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Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Titel: Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte
Autoren: THiLO
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bisschen Zeit zum Verschnaufen gehabt. Die Begegnung mit Fabula steckte mir ganz schön in den Knochen. Doch stattdessen zermarterte ich mir das Hirn, wie der Rückwandlungszauber lautete. Schließlich waren zwei meiner Freundinnen Kaninchen und erwarteten völlig zu Recht, dass ich sie in ihre ursprüngliche Gestalt zurückholte. Ich sag’s nicht gerne, aber von Nelly durfte ich mir dabei keine Hilfe erhoffen.
    Außerdem fuhr uns Papa nicht nach Hause, sondern zu Mamas Wohnung. Erstens war die Abmachung so, dass ich dieses Wochenende bei ihr verbringen würde. Und zweitens hatte er selbst wohl auch Sehnsucht nach seiner Frau.
    Nelly und ich sahen uns an. Wir dachten das Gleiche: GGM ! Fabula war ja schon gestern hier ums Haus geschlichen, wie Mama gesagt hatte. Sie wusste, wo wir uns aufhielten. Jetzt, mit so einer Demütigung im Gepäck, würde sie uns hier heimsuchen. Das war klar wie Klarsichtfolie.
    „Können wir nicht bei dir übernachten?“, wagte ich einen letzten Versuch. „Mama erlaubt bestimmt keine Kaninchen in ihrer Wohnung.“
    Papa aber schüttelte den Kopf. „Wie durch ein Wunder habe ich auf der Ladefläche einen Koffer liegen. In dem könnt ihr die beiden Langohren unbemerkt ins Haus schmuggeln.“
    Mit dem heiligen Versprechen, Kimi und Mia wieder aus dem Koffer zu holen, sobald Mama wegschaute, packte ich meine Freundinnen ein.
    Den Schwur hätte ich mir sparen können. Die Wohnung war nämlich vollgestopft mit Menschen. Sie sahen wie Beleuchter, Fotografen, Garderobenfrauen und Schminkprofis aus.
    „Aaaah, da sind ja endlich auch die Hauptpersonen!“, jubelte meine Mutter. „Wo sind denn die anderen beiden?“
    „Die … die kommen bald.“ Ich versuchte ein Lächeln. Schließlich waren zwei der Hauptpersonen Kaninchen. Außerdem hatte ich Heu in den verwuschelten Haaren, Nelly schlammige Schuhe und Papa einen dicken Ölfleck vom Motorreparieren auf dem Hemd. Wie Models fühlten wir uns nicht gerade, da kann ich für Nelly mitsprechen.
    „Das ist meine Mannschaft“, sagte meine Mutter und zeigte in die Runde. „Wir planen gerade den Ablauf für das Shooting morgen …“
    Etwa zweihundertsechzig Augenpaare starrten mich, Nelly und Papa an.
    Aber Mama wäre nicht meine Mama, wenn sie sich für ihr Kind und ihren Mann geschämt hätte.
    „Ich hab dich vermisst, Schraubenkönig“, sagte sie und hauchte Papa einen Kuss auf die Wange.

    Blut schoss mir ins Gesicht. Küsse kann ich mir nicht gut ansehen. Im Fernsehen nicht und bei Mama und Papa ist es noch schlimmer. Aber sobald ich mich wegdrehe, sagt Papa immer: „Wäre es dir lieber, wenn wir uns anbrüllten?“
    Also trippelte ich von einem Fuß auf den anderen, bis die ganze Knutscherei endlich vorbei war. Der Koffer wurde langsam schwer. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wo ich die Kaninchen in dem Gedränge aussetzen sollte, ohne dass jemand sie platt trampelte. Doch wie so oft, wenn man das Glück braucht, wartete es schon hinter der nächsten Ecke.
    Ein Mann aus dem Team tippte Mama auf die Schulter. „Jorinde, du sag mal“, fing er an. „Unsere ganze Ausrüstung ist da in dem Schuppen unten am See. Wer hält denn da überhaupt Nachtwache?“
    „Das machen wir!“, platzte Nelly heraus.
    Ich hätte sie knutschen können. Schließlich hatte ich einen guten Grund zum Küssen: Nelly schlug gleich zwei Klappen mit einer Fliege – ich meine andersherum.
    Im Schuppen konnten wir Kimi und Mia in Ruhe zurückzaubern. Außerdem würde uns Fabula da nie finden, wenn wir uns nicht zu dämlich anstellten.
    „Das erlaube ich nicht!“, ließ Mama den Traum platzen.
    Aber Papa nahm sie in den Arm. „Zu viert wird ihnen schon nichts passieren. Wofür habe ich das Handy erfunden?“
    Papa hat es wirklich erfunden, leider zwanzig Jahre später als ein anderer.
    Dann flüsterte er Mama ins Ohr: „Außerdem hätten wir beide den Abend ganz für uns.“ Das Argument zog offenbar.
    Papa brachte Nelly und mich samt Koffer und vier zusammengeliehenen Schlafsäcken zum Schuppen am See. Gemeinsam bauten wir ein gemütliches Lager auf. Ach ja, jede Menge Pizza, Chips, Gummibärchen und sogar zwei Riesenflaschen Cola spendierte er auch noch.
    Als Zacharias weg war, ließ Nelly Mia und Kimi frei. Etwas verwirrt und sehr strubbelig sahen die Süßen aus.
    „Morphosis feexix!“ , schnurrte Nelly und dann schnipste sie mit den Fingern. Aber nichts passierte.
    Wir probierten noch jede Menge Sprüche. Aus den Kaninchen wurden Mäuse, Dackel,
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