befunden, allerdings unter sehr viel übleren Umständen und mit viel gefährlicheren Folgen. Aber daran wollte er jetzt nicht denken. Das war vorüber und konnte sowieso nicht mehr geändert werden. Er musste sich auf das Hier undJetzt konzentrieren. Auf Genevieve.
    Er kniff die Augen zusammen und zwang sich, ganz ruhig zu bleiben, bis der schlimmste Schmerz vorüber war. Schließlich war Durchhalten, was er am besten konnte.
    „Hier.“ Genevieve stellte die Tabletten und das Glas Wasser auf den Nachttisch, wobei sie keinen Augenblick den großen Mann auf dem Bett aus den Augen ließ. „Das sollte Ihnen helfen.“
    Sie dachte ängstlich an die erschreckende Geschwindigkeit und Kraft, die er vor wenigen Minuten demonstriert hatte, und ging hastig wieder außer Reichweite. Und wartete ab.
    Aber nichts geschah. Er blieb bewegungslos sitzen, den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und die breiten Schultern angespannt.
    „Es ist Ibuprofen. Mein Erste-Hilfe-Buch sagt, dass das okay ist für jemanden in Ihrem Zustand.“
    Immer noch keine Reaktion. Wenn er entschlossen ist, mich zu ignorieren, kann ich nichts tun, sagte sie sich. Sie würde es noch ein einziges Mal versuchen, dann war sie fertig mit ihm.
    „Wenn Sie kalte Kompressen möchten … Der Kühlschrank ist noch nicht lange genug in Betrieb, sodass wir keine Eiswürfel haben, aber draußen gibt es ja genug Schnee.“ Schweigen. „Na schön, J.T.“ Sie musste selbst über ihren kleinen Witz lächeln und wollte sich abwenden. „Ich lasse Sie dann also ein bisschen …“
    „Nennen Sie mich nicht so.“
    Einen Moment war sie sprachlos. Dass er ausgerechnet ihre respektlose Abkürzung von „Jetzt nennen Sie mich doch einfach Taggart“ übel nehmen würde, hätte sie bestimmt nicht erwartet. Aber da sie ja im Augenblick die Oberhand hatte, konnte sie ruhig ein bisschen großzügig sein. „Na gut. Dann also einfach nur Taggart, wenn Ihnendas lieber ist.“ Wieder musste sie ein amüsiertes Lächeln unterdrücken.
    Er bewegte sich dieses Mal sehr vorsichtig, und mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er seit Jahren über nichts gelächelt, griff er nach den Tabletten. Zu Genevieves Bestürzung schluckte er sehr viel mehr als die empfohlene Menge. Dann stellte er das Wasserglas ab, legte sich behutsam auf das Bett zurück und warf ihr einen wachsamen Blick zu. „Was ist?“
    „Ich … nichts.“ Sie unterdrückte ihre Besorgnis und ermahnte sich, nicht so dumm zu sein. Er war ein erwachsener, überdurchschnittlich großer Mann, und wenn er fast alle Schmerztabletten auf einmal schlucken wollte, dann ging sie das nichts an. Sie war zwar nicht skrupellos genug gewesen, um ihn nach dem Unfall einfach seinem Schicksal zu überlassen, aber sie war auch nicht so dumm oder naiv, zu glauben, dass sich irgendetwas in ihrem Verhältnis geändert hatte.
    Er war ihr Feind.
    Eine wichtige, kleine Tatsache, die sie nicht vergessen durfte. Also wandte sie sich entschlossen ab. Sicher, sie war einsam und sehnte sich danach, mit jemandem reden zu können, und der Anblick eines Menschen, der verletzt war oder Schmerzen litt, rief wie immer den Wunsch in ihr wach, ihm zu helfen.
    Aber sie wäre wirklich ausgesprochen dumm, wenn sie in der Nähe dieses Mannes auch nur einen Moment unvorsichtig wurde. Während sie in die Küche ging und ihre Einkäufe verstaute, zählte sie im Geiste die Dinge auf, die sie bei diesem Mann auf der Hut sein ließen, weil sie ihr bedrohlich erschienen: Da war zum einen seine offensichtliche Härte und körperliche Überlegenheit. Außerdem schien er die Fähigkeit zu besitzen, sich in jeder Situation vollständig unter Kontrolle zu haben. Und natürlich machte ihr die Tatsache Angst, dass er hier war, um sienotfalls mit Gewalt vor Gericht zu bringen, damit sie gegen ihren Bruder aussagte. Und dann …
    Da war aber noch etwas anderes, etwas nicht Greifbares, an ihm, das sie nervös machte und das ihren weiblichen Instinkt aktivierte und gleichzeitig ihren erst kürzlich entwickelten Selbsterhaltungstrieb
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