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Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)
Autoren: Thilo
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erschienen Freia und Valentina. Mit großen Sprüngen rannten sie über die Wiese. Als die helle Glocke zum zweiten Mal läutete, schlossen sie zu uns auf.
    „Pünktlich wie die Zwerge!“, sagte Freia atemlos.
    Fortunea Tautropf antwortete nicht, auch wenn sie dieses Benehmen sicher alles andere als toll fand.
    „Bildet bitte einen Kreis um mich herum“, forderte sie uns auf. Sie hob ein paar Zentimeter vom Boden ab und drehte sich.
    Ich stellte mich so hin, dass ich die Edelsteine sehen konnte. Links neben mir war die schüchterne Zimmernachbarin der schönen Mia. Rechts von mir stand natürlich Nelly.
    „Willkommen zu eurer ersten Unterrichtsstunde in Selbstverteidigung“, begann sie. „Sicher wollt ihr gleich fliegen können – wie die Mädchen der dritten Klasse. Aber das Wichtigste, was ihr am Anfang lernen werdet, ist Geduld.“
    Fortunea Tautropf lächelte. „Ein Zauberspruch pro Tag reicht völlig aus. Wenn ihr euch an die Schule und das Lernen gewöhnt habt, werden wir schneller vorangehen.“
    Nelly stieß mich vor lauter Vorfreude an. Ich reagierte lieber nicht, um meine letzte Chance nicht noch zu verbocken.
    „Schließt nun alle die Augen“, sagte Fortunea sanft und ich gehorchte. „Bald schon müsst ihr den Wald betreten, denn ihr braucht viele Kräuter und Wurzeln für den Unterricht. Aber der Wald steckt auch voller Gefahren. Stellt euch nun vor, ihr kniet mit eurer Sichel auf einer Lichtung und ein Muffeltroll stapft auf euch zu …“
    „Iiih!“, quietschte eines der Mädchen. Das konnte nur Mia gewesen sein.
    Es ist verdammt schwer, sich einen Muffeltroll vorzustellen, wenn man nicht einmal weiß, was das ist. Also dachte ich an Justin. Viel schlimmer konnte so ein Troll auch nicht sein.
    „Wenn er euch gewittert hat, müsst ihr euch beeilen“, flüsterte meine Lehrerin. „Seht ihm in die Augen, auch wenn ihr Angst habt. Und dann ruft ihm entgegen: Monströsus rappla nui! “
    „Monströsus rappla nui!“ , wiederholten wir Schülerinnen im Chor. Manche murmelten es nur. Ich aber rief es Justin voller Wut entgegen.
    Augenblicklich geschah etwas Merkwürdiges: Justin wurde von einer halb durchsichtigen Kugel eingehüllt. Panisch versuchte er, sich daraus zu befreien, schaffte es aber nicht.
    Verwundert und leicht erschrocken öffnete ich die Augen. Fortunea Tautropf stand direkt vor mir.
    „Was siehst du?“, wollte sie wissen.
    Ich beschrieb alles so genau wie möglich: „Justin steckt in einer Kapsel und kommt nicht mehr heraus.“
    Fortunea lächelte. „Sehr gut, Amanda!“, lobte sie mich. „Du hast eine große Begabung fürs Zaubern!“
    Ratet mal, wer vor Stolz beinahe geplatzt wäre? Na, ich natürlich!
    Nelly aber verzog das Gesicht. „Mein Troll hält sich den haarigen Bauch vor Lachen“, sagte sie mit geschlossenen Augen. „Ist das richtig?“

    Frau Tautropf lachte auf. „Wenn er dich nicht angreift, ist schon viel gewonnen. Aber eigentlich sollte er in einer Kapsel eingeschlossen sein. Probiere es noch einmal.“
    „Monströsus rappla nui!“ , wiederholte Nelly. Diesmal klang es schon ernster.
    Fortunea Tautropf ging im Kreis herum. Alle mussten ihr beschreiben, was sich in ihren Köpfen abspielte.
    „Sehr gut, Kimi!“, lobte sie Mias Zimmernachbarin.
    „Streng dich mehr an!“, forderte sie von Mia.
    „Gleich hast du’s!“, ermutigte sie Freia.
    Das war wirklich ein nützlicher Spruch. Zweimal noch brachte ich Justin dazu, vor mir stillzustehen. Dann bekam ich die Erlaubnis, mich ins Gras zu legen. Ich sah in die Blätter der uralten Linde über mir und träumte. Ich träumte davon, für immer auf diesem Internat bleiben zu dürfen. Dabei ließ ich das Schneckenamulett durch meine Finger gleiten.
    Als die helle Schulglocke läutete, setzte ich mich in den Schneidersitz. Auf einem großen, flachen Flusskiesel lagen plötzlich Obst und hauchdünne Brote. In Steinschüsseln war ein Mus aus Früchten. Nelly hatte schon zwei Finger in der Schale und probierte.
    „Köstlich!“, zischte sie mir zu.
    „Esst euch satt!“, sagte Fortunea. „Denn danach zeige ich euch die Stallungen!“
    Ich biss in eine zuckersüße Birne.
    „Wir haben hier auch Pferde?“, erkundigte ich mich bei Mia.
    Sie rollte mit den Augen. „Du weißt aber auch wirklich nichts, Plumpfuß! Im Stall sind die Einhörner!“

„Magst du Einhörner?“, fragte Nelly.
    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Schließlich hatte ich bis vor ein paar Stunden noch nicht mal an
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