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Heiße Küsse in Amarillo

Heiße Küsse in Amarillo

Titel: Heiße Küsse in Amarillo
Autoren: Kathie Denosky
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Sonnenlicht fiel durch das Fenster. Verdammt, er hatte schon wieder verschlafen.
    Er räkelte sich und dachte widerstrebend über die Arbeit nach, die er heute erledigen musste. Am liebsten würde er einfach nur Faith zurück ins Bett holen, um sie für den Rest des Tages zu lieben.
    Warum hatte sie ihn denn nicht geweckt? Es gab doch noch so viel zu tun. Neben ihren üblichen Pflichten hatten sie schließlich auch noch eine Hochzeit vorzubereiten.
    Er lächelte bei der Vorstellung, dass sie sich schon bald ewige Treue schwören würden. Dann richtete er sich auf, schwang die Beine aus dem Bett, griff nach seinen Kleidern und erstarrte. Die Zimmerecke, in der ihre Koffer gestanden hatten, war leer.
    Wo war Faiths Gepäck?
    Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Schnell zog er sich an und eilte aus dem Schlafzimmer.
    “Faith?” Die merkwürdige Stille im Haus war unerträglich.
    Als er in die Küche kam, sah er sich verzweifelt nach dem CD-Player um, nach ihrem Buch, nach irgendetwas, das ihm zeigen würde, dass sie immer noch da war.
    Er fand nichts.
    Cooper riss die Hintertür auf und trat auf die Veranda, gerade als sein Pick-up-Truck in den Hof fuhr. Doch statt Faith kletterte Whiskers aus der Fahrerkabine.
    “Wo ist sie?”, fragte Cooper tonlos. Er hatte Angst vor der Antwort, aber er musste es wissen.
    Zum ersten Mal, seit er Whiskers kannte, war der alte Cowboy sprachlos. Schweigend hielt er Cooper ein gefaltetes Blatt Papier hin. Dann ging er kopfschüttelnd in Richtung Stall.
    Cooper sah seinen Namen auf der Außenseite des Papiers. Die Handschrift war die einer Frau. Es musste Faiths sein. Er hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand in den Magen geboxt. Seine Hände zitterten, als er das Blatt auseinanderfaltete. Nachdem er den Brief gelesen hatte, wurde er so wütend, dass er hätte schreien können.
    Er hätte ja verstehen können, wenn Faith wegen des desolaten Zustandes der Ranch gegangen wäre oder aus Furcht, dass er vielleicht nicht angemessen für sie sorgen konnte. Doch wie kam sie dazu, ihn zu verlassen, nur weil sie keine Kinder bekommen konnte? Hielt sie ihn tatsächlich für so oberflächlich? Glaubte sie wirklich, dass er sich mehr danach sehnte, Kinder zu haben, als nach ihr?
    Plötzlich erinnerte er sich daran, was er vergangene Nacht gesagt hatte, und ihm wurde ganz anders. Nachdem er sie gebeten hatte, ihn zu heiraten, hatte er sofort davon angefangen, dass er mit ihr eine Familie gründen wollte.
    Er schüttelte den Kopf über seine eigene Gedankenlosigkeit. Er hätte ihr ebenso gut sagen können, dass er sie nur deshalb zur Frau nehmen wollte. Doch wenn sie glaubte, dass ihn so eine Kleinigkeit wie die Tatsache, dass sie keine Kinder bekommen konnte, davon abhalten würde, die einzige Frau zu heiraten, die er je geliebt hatte, dann konnte sie sich auf eine große Überraschung gefasst machen.
    Cooper zog sein Handy aus der Halterung an seinem Gürtel und wählte Brant Wakefields Nummer. Nach einem kurzen Telefongespräch ging er zum Stall hinüber.
    “Whiskers, ich habe einen Job für dich”, rief er, als er den alten Mann in Penelopes Box entdeckte.
    “Und was wäre das, mein Junge?”, fragte Whiskers vorsichtig.
    “In den nächsten zwei Wochen brauche ich dich hier auf der Ranch, damit du die Mahlzeiten für etwa fünf Männer kochst.”
    “Kein Problem”, sagte Whiskers. “Was hast du vor?”
    “Ich muss eine Weide einzäunen und im Haus neue Elektrokabel verlegen. Und vor allem muss ich ein paar Installationsarbeiten vornehmen.”
    Whiskers sah schockiert aus. “Das ist alles? Du wirst also nicht …”
    Als ihm die Stimme versagte, hätte Cooper beinahe gelacht. Er wusste, dass die Neugier Whiskers beinahe umbrachte. Der Alte konnte sicher nicht verstehen, warum Cooper über Faiths Verschwinden nicht aufgebracht war.
    Cooper hatte Mitleid mit seinem alten Freund und erklärte es ihm. “Nachdem ich diese Ranch auf Vordermann gebracht habe, werde ich eine kleine Reise machen müssen.”
    “Eine Reise?” Whiskers strahlte. “Und wohin willst du verreisen, wenn man fragen darf, Coop?”
    Cooper schmunzelte. “Ich dachte, ich mache einen kleinen Ausflug nach Illinois und schaue mal, ob ich nicht eine nette Frau für mich finde.”
    Whiskers lachte. “Und ich habe schon angefangen, mir Sorgen um dich zu machen, mein Junge.”
    “So schnell gebe ich nicht auf”, sagte Cooper energisch. “Ich weiß, was ich will. Und ich habe verdammt noch mal keine Angst, ihr
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