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Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)
Autoren: Thilo
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zurückverwandeln konnte. Aber so weit kam es erst gar nicht.
    Ehe wirs uns versahen, wurde oben im Schlaftrakt ein Fenster nach dem anderen aufgerissen.
    „Ein Muffeltroll!“, brüllte Marin, ein Feenjunge mit lila Haaren. „Ein Muffeltroll will die Mädchen rauben!“

Nur zehn Sekunden nach Marins Hilfeschrei wimmelte es auf der Wiese von Feen. Die Mädchen und Jungen aus den höheren Klassen schwebten sofort aus ihren Fenstern, um uns gegen den Muffeltroll beizustehen.
    Immer mehr und mehr Schüler kreisten uns ein. Kimi, Mia und ich waren erst mal so durcheinander, dass uns nichts zu sagen einfiel.
    Als jedoch ein Junge seinen Arm ausstreckte, um den Nellytroll durch einen Zauberspruch unschädlich zu machen, stellte ich mich schützend vor sie. Der Junge sah mich verwirrt an, begann aber trotzdem, seinen Spruch aufzusagen.
    Zum Glück kam Derger Kehlheim rechtzeitig. Mit weiten Schritten legte er die Strecke vom Stall zu uns zurück. Den Schülern blieb gar nichts anderes übrig, als ihm Platz zu machen.
    „Lass bloß die Mädchen in Ruhe, du Scheusal!“, schnaubte Derger und drohte dem Muffeltroll mit erhobener Faust.
    Derger Kehlheim ist ja selbst ein Troll, wenn auch kein Muffeltroll. Er wird mir wohl immer ein bisschen fremd bleiben und den Feen erst recht. Aber er ist ein feiner Kerl. Und für seine Schüler geht er durchs Feuer, was er gerade bewies. Obwohl er zwei Köpfe kleiner als Nelly war, trat er ihr entschlossen entgegen.

    „Na, los! Wird’s bald?“, fauchte er. „Zurück in dein stinkiges Nest!“
    Nelly riss verwirrt das Maul auf. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, wäre ich jetzt geflohen. Aber ich wusste es ja besser.
    „Stopp!“, rief ich und hob die Arme. „Stopp, es ist ja alles ganz anders!“
    Ein Raunen ging durch meine Mitschüler und sie begannen zu tuscheln. Auch Freia und Valentina aus meiner Klasse entdeckte ich unter ihnen. Derger Kehlheim aber schüttelte den Kopf.
    „Den Kerlen kann man nicht trauen, Amanda!“, sagte er. „Und jetzt geh besser zur Seite!“
    Er sprang zwischen mich und den Nellytroll und holte mit der Faust aus.
    „Das ist Nelly!“, brüllte ich. Keine Sekunde zu früh.
    Dergers Faust stoppte nur wenige Zentimeter vor Nellys Gesicht.
    „Wirklich wahr?“, erkundigte sich der Stallmeister erstaunt.
    Wir vier nickten. Nelly fiel ein Schweißtropfen von der Nase.
    „Ja, das ist wohl unsere Nelly“, bestätigte eine weibliche Stimme.
    Alle fuhren gleichzeitig herum. Rosamunde Silberträne schwebte in den Kreis. Sie trug ein silbergraues Kleid und wie immer einen Dutt am Hinterkopf. Unter dem Arm hatte sie ihre schwere Tasche, aus der das Buch mit den Rezepten herausguckte.
    „Meine Schülerin vertut sich öfter mit den Zutaten für die Zaubersalben“, erklärte Rosamunde enttäuscht. „Und das kommt dann dabei heraus!“
    Alle Schüler lachten. Das fand ich hundsgemein. Es war höchste Zeit, die Sache aufzuklären und Nellys Ehre wiederherzustellen. Hier und jetzt, vor allen Schülern.
    „Sie tun Nelly Unrecht“, schimpfte ich Rosamunde aus. „Meine Freundin hat sich nicht aus Schusseligkeit oder gar Dummheit in einen Muffeltroll verwandelt, sondern absichtlich!“
    Eine Sekunde lang war es still, dann ging das Getuschel weiter.
    „Gestern Abend hat sie versucht, Carak wieder einzufangen, dabei lauerten ihr Muffeltrolle auf und entführten sie.“
    Ich spürte, wie Kimi sich neben mich stellte. „Auch wir wurden gefangen genommen“, sagte sie. „Alle Versuche, uns zu befreien, schlugen fehl.“
    Mia tauchte auf meiner anderen Seite auf. „Und dann kam Nelly eine Idee. Sie hat sich in einen Muffeltroll verwandelt und uns alle gerettet!“
    Als wenn wir uns abgesprochen hätten, drehten wir drei uns gemeinsam um und fielen Nelly um den Hals. Jedenfalls versuchten wir es, denn zuerst umarmten wir nur ihre behaarten Oberschenkel. Dann aber bückte sie sich und holte sich ihren verdienten Lohn.
    „Ohne dich säßen wir noch immer im Nest der Trolle und müssten für ihren König Disteln kochen“, sagte Mia laut. „Danke!“
    Eine Zeit lang waren alle still, dann klatschte Derger Kehlheim in die Hände. Sogleich fielen ein paar Schüler mit ein und bald applaudierte jeder. Bis auf Freia natürlich.
    In der Zwischenzeit hatte Rosamunde das Gegenmittel zubereitet. Jetzt zog sie ihr Messer.
    „Bitte stillhalten!“, befahl sie.

    Dann schor sie wie schon einmal etwas Fell von Nellys Arm. Auf dem kahlen Fleck verstrich sie die Salbe in
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