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Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)
Autoren: Thilo
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verwirrt in ihrem Flur stehen. Mit dem Buch in der Hand.
    Wir rannten den ganzen Weg zurück. Mit jedem Schritt wurde es dunkler und dunkler. Also begannen wir damit, nach Nelly zu rufen.
    Als wir am Stall vorbeikamen, stießen wir beinahe mit Derger Kehlheim zusammen. Das ist der Troll, der die Aufsicht über die Einhörner hat.
    Derger war in heller Aufregung: Carak, das kräftigste und wildeste Einhorn, war seit einer guten Stunde verschwunden.
    Mir stockte der Atem. War Nelly mit ihm davongaloppiert?

Wenn es überhaupt etwas Gutes an der Sache gab, dann das: Derger Kehlheim konnte sich nicht auf die Suche nach Carak begeben. Eine junge Einhorndame war fiebrig und Derger musste ihr ständig den Schweiß vom Kopf wischen. Außerdem hatte Carak schon öfter eigenmächtig Ausflüge unternommen, wenn ihm der Stall zu eng geworden war.
    Wir beruhigten Derger, dass der Ausreißer sicher auch diesmal bald zurückkommen würde. Dann schlenderten wir unauffällig zum Schulgebäude. Mann, mir schlackerten vielleicht die Knie! Kaum waren wir außer Sichtweite des Stallmeisters, flitzten wir in die entgegengesetzte Richtung los.
    Am Hinterausgang des Stalls fanden wir jede Menge Hufabdrücke. Die Spuren führten geradewegs in den Wald hinein und es war bereits sehr, sehr dunkel.
    „ GGM !“, fluchte Kimi. Dem war nichts hinzuzufügen.
    Ich folgte der Spur noch ein paar Meter. Der Wald war kühl – und unheimlich.
    „Vielleicht sollten wir doch Frau Tautropf Bescheid sagen“, schlug ich mit bebender Stimme vor. „Oder wenigstens Derger …“
    Mia schüttelte den Kopf. „Dann kriegt Nelly Riesenärger. Uns drei zusammen wird schon nichts passieren.“
    Ich holte tief Luft. Ich bin kein ängstlicher Typ. Aber im Dunkeln sollte man den Wald am Feeninternat wirklich nicht betreten. Dann herrschen dort die Kreaturen der Nacht – und davon gibt es eine ganze Menge.
    „Ecclesia famuli nervet!“ , flüsterte ich. Den Spruch sagte Fabula Schattenreich immer, wenn ihre Glühwürmchen vor ihr herfliegen sollten.
    Er funktionierte auch bei mir. Überall auf der Wiese erhoben sich kleine, leuchtende Punkte und schwebten zu uns. Es wäre ein herrlicher Anblick gewesen, wenn nicht … Na ja, ihr wisst schon …

    Kimi, Mia und ich fassten uns an den Händen – als wenn uns so nichts passieren könnte. Irgendwie hatten die beiden es geschafft, dass ich vorne in unserer kleinen Kette stand. Ich ging also voran. Langsam, Schritt für Schritt.
    Mann, hatte ich Schiss! Die feinen Härchen in meinem Nacken stellten sich auf. Alles roch plötzlich so fremd. Feuchte Luft umhüllte mich wie Nebel. Nur das Leuchten der Würmchen spendete uns ein bisschen Trost. Leider verscheuchte es nicht die Geräusche.
    Wer sich den Wald bei Nacht als einen Ort der Stille vorstellt, irrt sich. Überall um uns herum fauchte und maunzte es. Stöcke knackten, Tiere oder andere Wesen schimpften.
    Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Meine Beine wurden immer schneller. Ich sah gar nicht mehr auf, achtete nur noch auf die Spuren am Boden. Kimi und Mia stampften hinter mir her.
    Dann hörte ich ganz in der Nähe ein lautes Schmatzen. Bestimmt war das ein haariger Muffeltroll!
    „Nelly!“, flüsterte ich zaghaft. „Du solltest jetzt mit uns heimkommen!“
    Da passierte es. Ich stieß gegen ein lebendiges Wesen. Es schnaufte schwer und hatte Fell.
    Ich kreischte so laut, dass es mir selbst in den Ohren wehtat. „Ein Muffeltrooooooooooll!“
    Meine Finger krampften sich in Mias Hand. Reflexartig kniff ich die Augen zu. Wir waren verloren!
    „Carak, mein Süßer!“, hörte ich Kimi flüstern.
    Etwas schnaubte. Vorsichtig öffnete ich ein Auge. Nur einen Schlitz breit.
    Vor mir stand der wilde Einhornhengst. Er warf nervös den Kopf hin und her und versuchte, die Glühwürmchen zu verscheuchen. Ihr Licht zauberte gespenstische Schatten auf sein Gesicht.
    Mia legte Carak die Hand auf den Hals. Er wieherte unruhig.
    „Wo ist Nelly?“, rief ich lauter, als ich gewollt hatte.
    Carak verstand mich. Er warf den Kopf in den Nacken und wieherte. Seine Mähne streifte mein Gesicht. Die Haare rochen nach Nelly.
    „Wo hast du sie abgeworfen?“, schrie ich. Tränen schossen mir in die Augen.
    Carak ist wie gesagt das größte, wildeste Einhorn in unserem Stall. Mit ihm sollte man lieber nicht grob umgehen. Aber ich konnte nicht anders. Meine ganze Verzweiflung, die verdammte Angst um meine beste Freundin, musste raus.
    Wie besessen trommelte ich mit
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