Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas
Autoren: Jacqueline Baird
Vom Netzwerk:
Menschenstrom durch die morgendliche Londoner Rushhour und betrat das Firmengebäude. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie zu erwarten hatte, aber mit hoch erhobenem Kopf ging sie, wie an jedem normalen Arbeitstag, durch das Vorzimmer.
    Die Empfangssekretärin fing Liza sofort ab. „Mr. Stubbs ist wieder da. Er wartet auf Sie im Vorstandszimmer“, sagte sie ohne Einleitung und beäugte Liza voller Neugierde.
    Liza nickte nur knapp und lenkte ihre Schritte in den langen Gang. Dass ihr alter Chef aus dem Ruhestand zurück war, bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen. Mit hämmerndem Puls betrat sie den getäfelten Raum und schloss die Tür hinter sich.
    „Liza, meine Liebe!“ Mr. Stubbs kam auf sie zu undnahm ihren Arm. „Kommen Sie, setzen Sie sich.“ Er zog einen Stuhl unter dem langen Tisch hervor, und Liza war froh, sich setzen zu können. Ihre Beine wollten jeden Moment nachgeben.
    „Dem Himmel sei Dank, dass Sie wieder heil und sicher zurück sind. Ich mache mir schreckliche Vorwürfe, Sie an diesen Betrüger Brown weiterempfohlen zu haben. Er hat jeden getäuscht. Anstatt mit dem ansehnlichen Gehalt zufrieden zu sein, das ihm die Firma gezahlt hat, wollte er sich ein zusätzliches Einkommen als Diamantendieb verdienen. Wie weit ist es mit dieser Stadt schon gekommen, wenn Diebe wie er Karriere machen können! Aber jetzt hat man ihm ja glücklicherweise das Handwerk gelegt. Und dank Ihnen ist der Name der Firma aus dem Skandal herausgehalten worden.“
    Liza konnte nicht anders, sie sperrte den Mund auf. Mr. Stubbs dankte ihr?!
    „Sie haben offenbar Freunde an allerhöchster Stelle.“
    „Ich? Aber … ich verstehe nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte erwartet, in Handschellen abgeführt zu werden, stattdessen lächelte Mr. Stubbs sie strahlend an.
    Und dann machte er sich daran, ihr alles haarklein zu berichten. Am Freitag hatte die spanische Botschaft einen Kriminalbeamten zu ihm geschickt, der ihm mitteilte, einer der Vorsitzenden von „Stubbs and Company“ sei auf Lanzarote als Diamantendieb überführt worden. Henry Brown habe zudem Firmengelder benutzt, um den Raub zu organisieren. Gemeinsam mit seinen Helfershelfern habe man ihn auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Am Samstag zeigte man Mr. Stubbs in der Botschaft die entsprechenden Unterlagen und ließ ihn wissen, die Nachforschungen und die Aussage des ehrenwerten Señor Niculoso Menendez bestätigten, dass „Stubbs and Company“ nichts mit der Sache zu tun habe, ebenso wenig wie Miss Liza Summers,die im Gegenteil die ausschlaggebenden Hinweise liefern konnte, die schließlich zu Verhaftung der Straftäter führten. Des Weiteren habe man sichergestellt, dass weder die spanische noch die britische Presse etwas von der Angelegenheit erfahren würde.
    Liza saß fassungslos da, während Mr. Stubbs zu einer Lobrede auf sie anhob. Langsam dämmerte ihr, dass es allein Nick zu verdanken war, wenn sie jetzt nicht in einem spanischen Gefängnis saß.
    „Wissen Sie überhaupt, wie viel Glück Sie gehabt haben, Liza?“, fuhr Mr. Stubbs fort. „Die Verkäuferin in dem Brillenladen ist von zwei brutalen Kerlen überfallen worden, und wie man inzwischen weiß, hatten die beiden auch das Gleiche mit Ihnen vor. Doch da waren Sie glücklicherweise schon auf dem spanischen Festland mit Señor Menendez. Er hat sein Haus rund um die Uhr von Sicherheitsleuten bewachen lassen, damit Sie in Sicherheit waren. Diese beiden Kerle wurden verhaftet, als sie nach Malaga fliegen wollten. Das war ganz schön knapp, nicht wahr?“
    Mr. Stubbs beendete seinen Vortrag damit, dass der Ruhestand ihn zutiefst langweile und er sich entschlossen habe, die Arbeit wieder aufzunehmen. Und natürlich solle Liza als Assistentin an seiner Seite stehen.
    Doch Liza hörte gar nicht mehr zu. Sie befand sich in einem Schockzustand.
    „Geht es dir nicht gut, Liebes?“, fragte Lizas Mutter, als Liza im Flugzeug den Gurt anlegte. „Du siehst blass aus.“
    Nicht gut? Panisch trifft es wohl eher, dachte Liza. Vor über zwei Monaten hatte sie Spanien verlassen, und jetzt war sie auf dem Weg zurück. Sie versuchte sich einzureden, dass sie lediglich Anna Menendez’ Einladung nachkam, Ostern gemeinsam mit ihrer Mutter auf der Hazienda zu verbringen, doch in Wahrheit hoffte sie darauf, Nick zutreffen. Er hatte eine riesige Entschuldigung verdient, sie verdankte ihm viel, wenn nicht gar ihr Leben.
    Nach dem Gespräch mit Mr. Stubbs war Liza völlig verwirrt in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher