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Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)
Autoren: Thilo
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Anschleichen und Kochen war die Nacht beinahe um. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber der Wald wurde von Minute zu Minute heller. Die beängstigenden Geräusche verschwanden. Vögel begannen zu zwitschern, Hummeln krochen aus ihren Verstecken. Der Tag war nicht mehr fern.
    Aber Muffeltrolle sind ja keine Vampire. Sie lieben zwar die Dunkelheit, fallen jedoch nicht bewusstlos um, wenn sie von einem Sonnenstrahl getroffen werden. Bis auf ihre enorme Dummheit hinderte sie also nichts daran, die Verfolgung aufzunehmen.
    Nelly war noch immer ein Troll, weil wir den Rückzauber ja nicht kannten. Selbst Mia nicht. Aber so konnte Nelly wenigstens mühelos unsere Fesseln zerbeißen, damit wir uns nicht verheddern konnten.
    Wir rannten und rannten und rannten also. Irgendwann hörten wir weit hinter uns ein ungeheures, wütendes Gebrüll. Die Muffeltrolle hatten unsere List wohl doch noch bemerkt. Jedenfalls schrien und brüllten und jaulten sie so furchtbar, dass selbst die Bäume vor Schreck zitterten.
    Und wir erst. Die Kerle folgten uns, das war klar. So leicht würden sich Muffeltrolle nicht zum Gespött des ganzen Waldvolks machen lassen. Wenn sie uns einholten, drohte uns weit Schlimmeres, als Disteln klein zu schnippeln. Das ahnte jede von uns.
    Wir rannten und rannten und rannten. Aber Feen und Menschen sind eben keine Muffeltrolle, die ewig und drei Tage rennen können, ohne zwischendurch zu verschnaufen.
    Mia machte als Erste schlapp. Trotz des Gebrülls im Nacken, trotz der drohenden Strafe blieb sie stehen. Japsend lehnte sie sich an einen Baum.
    „Lauft weiter!“, befahl Mia. „Lauft! Ich verstecke mich, bis ich wieder Luft krieg.“
    Kimi und ich schüttelten die Köpfe.
    „Kommt gar nicht infrage“, widersprach ich Mia. „Wir sind elfenbeinig, oberfeenstark .“
    Kimi nickte. „Das bedeutet, dass wir eine Freundin niemals im Stich lassen würden.“
    Nelly sagte nichts. Sie knickte eine junge Tanne zur Seite, als wenn es ein Streichholz wäre, und stapfte zu Mia. Dann hob sie Mia einfach auf den Arm.
    „Weiter, grunz!“, feuerte Nelly uns an. „Sie sind gleich da. Ich rieche es, grunz!“
    Wir rannten und rannten und rannten. Dann konnte auch ich unsere Verfolger riechen. Und schließlich tauchten sie hinter uns auf. Vier Trolle, mit vor Wut gefletschten Zähnen, nur noch zweihundert Meter von uns entfernt.
    „Ich schaff’s nicht mehr!“, rief ich verzweifelt. Es war wirklich nicht die Zeit für falschen Stolz.

    Und auch Kimi kämpfte mit jedem Schritt. Da bremste Nelly ab und hob uns zwei ebenfalls hoch. Wie eine Dampfwalze pflügte unsere Freundin durch den Wald. Äste peitschten uns um die Ohren, ein Hagel von Tannenzapfen ging auf uns nieder.
    Mit bangem Blick sah ich mich um. Die vier Muffeltrolle waren jetzt nur noch hundert Meter hinter uns. Aber der Abstand wurde nicht mehr kleiner.
    Dann begann der Angstklotz in meinem Magen zu schrumpfen. Ich erkannte nämlich die Gegend wieder. Dahinten war der Wasserfall, an dem ich Fenjala, das junge Einhorn, gezähmt hatte. Es war also nicht mehr weit bis zum Internat!
    „Weiter, Nelly, nur nicht aufgeben!“, rief ich. „Du schaffst es!“
    Und ich behielt Recht: Nelly schaffte es! Die letzten hundert Meter nahm sie mit wenigen Sprüngen. Dann brach sie direkt neben der Edelsteinmauer aus dem Gebüsch und stand auf der Wiese. Auf der Wiese vor unserem Schulgebäude. Glaubt mir, noch nie im Leben war ich so froh und glücklich, meine Schule zu sehen!
    Genau in diesem Moment ging die Sonne auf. Ihre Strahlen erhellten die Wiese, die Schule, mein Herz und sowieso die ganze Welt.
    Nelly drehte sich noch einmal um. Im Dickicht hörte man vier Muffeltrolle fluchen. Immer wieder tauchte eine drohende Faust zwischen den Blättern auf. Auf das Gelände der Schule trauten sich die Biester nicht. Dafür hatten sie viel zu viel Angst vor unseren Lehrern und ihren Zauberkünsten.
    Was blieb den Trollen also übrig? Sie trollten sich, hihi! Verschwanden wieder im Wald und grummelten wohl noch den ganzen Weg zurück wegen der vier Mädchen, die ihnen entwischt waren. Dachten darüber nach, wie sie das bloß ihrem König beichten sollten.
    Beichten ist übrigens ein gutes Stichwort. Auch wir hatten eine Menge zu erklären. Unsere Abwesenheit war ja sicherlich bemerkt worden.
    Nelly setzte uns eine nach der anderen auf die Wiese, als wären wir Schoko-Osterhasen.
    Wir beschlossen, dass ich ins Gebäude rennen und nach einem Lehrer suchen sollte, der Nelly
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