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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)
Autoren: Christine Merrill
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Mann grinste.
    „Sie sind der Duke of Haughleigh?“ Miranda sah wieder zu dem Gentleman hinüber, der noch immer bei der Tür weilte, und fragte sich insgeheim, wie sie sich so hatte irren können. Als er, gefolgt von seinem jüngeren Bruder, in den Raum gekommen war, hatte ihn eine solch gebieterische und zugleich vornehme Aura umgeben, dass der blonde junge Mann trotz seiner hübschen Erscheinung plötzlich bedeutungslos wirkte.
    Sie versuchte sich zu erheben, um einen Knicks zu machen, doch ihre Knie versagten, und sie sank, während ihre Stiefel ob der Nässe ein quietschendes Geräusch von sich gaben, zurück auf den Stuhl.
    Seine Gnaden starrte sie an. „Natürlich bin ich der Duke of Haughleigh. Dies ist mein Haus. Wen glaubten Sie denn hier anzutreffen? Den Prinzregenten?“
    Der andere Mann grinste. „Ich denke, sie ging fälschlicherweise davon aus, dass ich du wäre. Ich bin lediglich in die Bibliothek gekommen, um mir einen Brandy zu genehmigen. Und da saß sie und wartete …“
    „Für wie lange?“, erkundigte der Duke sich spitz.
    „Nur einige Augenblicke. Leider. Ich hätte mit dem größten Vergnügen mehr Zeit mit Lady Miranda verbracht. Sie ist eine bezaubernde Gesprächspartnerin.“
    „Und während dieser charmanten Unterhaltung hast du vergessen, dich ihr vorzustellen, und sie in dem Glauben gelassen, du wärest ich.“ Seine Gnaden wandte sich ihr zu, und ihre Blicke trafen sich. Für einen langen Moment sah er sie an, als könne er ihre Gedanken lesen. Beschämt senkte sie die Lider und machte eine hilflose Geste zu dem Brief hin, den er in der Hand hielt.
    „Ich wurde erwartet. Ich hatte keine Ahnung, dass die Dowager Duchess … Es tut mir so leid.“
    „Nicht so sehr wie mir.“ Er überflog den Brief. „Diese Frau soll verflucht sein. Sie hat mir das Versprechen entlockt. Aber ich hatte gehofft, dass ihr Tod mich davon freispricht.“
    „Sie haben Ihrer Mutter nur versprochen, mich zu heiraten, weil Sie hofften, dass sie den nächsten Tag nicht überlebt?“ Miranda starrte ihn entsetzt an.
    „Ich habe ihr versprochen, Sie zu empfangen. Nicht mehr. Wenn meine Mutter noch in jener Nacht gestorben wäre, wie es damals schien, hätte niemand von dem Versprechen erfahren. Doch wie wir wissen, ging sie nicht so rasch von uns.“ Er hielt das Schreiben hoch. „Offensichtlich blieb ihr genügend Zeit, diese Einladung abzuschicken. Und jetzt sind Sie hier. Ich gehe davon aus, dass Sie ein Dienstmädchen mitgebracht haben.“
    „Oh … nein, leider nicht.“ Es kam, wie Miranda befürchtet hatte. Seine Gnaden musste sie für verrückt und verantwortungslos halten, dass sie ohne eine Begleiterin auf Reisen gegangen war, um fremde Leute zu besuchen. „Meine Zofe wurde plötzlich krank und war nicht in der Lage, mit mir zu kommen.“ Als sie die Lüge ausgesprochen hatte, zwang sie sich, seinem prüfenden Blick standzuhalten.
    „Sicher wird Ihr Vormund …“
    „Leider nicht. Lady Cecily ist von so zarter Gesundheit, dass sie die Strapaze der langen Fahrt nicht auf sich nehmen konnte.“ Miranda seufzte überzeugend. Cecily war stark wie ein Ochse, hatte ihr jedoch geschworen, dass sie freiwillig nie wieder einen Fuß in das Haus der Duchess of Haughleigh setzen würde.
    „Dann sind Sie allein gereist? Von London?“
    „Mit der Postchaise“, fügte sie ruhig hinzu. „Ich habe mich neben den Kutscher gesetzt. Das ist, wie ich zugeben muss, etwas unorthodox, aber nicht unschicklich.“
    „Und wann kamen Sie in Devon an?“
    „Ich war überrascht, dass mich niemand abgeholt hat. Nach längerem Warten habe ich mich nach dem Weg erkundigt und bin zu Fuß gegangen.“
    „Vier Meilen? Über die Felder? Bei diesem strömenden Regen?“
    „Da ich in London lebe, habe ich die frische Luft genossen.“ Dass sie das Geld für einen Gig sparen wollte, musste sie nicht unbedingt erwähnen.
    „Sie waren der vielen frischen Luft nicht überdrüssig, nachdem Sie stundenlang auf dem Kutschbock gesessen hatten?“ Er sah sie an, als glaubte er, sie habe den Verstand verloren.
    „Ich mag Stürme.“ Dies war eine ausgemachte Lüge, doch eine bessere Antwort fiel ihr auf die Schnelle nicht ein. Wenn sie je etwas hatte erübrigen können für einen Sturm, dann war es damit vorüber, seit der Regen ihr Kleid durchnässt hatte und die kalten Tropfen ihr in Rinnsalen die Beine hinabgelaufen waren.
    „Und offensichtlich haben Sie auch nichts gegen die Schande einzuwenden, die ein solches Verhalten
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