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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas
Autoren: Jacqueline Baird
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maßlos enttäuscht.
    Das Dinner war ein Desaster für Liza. Natürlich war Nick charmant und zeigte sich von seiner besten Seite, aber jedes Mal, wenn er sie anlächelte, blieben seine Augen kalt. Sie war froh, als man für den Kaffee in den Salon hinüberwechselte. Schon bald jedoch wünschten die älteren Damen Nick und Liza eine gute Nacht.
    „Ich bin dafür“, sagte Anna zu Nick, bevor sie sich zurückzog, „dass du heute hier schläfst. Du hast zu viel getrunken, um noch Auto zu fahren.“ Und zu Liza gewandt: „Ich verlasse mich auf dich. Du passt auf, dass er nichtmehr fährt.“
    Nick lachte lauthals über die Bemerkung seiner Mutter. „Ich kann schon allein auf mich aufpassen, Mamma.“
    „Ich finde das gar nicht komisch“, sagte Liza, sobald die beiden Frauen den Raum verlassen hatten. „Deine Mutter macht sich Sorgen um dich.“
    Nick starrte Liza düster an. Da saß sie und sah so schön und begehrenswert aus, und in ihm tobte eine unbändige Wut. Sie hatte sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, hatte Gefühle in ihm geweckt, die er nie für möglich gehalten hatte. In den letzten Wochen war er immer näher an den Wahnsinn herangerutscht. Er fand keinen Schlaf, konnte sich bei der Arbeit nicht konzentrieren, weil er immerzu an sie denken musste. Er trank zu viel, er riskierte zu viel, und sie sah so ruhig und so verdammt unnahbar aus, als hätte sie nicht eine einzige schlaflose Nacht gehabt. Es würde sie keinen Deut scheren, wenn er sich tatsächlich den Hals brach. Am liebsten wäre er ihr an die Gurgel gegangen. Noch lieber allerdings würde er sich in der Hitze ihres Körpers verlieren …
    „Findest du es nicht amüsant, dass ausgerechnet du auf mich aufpassen sollst, nachdem du mich bei unserem letzten Treffen fast umgebracht hast?“
    „Ich habe gesagt, dass es mir leidtut. Und ich will mich entschuldigen für all die schrecklichen Dinge, die ich zu dir gesagt habe.“ Gelassenheit vorzutäuschen wurde immer schwieriger, wenn sie sich vor Scham und Verlegenheit am liebsten gewunden hätte. Aber sie musste es tun, sie schuldete Nick unendlich viel. „Und ich wollte dir auch danken dafür, dass …“
    Seine Augen blitzten auf. Oh nein, mit einer schlichten Entschuldigung kam sie ihm nicht davon, nicht nach dem, was er ihretwegen durchgemacht hatte. „Danken willst du mir?“ Unter seinem unnachgiebigen Blick krümmte Lizasich innerlich. „Ich werde dich nicht zurückhalten. Doch da ein Drink wohl nicht mehr infrage kommt, gehe ich jetzt zu Bett. Du weißt ja, wo mein Zimmer ist.“ Und damit schritt er energisch zum Salon hinaus.
    Eine tiefe Falte stand auf seiner Stirn, als er den Korridor entlang zu seinem Zimmer ging. Er sollte doch froh und glücklich sein, sie wiederzusehen. Stattdessen schäumte er vor Wut und benahm sich völlig daneben. Wenn sie jetzt nicht zu ihm kam – was höchst unwahrscheinlich war –, dann hatte er es erneut verbockt.
    Geschockt blieb Liza erst einmal eine Weile reglos sitzen. Wie konnte Nick nur so grob sein? Doch dann wurde ihr etwas klar: Er war ein stolzer Mann. Er hatte seine Zeit und sein Geld investiert, um sie vor ihrer eigenen Dummheit zu retten, und sie hatte jeden Schritt des Weges gegen ihn angekämpft, während sie gleichzeitig die körperlichen Freuden mit ihm genossen hatte.
    Nick hatte ein Recht darauf, ihr die kalte Schulter zu zeigen. Hatte sie etwa tatsächlich erwartet, er würde sie mit offenen Armen willkommen heißen?
    Nein, jetzt musste sie die Dinge richten. Er hatte ihr den Handschuh hingeworfen, und es lag an ihr, ihn aufzunehmen.
    Nachdem sie diesen Entschluss einmal gefasst hatte, stand Liza langsam auf.

11. KAPITEL
    Aufgeregte Schmetterlinge flatterten in Lizas Magen, als sie die Hand auf die Klinke zu Nicks Zimmer legte und die Tür aufschob. Nick stand am Fenster, mit dem Rücken zur Tür. An seiner Haltung erkannte Liza, wie angespannt er war.
    Vorsichtig kam sie ins Zimmer hinein. „Nick?“
    „Du bist also gekommen.“ Mit harter Miene drehte Nick sich zu ihr um. „Weshalb? Was willst du?“
    „Ich will …“ Fast hätte sie gesagt: „dich“. „Ich möchte mich entschuldigen. Für all die Dinge, die ich zu dir gesagt habe.“ Sein Anblick, wie er dastand – das dunkle Haar wirr, weil er sich mit den Fingern hindurchgefahren war, das aufgeknöpfte weiße Hemd, das den Blick auf die breite Brust freigab –, wirkte hypnotisierend auf sie, und sie bemühte sich verzweifelt, sich an die Rede zu erinnern, die
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