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Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Titel: Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte
Autoren: THiLO
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begann mit dem Aufräumen.
    „Vielen, vielen Dank euch allen!“, rief sie über den Platz. „Das gilt besonders für euch vier.“ Mama fasste mich, Nelly, Mia und Kimi an den Händen. „Schade, dass ihr bald wieder zurück aufs Land müsst. Ich hatte den Eindruck, Amanda und ihr könntet richtig dicke Freundinnen werden.“
    „Das sind wir bereits, Mama“, verriet ich. „Die Entfernung kann uns nicht auseinanderbringen.“
    Nelly, Mia und Kimi schüttelten die Köpfe.
    „Ich würde euch gerne etwas schenken, als Dank für eure Hilfe.“ Mama fischte vier silberne Ringe aus ihrer Hosentasche.
    Wie ihr wisst, lieben Feen Schmuck. Nicht, weil Gold und Silber viel wert sind. Sie genießen einfach schöne Dinge. Und diese Ringe waren der Oberhammer!
    „Wir tragen ihn alle am Zeigefinger, ja?“, schlug Mia vor.
    „Genau, als Freundschaftsringe“, meinte Kimi.
    Ich zählte bis drei und dann schoben wir uns gegenseitig die Ringe über. Ich Kimi, Kimi Mia, Mia Nelly und Nelly mir.
    „Diese Ringe sind das Symbol dafür, dass wir immer füreinander da sind. Eine für alle, alle für eine. Egal, wie tief sie auch in der Tinte steckt“, verkündete Nelly.

    Beinahe hätte ich wieder ein Tränchen verdrückt. Nelly hat das mit den feierlichen Sprüchen einfach drauf.
    „Können Sie uns jetzt zum Internat Lindenhof zurückfahren?“, fragte Kimi meine Mutter. „Es wird langsam dunkel.“ Sie stieß mir unauffällig in die Rippen.
    Ich verstand, was sie mir damit sagen wollte: Bei Dunkelheit konnte sich Fabula wieder frei bewegen.
    Meine Mutter holte ihren Sportflitzer mit meinem Koffer drin und wir verrenkten uns, um reinzukommen.
    „Das liegt nicht am kleinen Auto“, scherzte mein Vater. „Die quetschen sich immer so auf die Sitze.“
    Er gab mir einen Kuss und versprach, am kommenden Freitag pünktlich am Lindenhof zu stehen. Wer’s glaubt!
    Mit wackeligen Knien stieg ich vor meinem alten Internat aus.
    „Danke, dass du so viel Verständnis für deine Mutter hattest“, flüsterte mir Mama ins Ohr. „Beim nächsten Mal bin ich nur für dich allein da.“
    Wir rannten durch den Flur der Schule. Es war bereits ziemlich dunkel und keine von uns wollte von Fabula vor dem Spiegel abgefangen werden.
    Als ich das Amulett an die Oberfläche hielt, begann das Glas Wellen zu schlagen, wie wenn man auf Wasser bläst.
    Zu meiner Bestürzung saß Fabula bereits wieder an ihrem Schreibtisch. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie mulmig mir zumute war.
    „Sieh an, sieh an!“, sagte sie belustigt. „Wenn ich nicht zu meinem Amulett komme, kommt mein Amulett eben zu mir. Wieso die ganze Anstrengung?“
    Ich spürte Nellys Atem in meinem Nacken, aber auch sie konnte mir nicht helfen. Fabulas Stimme schläfert jeden ein.
    Die Augen der schwarzen Fee leuchteten gierig auf. „Ah, da ist es ja!“
    Mit einem Satz war sie bei mir und zog das Einhornhorn aus meinem Kragen.
    „Jetzt bist du wieder meins“, seufzte Fabula. Sie ließ es durch ihre bleichen Finger wandern. „Meins! Und das kann ich auch beweisen! Auf der Rückseite hat es eine kleine Kerbe …“
    Wie durch Nebel hindurch sah ich, wie Fabula das Amulett herumdrehte.
    „Nein!“, keuchte sie. „Keine Kerbe … Das war gar nicht mein Amulett!“
    Sie blickte mich mit wutverzerrter Miene an. Sofort war ich wieder bei Sinnen.
    „Das hast du doch die ganze Zeit gewusst, gib’s zu!“, fauchte sie.

    Mia trat schützend vor mich. „Lass endlich Amanda in Ruhe!“
    Fabula begann, eine Zauberformel zu murmeln. Mir schwante nichts Gutes und mir schlotterten die Knie vor Angst. Doch bevor sie zu Ende sprechen konnte, sprang Pelegrin Pilgrim durch den Spiegel des Feenreichs zu uns. Er ist ein Wanderelf und unser beliebtester Lehrer.

    „Fabula, was soll der Unsinn!“, herrschte er die dunkle Fee an. „Du sollst Fremde aufhalten, aber nicht unsere eigenen Schülerinnen erschrecken!“
    Ich traute meinen Augen kaum. Fabula kuschte. Untertänig nickend verzog sie sich hinter ihren Tisch.
    „Wo kam der denn her?“, fragte Kimi, als wir wenig später in meinem Zimmer saßen.

    Nelly lächelte selig.
    „Ich habe ihm einen stummen Hilferuf geschickt. Wenn’s wichtig ist, kann ich mich eben doch an alles erinnern.“ Sie machte eine bedeutungsschwere Pause. „Ich bin sicher, Pelegrin ist nur sofort gekommen, weil er mein Vater ist …“
    Tja, das sagt Nelly immer. So tröstet sie sich über ihre spitzen Ohren hinweg, die alle bis auf Freia total hübsch
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