Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heimkehr in den Palast der Liebe

Heimkehr in den Palast der Liebe

Titel: Heimkehr in den Palast der Liebe
Autoren: Alexandra Sellers
Vom Netzwerk:
nicht zu erkennen in dem Traum, und doch wusste sie, dass er lächelte. Seine Augen waren dunkel und so tief wie das Meer, und sie schienen ihr ganz tief ins Herz zu blicken.
    "Es ist Liebe!" rief sie.
    "Ja", sagte er, "das ist Liebe."
    Waren es seine Hände, oder war es das Meer, das sie so zärtlich streichelte, sie streichelte, bis sie nicht mehr unterscheiden konnte zwischen Freude und Zärtlichkeit und Lust? Sie seufzte und stöhnte und räkelte sich lasziv auf diesem Bett aus Wellen und Körper, und sie spürte die Hände dieses Mannes überall.
    Da schlang sie die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Und plötzlich spürte sie, dass er sie war, und sie war er. Sie waren ein Wesen und eins mit dem Meer. Dann wurde die Lust in ihr so groß, dass sie nicht mehr wusste, wo sie war.
    Es war, als würde sie hinabgezogen, tiefer und immer tiefer in die blaugrüne Unendlichkeit. Aber da war auch ein goldenes Licht. Immer wieder blitzte es auf. Die Wellen des Meeres – oder seine Hände – hörten nicht auf, sie zu streicheln, sie zu lieben. Die ganze Zeit war er bei ihr. Immer weiter sank sie, und sie empfand dabei eine Lust, die sie nie zuvor erlebt hatte.
    Ganz tief in diesem geheimnisvollen Meer bemerkte sie, dass sie von glänzenden Kuppeln und Minaretten umgeben waren. Und während sie zwischen Säulen und anmutigen Bögen hindurchschwammen, entdeckte sie einen vergoldeten Pavillon, der von innen heraus strahlte.
    Darin befand sich ein herrlicher Schatz: wundervolles Geschmeide und Edelsteine, Gold und Silber. Der Schatz gehörte ihr.
    "Oh!" rief sie entzückt. "Ich hatte keine Ahnung."
    Wieder spürte sie die starken Arme des Mannes. Noch einmal wurden sie eins, und endlich wurde diese pulsierende Lust, die sie ganz erfüllte, zu wilder Ekstase. Ein Wirbelsturm von Empfindungen ließ sie aufwärts steigen, wieder hinauf in den jadegrünen Ozean, der ein Ozean der Lust war. Und sie war ein Teil von ihm.
    Und dann schwammen sie wieder an der Oberfläche, und der nachtschwarze, von Sternen glitzernde Himmel wölbte sich über ihnen, und eine wunderbare, tiefe Gewissheit erfüllte sie.
    Es war Liebe.

17. Kapitel
     
    Die nächsten zwei Tage konnte Shakira nur noch an Sharif denken. Seine Augen, die Art, wie er sie angesehen hatte – so als ob sie etwas Kostbares sei und er schreckliche Angst habe, sie könne ihn nicht lieben. Die Erinnerung daran ließ sie erschauern.
    Oh, sie liebte ihn. Sie konnte nicht anders, obwohl sie wusste, wie gefährlich die Liebe war, wie zerbrechlich das Leben.
    Und doch konnte sie ihm nicht die Antwort geben, die er wollte.
    Sie sah ihn jetzt kaum, denn im Palast fand eine Konferenz mit den Stammesfürsten statt, und Sharif nahm an den Verhandlungen teil. Seit zwei Tagen war sie häufig mit Noor und Jalia zusammen, die jetzt ganz in ihre Hochzeitsvorbereitungen vertieft waren. Immer wieder probierten sie ihre Roben, ständig diskutierten sie darüber, welche Musik gespielt werden sollte, wer schon die Einladung beantwortet hatte und wer noch eingeladen werden sollte und so weiter.
    "Wessen Brautjungfer soll ich sein?" fragte Shakira, als sie ihr die prachtvollen Gewänder der Brautjungfern zeigten. Die Tradition schrieb vor, dass sie unterschiedliche Kleider trugen.
    "Wahrscheinlich werden wir sie nicht in zwei Gruppen aufteilen, aber sicher sind wir uns nicht. Man wird sehen."
    Natürlich war das alles für Shakira nicht annähernd so aufregend, zumal sie es kaum erwarten konnte, Sharif wieder zu sehen.
    Als es endlich dazu kam, war es nur ein kurzer Moment am Abend, den sie im Garten verbrachten.
    "Jetzt, da die Golfinselfrage geklärt ist, wird Dana sich um die Golfinselbewohner kümmern, denn Flüchtlingsfragen fallen in ihr Ressort", erklärte Sharif. "Ich habe ihr gesagt, dass ich mich gerne beteiligen möchte. Sie hat mich gebeten, für die Rückholung – nicht nur der Inselbewohner, sondern aller Flüchtlinge – zu sorgen."
    Shakira sah ihn besorgt an. "Wirst du … wird dir diese Arbeit gefallen?"
    Er erwiderte ihren Blick. "Absolut. Die Sache liegt mir sehr am Herzen. Ich möchte verhindern, dass irgendjemand auch nur eine Sekunde länger als nötig in dieser Hölle verbringt, in der ich dich gefunden habe, meine Geliebte."
    "Oh …"
    "Wir haben uns überlegt, ob du nicht gern mit mir zusammenarbeiten würdest."
    "Oh!" rief sie wieder, diesmal mit veränderter Stimme. "Oh ja! Warum habe ich nicht schon längst daran gedacht? Werden wir sie alle nach Hause holen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher