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Heiße Diamanten (German Edition)

Heiße Diamanten (German Edition)

Titel: Heiße Diamanten (German Edition)
Autoren: Toni Blake
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in den Belüftungsschacht. Das war nicht leicht in einem Kleid, aber bald hockte sie auf Händen und Füßen in dem finsteren Tunnel.
    Sie streckte eine Hand aus, um zu sehen, ob Max noch da war … und berührte seinen Po.
    “Nicht jetzt, Brandt.”
    “Hör auf zu träumen”, scherzte sie. “Das war nur ein Versehen.”
    “Bist du bereit?”
    “Mehr als bereit. Los jetzt!”
    Sie kam nur langsam und beschwerlich voran. Das Atmen fiel ihr schwer. Obwohl sie nichts sehen konnte, roch, schmeckte und fühlte sie den Staub im Schacht.
    “Alles in Ordnung?”, fragte Max nach einer Weile.
    “Ja”, log sie, während sie in Wirklichkeit dachte: Bring mich hier heraus! Nur der Gedanke, dass es um Leben oder Tod ging, half ihr, Ruhe zu bewahren.
    “Verdammt”, flüsterte Max ein paar Minuten später.
    Sie brauchte nicht nach dem Grund zu fragen. Sie hatte das schwache rechteckige Licht vor ihnen schon gesehen.
    “Der Schacht endet hier”, sagte Max. “Wir sind mitten in der verdammten Lagerhalle.”
    Kimberly atmete tief ein. “Zumindest sind wir aus dem Schrank heraus.”
    “Das ist wahr”, erwiderte er leise. “Irgendwie müssen wir herunterkommen, Brandt. Und dann nichts wie weg hier. Bist du bereit?”
    “Nach der Kriecherei bin ich zu allem bereit.”
    Kimberly sah, wie Max die Beine aus dem Schachtloch steckte. und sich vorsichtig herunterließ. Er schaffte den etwa drei Meter weiten Sprung in die Tiefe und kam beinahe geräuschlos auf dem Boden auf.
    “Max”, flüsterte sie, “ich kann das nicht. Ich würde mir die Beine brechen.”
    Verärgert schaute er von unten zu ihr auf. “Krieg jetzt bloß kein Muffensausen, Brandt. Tu es einfach. Denk nicht darüber nach. Ich fange dich auf.”
    Er hatte recht. Sie ließ sich fallen. Max hielt Wort, und sie landete in seinen Armen.
    Es war noch still und dunkel in der Halle. Sie hatten eine gute Zeit für ihre Flucht gewählt.
    Kimberlys Magen kribbelte vor Nervosität, als sie und Max um die Kisten und Container herumgingen. Kurz darauf sah sie die Tür – dieselbe, durch die sie am Tag zuvor hereingekommen waren. Sie ergriff Max’ Hand und zeigte darauf. Er strahlte vor Erleichterung, und Kimberly dachte: Wir haben es geschafft!
    Doch dann zerstörte eine Stimme ihre Freude. “Na, wen haben wir denn da?”
    Kimberly und Max drehten sich zu Carlo um.
    “Ich weiß nicht, wie Sie aus dem Schrank entwischt sind, aber glauben Sie bloß nicht, dass Sie lebend aus dem Gebäude kommen.”
    Kimberly stieß einen ungläubigen Seufzer aus. Einerseits war sie den Tränen nahe, aber andererseits bemerkte sie, dass Carlo offenbar allein war. Was hatte sie Max gesagt? Wenn sie nur einer Person begegneten, sei es besser, sich zu trennen. Er hatte es abgelehnt, aber das kümmerte sie nicht. Sie musste ihrem Instinkt vertrauen – sie sah keine andere Möglichkeit.
    Kühn schlenderte sie auf Carlo zu.
    “Brandt!”, zischte Max, doch zumindest blieb er, wo er war.
    Merkwürdigerweise trat Carlo einen Schritt zurück, denn offenbar verwirrte ihr Verhalten ihn. “Was zum Teufel …?”, murmelte er, doch während sie schon dachte, er würde es ihr vielleicht leicht machen, an ihn und die Waffe heranzukommen, zog er seine Pistole.
    Kimberly ging weiter auf ihn zu, was ihn noch mehr verwirrte.
    “Halt!”, befahl er.
    “Aber Carlo”, schnurrte sie, “Sie würden mir doch nicht wehtun, oder?”
    Er schien sich nicht entscheiden zu können, ob er die Waffe auf Kimberly oder Max richten sollte. Zum Schluss entschied er sich für Max, weil er ihn wohl für gefährlicher hielt, doch sein Blick war bei ihrem verführerischen Ton weicher geworden.
    “Das würden Sie doch nicht?”, wisperte sie. Und dann war sie so dicht neben ihm, dass sie ihn hätte küssen können, und genau das schien er auch zu denken.
    “Ich will Ihnen nichts tun, Kimberly”, sagte er. “Das wissen Sie.”
    “Ja, das weiß ich”, hauchte sie und schaute ihn aus großen Augen an, während sie überlegte, wie sie ihm die Waffe abnehmen konnte.
    Aber da sagte Max: “Verdammt, geh weg von ihm, Brandt!”
    Carlo richtete den Blick auf Max und schrie: “Nehmen Sie die Hände hoch!”
    Bevor Carlo wusste, was geschah, hob Kimberly einen der schweren Keramikkrüge auf und schlug ihn Carlo an den Kopf. Er brach zusammen, und Kimberly sah gerade noch Max’ warnenden Blick, als auch schon hinter ihnen jemand rief: “Hände hoch!”
    Erschrocken drehte sie sich um und sah drei Männer, die ihre Waffen
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