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Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Titel: Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte
Autoren: THiLO
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die Schachteln leer waren, liefen wir zum Schuppen zurück, genau in Mamas Arme. Hinter ihr das Heer von Mitarbeitern, heiß darauf, übelstgeniale Fotos von vier hübschen Mädchen zu schießen. Das Schluchzen kam von ganz allein aus meiner Kehle.
    „Mama!“, presste ich voller Verzweiflung hervor. Irgendwann ist auch für ein Mädchen Schluss, das heimlich eine Fee ist. Irgendwann kann es nicht mehr. Und dieser Zeitpunkt war genau jetzt. „Mama, mit den Aufnahmen wird es nichts“, beichtete ich. „Kimi und Mia werden nicht kommen, weil … weil …“
    Mein Kopf war wie leer gepustet. Keine einzige Idee steckte mehr darin. Nichts fiel mir ein. Und Nelly schüttelte auch nur niedergeschlagen den Kopf.
    Mama sah schockiert aus. „Wie meinst du das?“, fragte sie. „Wenn mich nicht alles täuscht, sind Kimi und Mia die Mädchen, denen ich eben die Brötchen in die Hand gedrückt habe, oder? Sie sitzen auf der Rückseite des Schuppens und frühstücken.“
    Wenn der Stein, der mir auf dem Herzen lag, beim Runterfallen Töne gemacht hätte, wären Nelly, Mama und ich heute stocktaub. Wie ein geölter Blitz rannte ich um den Schuppen.
    Da saßen Kimi und Mia im Gras, aßen Honigbrötchen und ließen sich die Sonne aufs Gefieder, äh, auf die Haut scheinen.

    Ohne nachzudenken, sprangen Nelly und ich mit Anlauf auf sie drauf und wir vier Freundinnen kullerten den Hang hinunter. Dabei lachten wir so herzlich, dass auch noch der ärgste Miesepeter in Mamas Mannschaft mitlachen musste.
    „Wieso seid ihr keine Schwäne mehr?“, wollte ich wissen, als wir dann am See saßen. „Hat Nelly etwa wieder im Schlaf gesprochen und euch zurückgezaubert?“
    Mia schmunzelte. „War gar nicht nötig, dieser Zauber wirkt immer nur zwölf Stunden. Das wollte ich euch gestern Abend die ganze Zeit mit meinem Geschnatter sagen. Aber ihr versteht ja offensichtlich keine Schwanensprache.“
    „Jedenfalls bin ich mordsfroh, euch wiederzuhaben. Und Mama sicher auch.“
    Kimi wurde ernst. „Fehlt nur noch das Amulett zum Glück.“
    „Hmm“, bestätigte ich. „Und ein kleines bisschen Zeit zum Nachdenken.“
    Da schlug es wieder zu, die Magie des Kosmos, wie Nelly es genannt hatte.
    Mama kam zu uns und zupfte mir ein Blatt aus den Haaren. „Meine Leute müssen hier alles aufbauen. Das Licht ist auch noch nicht gut. In zwei Stunden werden wir mit den Aufnahmen beginnen. Könnt ihr euch nicht noch so lange verkrümeln?“
    Statt zu antworten, küsste ich Mama einfach auf die Wange. Zwei geschenkte Stunden, dafür hatte sie eigentlich tausend Küsse verdient.

Wer wollte gleich losrennen und auch noch den Rest der Stadt verrückt machen? Richtig, Amanda Birnbaum! Aber Mia hielt mich am Ärmel meines schon sehr schmutzigen Kleides fest.
    „Nein, Amanda. Wir haben alle keinen klaren Kopf. Erst muss was in den Magen, dann arbeitet auch das Gehirn wieder.“
    Augenblicklich hörte ich, wie mein Magen knurrte. Die drei grinsten.
    Ich gab mich geschlagen. „Okay, mein Bauch scheint auch dafür zu sein.“
    Zwei Stunden können lang oder furchtbar kurz sein. Wir beschlossen, dass sie lang sein würden.
    Kimi holte den Picknickkorb, den Mama mitgebracht hatte, und wir ließen die Erwachsenen arbeiten. Wir schlenderten am See entlang, bis meine Lieblingsbank kam.
    Vor vielen Jahren hat jemand ein Herz und ein großes A in die Lehne geritzt. Ich glaube fest, es war Papa am Tag meiner Geburt. Aber er sagt dazu immer nur: „Meinst du wirklich, ich würde an einer Bank herumschnitzen, die mir gar nicht gehört?“ Weil er danach jedes Mal lacht, weiß ich nicht, ob ich ihn ernst nehmen soll.
    Na ja, jedenfalls gab es wohl kaum einen besseren Ort, um sich mit drei Freundinnen eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Außerdem lag er in grellem Sonnenlicht, kein Platz, an dem wir Fabula Schattenreich fürchten mussten.
    Kimi und Mia legten eine Decke aufs Gras und packten Honig, Butter, Brötchen, Joghurt und ein dickes Stück Käse aus. Mama hatte wirklich an alles gedacht.
    Ich setzte mich auf die Decke, Nelly links von mir, Kimi rechts, Mia vor uns ausgestreckt wie eine Schönheitskönigin.
    Fingerdick schmierte ich mir Honig aufs Brötchen. Dann biss ich hinein, schmeckte die Süße und vergaß für einen Moment all meine Probleme.
    Und da geschah es: Die Antwort kam von ganz alleine.
    Jill hatte die Kette nicht, das wussten wir dank Fabulas Auftritt. Fabula hatte sie demnach auch nicht. Freia hatte mich und das Amulett verflucht, aber
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