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Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)
Autoren: Thilo
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gegenseitig.
    „Ist alles in Ordnung?“, flüsterte ich Nelly zu. Was für eine Frage!
    Nelly lächelte gequält. „Na ja, könnte besser gehen“, flüsterte sie zurück. „Aber jetzt, wo ihr da seid, ist es nicht mehr ganz so schlimm. Grunz.“
    Kimi nickte ihr zu. „Mia ist auch da. Sie sammelt Kräuter im Wald, für die Zaubersalbe. Du weißt schon, mit der man diese Biester abschrecken kann.“
    Nellys Augen leuchteten auf. „Wenn Mia das macht, wird nichts schiefgehen. Sie kann ja jedes Rezept auswendig.“
    Richtig, das kann sie. Was sie aber nicht kann, ist mit dem Hinterkopf sehen. Und so bemerkte sie nicht, dass ihr ein Muffeltroll beim Rupfen von Weißdornblättern über die Schulter sah. Kurz darauf warf der Kerl Mia in unseren Kreis. Band sie fest und wackelte lachend davon. Nun war auch unser letzter Hoffnungsschimmer erloschen.
    Mia weinte ein bisschen. Kimi, ihre beste Freundin, drückte sie an sich und streichelte ihren Rücken. Es war ein fürchterlicher Anblick.
    Wir umarmten uns alle und taten uns gegenseitig entsetzlich leid.
    Plötzlich stand ein Muffeltroll vor uns und trieb uns mit seinen Armen grob auseinander.
    „Kochen!“, bellte er. „König essen!“
    Ich hielt mir die Nase zu und zischte abfällig.
    Das gefiel ihm nicht die Bohne. Er zog mir am Ohr, bis es fast so spitz wie Nellys wurde. Als ich trotzdem nicht schrie, ließ er los, bewachte uns aber beim Zubereiten des ekligen Essens. Nachdem wir alles klein geschnitten hatten, riss er uns den Kessel weg und trottete damit davon.
    „Wasser!“, grunzte er.
    Ich kapierte, der Muffeltrollkönig wollte Suppe haben.
    Wir warteten, bis unser Wächter den Platz verlassen hatte, dann mussten wir einiges bereden.
    „Was hast du dir nur dabei gedacht, einfach abzuhauen?“, schimpfte ich Nelly aus. Es war vielleicht nicht der beste Zeitpunkt für Vorwürfe, aber die Fragezeichen mussten raus aus meinem kleinen Kopf.
    „Ich wollte doch gar nicht so weit weg“, verteidigte sie sich. „Im Wald kann ich einfach besser nachdenken. Wie ich mir diese doofen Rezepte endlich merken kann und so. Ich will doch unbedingt mit Elli Elfenbein singen, ohne zu grunzen. Grunz!
    Ich lehnte also an einer alten Linde und dachte und dachte. Da stand plötzlich Carak vor mir. Er war mal wieder ausgebüxt, das war mir sofort klar, grunz. Also schwang ich mich auf seinen Rücken und ritt zurück. Doch als er seinen Stall in der Ferne sah, ging er mit mir durch. Er raste quer durch den Wald, bis mich eine haarige Hand von seinem Rücken herunterriss.“ Nelly sah mich traurig an. „Den Rest habt ihr ja selbst erlebt! Grunz.“
    Mia wischte sich das verweinte Gesicht trocken. Wütend schleuderte sie die Blätter und Wurzeln von sich, die sie im Wald gesammelt hatte.
    „Die helfen uns jetzt auch nicht mehr“, fluchte sie, „weil uns das blöde Wolfsmilchkraut fehlt!“
    Kimi seufzte. „Wir sitzen fest!“
    Ja, das taten wir. Zu allem Überfluss kehrte auch unser Wächter mit dem Kessel zurück. Bei jedem seiner Schritte schwappte fauliges Wasser heraus. Es stank erbärmlich, aber daran hatten wir uns schon fast gewöhnt.
    „Kochen, grunz!“, befahl uns der Muffeltroll. Er drückte Kimi einen feuchten Ast zum Umrühren in die Hand. Dann schlug er zwei Feuersteine aneinander, bis ein paar dürre Hölzer in Flammen standen. Kimi rührte tapfer um, während wir weitere Zutaten in die Suppe streuen mussten. Schon bald brodelte und blubberte es.

    Die anderen Trolle kamen herbei und schnupperten begeistert. Doch unser Wächter jagte sie davon.
    „Essen. König, grunz!“, schnaubte er.
    Zu unserer Überraschung gehorchten die ungehobelten Kerle und verzogen sich wieder.
    „Ihr König muss ein schrecklicher Kerl sein“, sagte Mia mit zitternder Stimme. „Hoffentlich lernen wir ihn nie, nie kennen.“
    Nelly grinste plötzlich. Ihr Blick flog über die Kräuter, die Mia in ihrer Wut auf dem Boden verstreut hatte.
    „Ich glaube, wir sollten dem König dringend einen Besuch abstatten“, flüsterte sie geheimnisvoll. „Ich bin mir sicher, dass er uns helfen wird, unbeschadet ins Internat zurückzukehren!“

    Ich starrte Nelly entsetzt an. Sie hatte eindeutig den Verstand verloren.

Nur wenig später stolperten wir in einer Viererkette den umgestürzten Riesenbaum entlang. Von meinem linken Handgelenk aus führte ein dicker Strick zu Mia und von ihr weiter zu Kimi. Die Fessel schnitt mir in die Haut und tat höllisch weh.
    Direkt vor mir ging ein
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