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Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 4: Wie ein Zauber alles auf den Kopf stellte (German Edition)
Autoren: Thilo
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große Dummheit!
    „Nelly!“, rief ich leise. „Du …“
    Weiter kam ich nicht. Nelly schlüpfte nämlich aus ihrem Bett und kuschelte sich an mich.
    „Bin ja schon da!“, flüsterte sie mir ins Ohr. Wie das kitzelte!
    „Ich habe so Angst, dass Rosamunde dich erwischt“, gestand ich.
    Nelly lächelte. „Das musst du nicht, grunz.“
    Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Einfältig, wie ich bin, dachte ich ja, Nelly hätte die Idee mit dem Klauen wieder verworfen.
    Wir gingen zum Zähneputzen in den Waschraum. Dort trafen wir auf Kimi und Mia und versöhnten uns alle. Dass Nelly zwischenzeitlich geplant hatte, Rosamunde auszutricksen, verschwieg ich lieber.
    „Wie vertreibt man noch mal einen Juckreiz? Grunz!“, fragte Nelly.
    Mia erklärte es ihr, und Nelly tat etwas Unerwartetes: Sie hörte zu.
    „Zwei Gramm Pollenstaub von Margeriten“, zählte Mia auf. „Dreizehn Gramm gestoßene Schöllkrautwurzel und zwei Tropfen Milch aus einem Löwenzahnstängel.“

    Nelly schloss die Augen und sagte sich das Rezept dreimal vor. Dann tippte sie sich an die Stirn. „Ist drin – und jetzt nichts wie raus. Grunz!“
    Wir jagten uns bis zum Speisesaal. Nelly wirkte sehr aufgedreht. Sie schien plötzlich so sicher, dass sie die Prüfung morgen bestehen und ihr grässliches Grunzen loswerden würde.
    Im Unterricht jedoch wurde Nelly schnell wieder mucksmäuschenstill. Ohne Erbarmen holte Rosamunde sie nämlich erneut nach vorne.
    „Dann wollen wir doch mal sehen, ob du dir meine Worte zu Herzen genommen hast, Nelly“, sagte unsere Lehrerin.
    Nelly zitterten die Knie, sie hatte also Angst.
    „Nenne mir die Zutaten für die Zaubersalbe, um Muffeltrolle abzuschrecken“, bat Rosamunde und putzte sich beiläufig die Brille.
    Mein Herz klopfte wie wild. Ich wusste ja genau, dass Nelly keinen Strich geübt hatte.
    „So weit bin ich noch nicht, grunz“, gestand Nelly mit hängendem Kopf.
    Rosamunde setzte sich die Brille wieder auf die Nase und starrte Nelly fassungslos an. Sie durchlöcherte meine Freundin geradezu mit ihrem Blick.
    „A-aber ich kenne das Rezept, um Juckreiz loszuwerden“, stammelte Nelly. „Grunz!“
    Rosamunde lächelte. „Gut, bis zur Prüfung bleibt ja noch ein bisschen Zeit“, sagte sie. „Dann schreib uns doch dieses Rezept auf.“
    Nelly nahm sich das kleinste Stück Kreide. Doch bevor sie loslegte, machte sie erst mal eine lange Denkpause. Mir lief schon vom bloßen Zusehen der Schweiß die Schläfen herunter.
    „Zwei Gramm Pollenstaub von Margeriten“, flüsterte ich Nelly zu. Wir hatten die Zutaten doch eben noch im Waschraum aufgezählt.
    12 Gramm Magerquark aus Löwenzahnmilch , schrieb Nelly.
    Und: 2 Gramm Pollenkraut .

    Weiter kam sie nicht. Unsere Lehrerin lief puterrot an.
    „Es gibt nur zwei Möglichkeiten, das hier zu erklären“, polterte sie los. „Und da du nicht dumm bist, bleibt nur eine übrig: Faulheit! All meine Worte treffen bei dir auf taube Ohren. Damit du mich endlich verstehst, werde ich dich nicht zum Fest am Donnerstag mitnehmen!“
    Ohne auch nur eine Sekunde über die möglichen Folgen nachzudenken, sprang ich auf und rief: „Die Prüfung ist morgen, nicht heute! Und wer Angst hat und traurig ist, der kann sowieso nicht mehr lernen!“
    Unsere Lehrerin sah mich sprachlos an. Meine Klassenkameradinnen schwiegen ebenfalls. Man konnte bis vierzehn zählen, bevor auch nur eine zu atmen wagte. Sie dachten wohl, gleich würde Rosamunde auch mir ein fieses Grunzen oder einen anderen Denkzettel verpassen.
    Stattdessen aber sagte die alte Fee: „Du hast Recht, Amanda. Eigentlich halte ich auch nichts von Strafen.“
    Sie wandte sich an meine Freundin. „Also, Nelly, du darfst wie alle anderen mit zum Ausflug.“
    Nelly lächelte ihr Nellylächeln. Doch schon beim nächsten Satz gefror es.
    „Aber das Grunzen bleibt, wenn du die Prüfung nicht schaffst! Ich habe nämlich so meine Bedenken, ob du sonst wirklich genug Antrieb zum Lernen hast.“

Nelly versuchte es. Diesmal ernsthaft. Sie lieh sich Mias Rezeptbuch aus und las den ganzen Nachmittag hindurch. Wir drei Freundinnen spielten abwechselnd ihre Lehrerin und fragten sie ab.
    Ein weiterer Grund für unseren Eifer war, dass wir Nelly streng bewachen mussten. Ich hatte den anderen inzwischen von Nellys schockierendem Plan erzählt. Und wir fürchteten sicher nicht zu Unrecht, dass sie doch noch versuchen würde, an Rosamundes Zauberbuch heranzukommen. Das wäre dann wirklich GGM !
    Es gab nur ein
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