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Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition)

Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition)
Autoren: Thilo
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dieser brenzligen Situation brannten ihr nicht die Sicherungen durch.
    „Zwei Messerspitzen Mäusedorn, eine Messerspitze Quallenkraut und drei kleine Blätter Weidenröschen“, erinnerte sie sich. „Alles im Mörser zerstampfen, dann zu kirschgroßen Kugeln rollen und schlucken.“
    Rosamunde Silbertränes Rezept zum Unsichtbarmachen!
    Mit ein bisschen Strecken kam ich an alle Pflanzen heran und brachte sie in die Höhle. Aber ein Problem blieb: Wir hatten keinen Mörser.
    „Wie wäre es, wenn wir …?“, weiter kam Kimi nicht. Wir hörten, wie Mekel sich uns näherte, denn er sang ein widerliches Lied über gefangene Feen.
    Mia rupfte mir die Blätter aus der Hand und teilte sie blitzschnell in vier Häufchen auf.
    „Jeder nimmt sich eins! Kräftig kauen und dann runter damit!“, befahl sie.
    Ich spürte einen dicken Kloß im Magen, denn Rosamundes Worte hallten mir noch im Ohr: Schon ein Tröpfchen zu viel oder zu wenig kann in einer Katastrophe enden!
    Aber da ich keine bessere Idee hatte, griff ich nach meiner Portion und kaute artig. Es schmeckte furchtbar bitter.
    Gerade als der dicke Zwerg mit dem fettigen Bart um die Ecke bog, schluckte ich den Brei herunter – und schon passierte es! Meine Hände und Füße, einfach alles, wurden quallenmäßig durchsichtig. Aber nicht unsichtbar. Bei Mia, Kimi und Nelly war es genauso. Ich bekam einen Schock. Hatte der Zauber etwa nicht richtig funktioniert?

    Die Antwort bekamen wir von Mekel. Er blieb direkt vor uns stehen, starrte auf die Seile an unseren Beinen und kratzte sich den Bart.
    „Terberg!“, brüllte er dann. Er brüllte so laut, dass Staub von der Decke rieselte.
    Zehn Sekunden später war der andere Zwerg bei ihm. Terberg versuchte, nicht verschlafen auszusehen.
    „Wo? Sind? Die? Vier? Mädchen?“, keifte Mekel.
    Terberg wollte sich nun auch am Bart kratzen, aber Mekel schlug ihm auf die Hand.
    „Aua!“, beschwerte sich Terberg und schubste den Dicken.
    Beinahe hätte ich laut losgeprustet, aber ich konnte mich noch im letzten Moment beherrschen.
    Mekel ballte die Faust. „Du hast sie entkommen lassen!“, fluchte er. „Deine Faulheit wird uns ins Unglück stürzen, das habe ich schon immer gesagt!“
    Er holte aus und gab seinem Kumpan eine saftige Ohrfeige. Dann ging das Gerangel los.
    Wir Mädchen sahen uns grinsend an. Normalerweise kann ich Prügeleien nicht ausstehen, aber jetzt war ich einfach nur schadenfroh.

    Als die zwei ineinander verkeilt über den Höhlenboden rollten, packte Nelly Mekel am Gürtel und nahm ihm das Messer ab. Mann, war sie mutig!
    Sie schnitt unsere Fesseln durch – und wir waren frei!
    So schnell wir nur konnten, rannten wir zurück zum Feeninternat. Nelly hat einen hervorragenden Orientierungssinn. Sie findet jeden Ort wieder. Vielleicht ist sie ja wirklich mit Pelegrin Pilgrim, dem Wanderelfen, verwandt?
    Jedenfalls waren wir kurz nach Unterrichtsbeginn, um fünf Minuten nach neun, an der Edelsteinmauer im Park.
    Fortunea sah unsere acht Klassenkameradinnen lange an, als müsste sie alle zum sechsunddreißigsten Mal zählen.
    „Mia, Kimi, Nelly und Amanda haben offensichtlich Schwierigkeiten, die Uhr zu lesen“, sagte sie enttäuscht.
    „Stopp!“, rief ich und keuchte wie ein kaputtes Motorrad. „Ich kann alles erklären, wir wurden entführt!“
    Doch Fortunea reagierte nicht.
    Da meldete sich Freia. „Vielleicht kommen die extra zu spät. Aus Rache, weil Sie Kimi vor der ganzen Klasse verdächtigt haben.“
    Mia platzte der Kragen. „Dazu hätten wir ja wohl auch allen Grund!“, wies sie Freia zurecht. „Das war wirklich nicht in Ordnung!“
    Freia ging gar nicht erst auf den Zwischenruf ein. Sie grinste nur, als wenn sie eine Sahnetorte vor sich hätte.
    „Nun, wer nicht zum Unterricht kommt, darf auch nicht mit zum Fest“, sagte Fortunea gnadenlos. „Ich werde die vier heute Nachmittag von ihren Eltern abholen lassen.“

Wir vier starrten uns erschrocken an. Und traurig. Mia, Nelly und Kimi hatten sogar Tränen in den Augen.
    So eine Gemeinheit!, schoss es mir durch den Kopf. Uns zu behandeln, als wären wir unsichtbar …
    Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Für die anderen waren wir ja tatsächlich unsichtbar! Ich hatte mich so an das quallenmäßige Aussehen meiner Freundinnen gewöhnt, dass ich das ganz vergessen hatte. Es war aber auch seltsam. Normalerweise sollte dieser Zauber doch bloß ein paar Minuten andauern.
    Mia seufzte. „Schon ein Tröpfchen zu viel
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